Umfrage Drei von vier Frauen schauen beim Partner aufs Geld
In der Liebe zählen nicht nur Gefühle: Drei Viertel der Frauen ist es wichtig, dass ihr Mann ausreichend verdient. Das dürfte auch mit klassischen Rollenbildern zu tun haben.
Es klingt nicht sonderlich romantisch, aber für viele Menschen kommt es in einer guten Beziehung nicht nur auf gegenseitige Zuneigung an, sondern auch aufs Geld. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Vergleichsportals Verivox und der Online-Partnervermittlung Parship, die t-online vorab vorliegt.
Demnach ist Geld nur der Hälfte aller Befragten in einer Beziehung generell egal. Frauen ist die finanzielle Lage ihres Partners allerdings deutlich wichtiger als Männern. Nur 24 Prozent von ihnen sagten, für sie spiele es keine Rolle, über wie viel oder wenig Geld der Partner verfügt.
Fast drei von vier weiblichen Befragten (76 Prozent) hingegen schauen beim Partner auch aufs Geld. Dabei ist es jeder zweiten Frau wichtig (49 Prozent), dass in einer Partnerschaft beide ähnlich viel Geld besitzen.
Wenn der Mann weniger Geld hat, ist das ein Problem
Interessant ist auch: Ein Viertel der Frauen (25 Prozent) kann sich durchaus eine Beziehung vorstellen, in der der Partner über deutlich mehr finanzielle Mittel verfügt – wenn er deutlich weniger Geld als sie selbst hätte, wäre das allerdings ein Problem.
Männern ist die finanzielle Situation ihrer potenziellen Partnerin hingegen weniger wichtig. Für knapp drei Viertel der männlichen Umfrageteilnehmer spielt es für eine Beziehung generell keine Rolle, wie viel Geld ihre Partnerin besitzt. Nur etwa jeder Fünfte (19 Prozent) ist der Ansicht, in einer Beziehung sollten sich die finanziellen Mittel in etwa die Waage halten.
Zur Methode: Verivox und Parship haben im Mai 2023 insgesamt 676 Parship-Mitglieder ab 18 Jahren online gefragt: "Kannst du dir eine Beziehung vorstellen, in der deine Partnerin oder dein Partner über viel mehr oder viel weniger Geld verfügt als du selbst?"
Frauen verdienen im Schnitt etwa ein Fünftel weniger
Laut Statistischem Bundesamt verdienten Frauen in Deutschland 2022 im Durchschnitt 18 Prozent weniger als Männer. "Die strukturellen Nachteile von Frauen beim Verdienst und der Vermögensverteilung könnten eine Ursache dafür sein, dass sie als Partner Personen bevorzugen, die ihnen finanziell zumindest nicht unterlegen sind", sagt Verivox-Geschäftsführer Oliver Maier.
"Auch tradierte Rollenbilder könnten einen Einfluss darauf haben, dass Männer und Frauen der Finanzkraft ihrer potenziellen Partner unterschiedlich hohe Bedeutung beimessen." Allerdings zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede je nach Alter der Befragten.
Ältere legen mehr Wert aufs Finanzielle
Für eine Mehrheit der Jüngeren unter 30 Jahren spielt Geld in einer Beziehung keine Rolle. Geschlechterübergreifend ist es 78 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe ganz egal, wie finanzstark der Partner oder die Partnerin ist. In der mittleren Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen trifft das nur noch auf 60 Prozent der Befragten zu, und bei den Menschen über 60 Jahren sind es nur noch 35 Prozent.
46 Prozent der über 60-Jährigen legen in einer Beziehung Wert auf ausgeglichene Vermögensverhältnisse, und für ein Fünftel wäre es zumindest ein Problem, wenn der oder die andere Person deutlich weniger Geld hätte als sie selbst.
Von den Befragten unter 30 Jahren legen nur 7 Prozent Wert darauf, dass in der Partnerschaft beide ungefähr gleich finanzstark sind. Für 9 Prozent der Jüngeren wäre es ein Problem, mit jemandem zusammen zu sein, der deutlich weniger Geld hat als sie selbst.
- Umfrage von Verivox und Parship
- Statistisches Bundesamt