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Börse: Apple schwächelt – und Trump kommt etwas spanisch vor


Anlagetrend der Woche
Trump macht Spanien zum BRICS-Land – Kommt Mallorca dazu?

MeinungEin Gastbeitrag von Daniel Saurenz

23.01.2025 - 11:50 UhrLesedauer: 3 Min.
Bilder vom Montag, den 20.01.: Donald Trump wurde als 47. Präsident der USA vereidigt.Vergrößern des Bildes
Donald Trump: Am Montag, dem 20.1.2025, wurde als 47. Präsident der USA vereidigt. (Quelle: IMAGO/Pool/ABACA/imago-images-bilder)
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Donald Trumps Äußerungen zu Spanien überraschen die Spanier. Gleichzeitig blicken Analysten skeptisch auf Apple. Alles andere läuft wie am Schnürchen.

Es war ein langer Tag. Man könnte großzügig sagen, dass Donald Trump auf die Frage, wie er mit den Militärausgaben Spaniens umzugehen gedenke, antwortete, dass Spanien ein Brics-Land sei und man sich diesen Staatenverbund genau ansehen werde.

Dazu muss man wissen, dass das Kürzel "Brics" einst von Jim O'Neill – glühender Anhänger des Fußball-Klubs Manchester United und ehemaliger führender Banker bei Goldman Sachs – erfunden wurde und für die Anfangsbuchstaben der ersten fünf Mitgliedsstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika steht.

Mittlerweile wurden die Brics erweitert um Iran, Ägypten, Äthiopien und die Arabischen Emirate plus Indonesien. Spanien dürfte sich womöglich geschmeichelt fühlen, in einem Atemzug mit China oder Indien genannt zu werden oder beleidigt, weil es mit Äthiopien oder dem Iran in einen Topf geworfen wird. In jedem Fall gehört dieses Land definitiv nicht zu den Brics.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.

Trumps Präzision könnte noch verunsichern

Die kleine Anekdote könnte dafür stehen, dass man nicht alles für bare Münze nehmen kann, was Trump so ankündigt. Und vor allem sollten Anleger sich nicht vollends darauf verlassen, dass alles, worüber Trump philosophiert, am Ende auch eintreten wird und er immer ganz genau weiß, wovon er redet.

Bisher setzte man vorauseilend und vermeintlich berechenbar bei Krypto und Aktien alles auf die Karte Trump. Dieses Zutrauen trifft auf einen Markt, der Mitte Januar 2025 eine runde Marke abräumt. "Denn seit Anfang November 2023, also seit rund 300 Handelstagen, hat der S&P 500 nicht mehr unter seiner 200-Tage-Linie geschlossen. Damit blieb der Index 2024 durchgängig über diesem viel beachteten Durchschnittswert", weist Jürgen Molnar von Robomarkets auf ein Phänomen hin, das es seit 1952 nur in elf Jahren gab. Mit der zweiten Januarhälfte steht nun ein erster Lackmustest unmittelbar bevor: Die Berichtssaison für das vierte Quartal startet.

Erfolgsrezept der US-Banken

Begonnen haben die Banken und diese haben wie J.P. Morgan richtig gut abgeliefert. Der Mix aus Investmentbanking und Zinsgeschäft stimmt bei den Amerikanern, was auch für Goldman Sachs oder Morgan Stanley zutrifft. Gegen Monatsende rückt der Fokus auf die Tech-Giganten.

Wie so oft haben Analysten die Erwartungen zuletzt etwas gesenkt und prognostizieren lediglich ein moderates Gewinnwachstum von gut sieben Prozent. Doch hinter vorgehaltener Hand ist klar, dass dies für steigende Kurse kaum ausreichen wird.

Entscheidend sind die inoffiziellen Flüsterschätzungen, und diese setzen die Messlatte höher: Ein Gewinnplus von mindestens elf Prozent wird erwartet, um die Berichtssaison positiv in Erinnerung zu behalten.

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Apple in Bedrängnis

Die Unsicherheit bleibt dabei jedoch spürbar groß. "Apple wird gegenwärtig von einigen Analysten skeptisch gesehen angesichts hoher Bewertungskennzahlen und liegt mit 225 US-Dollar im Kurs dort, wo man zum Amtsantritt Trumps war", so Franz-Georg Wenner von Indexradar.

Carsten Mumm von Donner & Reuschel sieht es jedoch optimistischer. Er glaubt, dass "in den USA das forsche Auftreten Trumps mit einem starken Fokus auf US-amerikanische Interessen die Stimmungslage bei vielen Unternehmen weiter beflügeln" wird. Entsprechend sollen nach seiner Ansicht sowohl Dienstleister als auch die Industrie eine künftig steigende Produktion anzeigen.

Andere sehen die Lage bedenklicher: "Gerade war noch von einer Goldlöckchen-Welt an den Finanzmärkten die Rede, denn das Umfeld war sowohl für Anleihen als auch für Aktienanlagen nahezu perfekt. "Diese Zeit ist vorbei", sagt Benoit Anne, Anleiheexperte bei MFS Investment Management. "Wir bewegen uns auf ein neues makroökonomisches Regime zu – ich nenne es Trumpilocks."

Kuriosität bei der Stimmung

Blickt man auf die Laune der Anleger in den USA und speziell die Stimmung bei US-Aktien, so stellt man zum Jahresstart Außergewöhnliches fest. Kurzfristig ist der Markt nämlich seit Ende Dezember bereinigt und die ganz große (Trump-)Euphorie abgebaut. Es gäbe also durchaus Luft während der Quartalssaison für steigende Kurse.

"Mittel- und langfristig aber zeigen die Daten zum Investitionsgrad der Fondsmanager, zur Stimmung privater Anleger und zur Absicherungsneigung eine geradezu euphorische Stimmung", so Robomarkets-Experte Molnar.

"Glorreiche Sieben" machen die Musik

Ob US-Aktien tatsächlich positiv auf die bevorstehende Berichtssaison reagieren, hängt daher einmal mehr von den Tech-Giganten wie Nvidia, Apple und Amazon ab. Die "Glorreichen Sieben" bleiben mit einem prognostizierten Gewinnanstieg von rund 20 Prozent die treibende Kraft an der Wall Street.

Die übrigen 493 Unternehmen des S&P 500 dürften hingegen lediglich ein Wachstum von etwa drei Prozent beisteuern und tragen damit weiterhin nur marginal zur Gesamtbilanz bei. Die Quartalssaison in Europa kommt übrigens Anfang Februar so richtig ins Laufen. Dann sind auch Firmen aus dem Nicht-Brics-Land Spanien wie die Zara-Mutter Inditex dran.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
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