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Rente aufbessern: So bleibt Ihr Depot langfristig rentabel


Meinung
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Clever entsparen
So bessert das Depot Ihre Rente auf

  • t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
MeinungEin Gastbeitrag von Jessica Schwarzer

29.09.2024Lesedauer: 3 Min.
Depots als Altersvorsorge: Auch im Ruhestand gibt es noch Möglichkeiten, investiert zu bleiben.Vergrößern des Bildes
Depots als Altersvorsorge: Auch im Ruhestand gibt es noch Möglichkeiten, investiert zu bleiben. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Kasper Ravlo)

Aktien sind ein guter Baustein für die Altersvorsorge. Was aber tun mit dem Depot, wenn es so weit ist? So vermeiden Sie Fehler und machen es richtig.

Ob Sparplan oder Einmalanlage oder eben die Kombination aus beidem – wer mit Aktien für das Alter vorsorgt, stellt sich irgendwann die Frage: Was tun mit dem Depot, wenn es so weit ist? Alles verkaufen und auf Giro- oder Tagesgeldkonto packen? Auch wenn es wieder Zinsen gibt, ist das ganz sicher keine gute Idee. Es gibt bessere Alternativen.

Je praller das Depot am Ende, desto besser für Ihren unbeschwerten Lebensabend ohne finanzielle Sorgen. So viel ist sicher. Aber was heißt eigentlich "am Ende"? Endet Ihr Börsenengagement, Ihre Investitionsphase mit dem Renteneintritt? Und dann? Wohin mit dem Geld?

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Zur Person

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Mitte März 2024 ist ihr siebtes Buch "Erfolgreich investieren mit den besten Börsenstrategien" im Börsenbuchverlag erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Alle Gastbeiträge von Jessica Schwarzer lesen Sie hier.

Auch mit 65 können Sie noch langfristig investieren

Wie immer bei der Geldanlage kommt es hier auf Ihren Anlagetyp, Ihre Ziele und Ihren Anlagehorizont an. Denn Sie haben natürlich hoffentlich auch mit 65 oder 67 noch viele Jahre vor sich. Werden Sie nämlich 80, 90 oder sogar 100 Jahre alt, dann sind das schon einige Jahre im wohlverdienten Ruhestand – und damit ein recht üppiger Anlagehorizont. Sie können noch immer langfristig investieren. Warum das Geld also nicht weiter arbeiten lassen, zumindest teilweise?

Wenn Sie das Depot "brauchen", um Ihre Rentenlücke zu schließen, dann gibt es mehrere Möglichkeiten. Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass Sie monatlich 1.000 Euro zusätzlich benötigen. Es fehlen also 12.000 Euro pro Jahr. Möglichkeit Nummer eins wäre natürlich, das gesamte Depot leerzuräumen und das Geld auf ein Sparkonto zu legen. Lassen Sie das lieber.

Möglichkeit Nummer zwei wäre, das Geld nicht auf ein Sparkonto zu legen, sondern in eine private Rentenversicherung zu stecken. Der Versicherer zahlt Ihnen dann eine Sofortrente bis zum Ende Ihres Lebens. Leider sind die Kosten hoch und die Renditen mau. Sie müssten schon steinalt werden, damit sich das auch nur ansatzweise lohnt.

Bleiben Sie investiert

Wählen Sie lieber eine der folgenden Varianten und bleiben Sie der Börse treu. Möglichkeit Nummer drei wäre es, dass Sie zwar nicht weiter neues Geld investieren und den Sparplan beenden, Ihre Aktien, Fonds- oder ETF-Anteile aber behalten. Sie könnten dann Jahr für Jahr beispielsweise im Januar Anteile für 12.000 Euro verkaufen und so Ihre Rentenlücke schließen.

Der Vorteil: Das verbleibende Kapital arbeitet weiter an der Börse, Sie profitieren noch immer von den Renditen an der Börse. Der Nachteil: Ihr Geld ist auch weiterhin den Risiken der Kapitalmärkte ausgesetzt. Es kann einen Crash geben oder auch nur eine schmerzhafte Korrektur. Niemand weiß, wie lange dann die Erholung dauert. Wollen Sie das im Alter noch? Das ist auch eine Frage Ihres Anlagehorizonts: Können Sie so einen Crash überhaupt noch aussitzen?

Noch einen weiteren Punkt sollten Sie bedenken: Irgendwann ist das Kapital aufgebraucht und das Depot leer.

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Monatliche Auszahlung als Entsparplan

Möglichkeit Nummer vier automatisiert das Ganze mit einem Entnahme- oder Entsparplan. Das ist quasi der Sparplan rückwärts gedacht, als Auszahlplan. Bei manchen Banken heißt der Entnahmeplan auch Renta- oder Rentenplan. Auch bei diesen Möglichkeiten bleiben Sie investiert – mit allen Chancen und Risiken der Kapitalmärkte. Sie bekommen aber eine monatliche Auszahlung, ähnlich wie eine Rentenzahlung.

Die Dauer und die Höhe der Auszahlungen können Sie in der Regel sehr flexibel wählen und jederzeit anpassen, ähnlich wie bei einem Sparplan auch. Diese Variante bieten unter anderem Flatex, Smartbroker, Consorsbank, Trade Republik, Finvesto, S-Broker und Targobank an. Das Produkt ist noch relativ jung. Es kommen jedoch immer mehr Anbieter dazu. Vergleichen Sie aber unbedingt die Kosten – je günstiger, desto besser.

Entsparpläne mit und ohne Kapitalverzehr

Die Entsparpläne gibt es in zwei Versionen: mit und ohne Kapitalverzehr. Wählen Sie die regelmäßige Entnahme mit Kapitalverzehr, wird Ihnen so lange ein fester Betrag bezahlt, bis das Kapital aufgebraucht ist. Wählen Sie die Variante ohne Kapitalverzehr, werden die Entnahmen aus den jährlich erwirtschafteten Erträgen, also Dividenden und Zinsen, bestritten. Das Fondsvermögen selbst bleibt unberührt. Diese Variante ist aber nur sinnvoll, wenn Ihr Depot einige Hunderttausend Euro groß ist und auch genügend Erträge fließen.

Das klingt alles recht theoretisch. Es gibt im Internet einige clevere Rechner, mit denen Sie ein Gefühl dafür bekommen, welche Auszahlungen möglich sind und wie lange das Kapital reichen könnte, unter anderem bei "Onlineratgeber Finanzfluss". Bleiben Sie der Börse auch im Alter treu, wenn Sie sich das mit Blick auf Ihr Risikoprofil und Ihre finanzielle Situation leisten können. Verkaufen Sie nicht übereilt.

Lassen Sie Ihr Geld weiter arbeiten, lassen Sie es nicht einfach nur herumliegen. Es wird sich lohnen und versüßt Ihnen den Ruhestand hoffentlich noch zusätzlich.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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