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Geldanlage-Tipp für Rentner: So gelingt private Altersvorsorge


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Finanziell abgesichert
Die besten Geldanlagen für Rentner


Aktualisiert am 01.10.2024Lesedauer: 5 Min.
Rentnerin blickt auf ein Dokument: Auch im Alter können Sie mehr aus Ihrem Geld machen.Vergrößern des Bildes
Rentnerin blickt auf ein Dokument: Auch im Alter können Sie mehr aus Ihrem Geld machen. (Quelle: Srdjanns74/getty-images-bilder)

Im Ruhestand will man das Leben genießen, ohne sich Sorgen ums Finanzielle machen zu müssen. Dafür ist es wichtig, sein Geld umsichtig anzulegen.

Ob große Reise, neues Auto oder altersgerechter Umbau des eigenen Hauses – auch im Ruhestand möchten sich die meisten noch Wünsche erfüllen. Je nach finanzieller Ausgangslage und Risikobereitschaft sind dafür unterschiedliche Formen der Geldanlage denkbar. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Passendste für sich finden.

Überblick verschaffen

Dabei gilt zunächst für jeden: Auch im Ruhestand geht bei finanziellen Angelegenheiten nichts, ohne dass Sie sich einen Überblick über Ihre Lage verschaffen. Für die meisten dürfte das regelmäßige Einkommen geringer ausfallen als im Erwerbsleben – zumindest wenn Sie nur die gesetzliche Rente beziehen.

Wer hingegen schon früher die Möglichkeit hatte, vorzusorgen, profitiert nun von zusätzlichen Zahlungen – etwa aus einer betrieblichen oder privaten Altersvorsorge. Diese können die Rentenlücke in manchen Fällen ganz oder zumindest teilweise schließen.

Besonders gut stehen Sie da, wenn Sie bereits vor dem Renteneintritt durch Investitionen in Aktien, Fonds oder Immobilien ein nennenswertes Vermögen aufgebaut haben. Aber auch wenn Ihnen zum Beispiel eine vergleichsweise hohe Summe von einer Lebens- oder privaten Rentenversicherung ausgezahlt wird, verbessern sich Ihre Anlagemöglichkeiten.

Ausgaben prüfen und optimieren

Möglicherweise trifft all das aber auch nicht auf Sie zu und es bleibt bei der gesetzlichen Rente. Was auch immer bei Ihnen der Fall ist: Prüfen Sie als Nächstes Ihre Ausgaben. Reichen Einkommen und Vermögen aus, um die gegenwärtigen und zukünftigen Ausgaben zu decken?

Falls dies nicht der Fall ist, sollten Sie nach Sparpotenzialen suchen. Müssen Sie beispielsweise noch einen Hauskredit abzahlen, lässt Ihre Bank womöglich mit sich reden und senkt die monatlichen Raten. Auch manche Versicherungen sind im Ruhestand überflüssig – etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Andere Tarife lassen sich zumindest ändern: Fahren Sie nun deutlich weniger Auto, kann Ihnen das bei der Kfz-Versicherung Geld sparen.

Bleibt Ihnen dann immer noch nicht genug Geld zum Leben, sollten Sie prüfen, ob Sie Zuschüsse vom Staat erhalten können. Lesen Sie hier, was Sie tun können, wenn die Rente nicht reicht.

Notgroschen aufbauen

Haben Sie hingegen Geld übrig, steht einer Anlage fast nichts mehr im Weg. Es sei denn, Sie haben noch keine Notfallrücklage gebildet. Dann ist der erste Schritt, diese Geldreserve aufzubauen. Als Faustformel für die Höhe gelten drei Monatseinkommen – oder in Ihrem Fall drei monatliche Renteneinkünfte. Das Geld sollten Sie auf einem Tagesgeldkonto anlegen. Dort gibt es zwar nicht die höchsten Zinsen, dafür bleibt das Geld sofort verfügbar. Lesen Sie hier, welche Banken aktuell die höchsten Zinsen bieten.

Schulden tilgen

Ist der Notgroschen beisammen, gibt es nur noch eine Hürde: Müssen Kredite bedient werden? Sind die Zinsen dafür höher als die, die Sie mit einer Geldanlage erzielen könnten, sollten Sie der Tilgung des Darlehens den Vorrang geben. Bei Immobilienkrediten gibt es meist die Möglichkeit, Sondertilgungen zu leisten.

Wenn Sie über einen größeren Geldbetrag verfügen, können Sie diesen nutzen. Achten Sie aber darauf, dass eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung möglich sein könnte, wenn Sie sogar so viel Geld zur Verfügung haben, dass Sie das Darlehen vor Ablauf der Zinsbindung komplett zurückzahlen können. Denn dafür fallen bei manchen Verträgen zusätzliche Kosten an.

Grundlagen der Geldanlage verstehen

Sind Sie schuldenfrei, kann es nun endlich ans Eingemachte gehen: die Geldanlage als Rentner. Die meisten hätten dabei wohl gerne alles auf einmal: Sicherheit, hohe Erträge und jederzeit Zugriff aufs Geld. Doch eine solche Anlage existiert nicht.

Wer auf Nummer sicher gehen will, muss zwangsläufig Renditeeinbußen hinnehmen, und wer besonders viel aus seinem Geld machen will, muss das Risiko von Verlusten in Kauf nehmen und längere Zeit auf sein Geld verzichten. Richten Sie Ihre Geldanlage danach aus, welches Ziel für Sie im Vordergrund steht.

Geldanlage für Rentner: Welche passt zu mir?

Sparen Sie auf eine größere Anschaffung oder Investition, die aber noch ein paar Jahre warten kann, ist Festgeld eine sichere Basis für Ihre Ersparnisse. Damit sichern Sie sich für eine feste Laufzeit – beispielsweise ein oder zwei Jahre – einen festen Zinssatz, der deutlich höher ist als auf dem Girokonto und in der Regel auch höher als auf dem Tagesgeldkonto. Mit Festgeld profitieren Sie von stabilen Zinssätzen und wissen schon zu Beginn der Geldanlage, was Sie nach Ablauf der Zeit an Rendite kassieren. Mehr zum Festgeldkonto lesen Sie hier.

Sind Sie bereit, etwas mehr Risiko einzugehen, lohnt ein Blick an die Börse. Dort gibt es die verschiedensten Arten von Wertpapieren, manche sind sehr riskant, andere vergleichsweise sicher. Eher überschaubar ist das Risiko zum Beispiel bei Anleihen. Diese liefern Ihnen stabile und planbare Erträge.

Bei Anleihen handelt es sich um eine Art von Schuldverschreibung, bei der Sie als Anleger dem Herausgeber der Anleihe Ihr Geld leihen und im Gegenzug dafür während der Laufzeit regelmäßig Zinsen erhalten. Herausgeber von Anleihen können zum Beispiel Staaten oder Unternehmen sein. Achten Sie bei Staatsanleihen darauf, dass Sie von Ländern mit hoher oder sehr hoher Bonität herausgegeben werden, um das Ausfallrisiko gering zu halten. Sehr hohe Bonität besitzen zum Beispiel Deutschland, Dänemark, Luxemburg, die Niederlande, Schweden oder die Schweiz.

Unternehmensanleihen sind noch etwas riskanter als Staatsanleihen, da Unternehmen schneller zahlungsunfähig werden können als ganze Staaten. Allerdings bieten sie in der Regel höhere Zinsen. Achten Sie bei Ihrer Auswahl auf Unternehmen mit guter Kreditwürdigkeit. Alternativ können Sie auch über Rentenfonds in Unternehmensanleihen investieren – so streuen Sie Ihr Geld über viele verschiedene Firmen und Branchen, was wiederum das Risiko senkt. Lesen Sie hier mehr dazu, wie Unternehmensanleihen funktionieren.

ETFs für Rentner – gute Idee?

Für die Geldanlage im Ruhestand eignen sich schließlich auch börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz: ETFs). ETFs bilden einen Aktienindex, wie den Dax oder den MSCI World nach. Sie entwickeln sich also fast genauso wie der Index, den sie abbilden.

Privatanleger sollten auch hier auf eine breite Streuung achten und ihr Geld in einen sogenannten Weltaktienindex wie den MSCI World oder den MSCI ACWI investieren. In diesen Indizes sind 1.500 bis über 3.000 Unternehmen enthalten, sodass sich das Risiko auf vielen Schultern verteilt. Lesen Sie hier, warum sich ein ETF auf den MSCI World lohnt.

Beachten Sie jedoch, dass Kurse an der Börse schwanken. Für eine Anlage in ETFs sollten Sie einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren oder mehr einplanen. So können Sie Krisen aussitzen und Ihre Chancen auf eine stabile Rendite erhöhen.

Empfehlenswert ist immer eine Mischung aus renditestarken Anlagen wie ETFs und Sicherheitsbausteinen wie Tagesgeld. Als Rentner sollten Sie ein Verhältnis wählen, bei dem die sicheren Anlagen überwiegen – etwa ein Viertel ETF, drei Viertel Tagesgeld.

Verwendete Quellen
  • Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht: Geld anlegen im Ruhestand – Was Sie beachten sollten
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