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Börse – Douglas-Aktie stürzt ab: Konsumflaute erschüttert Vertrauen


Anleger verlieren Vertrauen
Konsumflaute trifft Douglas – Aktie im Sinkflug

Von t-online, llb

21.03.2025 - 12:17 UhrLesedauer: 3 Min.
Eine Douglas Filiale in München (Symbolbild): In Hamburg können die Produkte bald per Schnell-Kurier geshoppt werden.Vergrößern des Bildes
Eine Douglas-Filiale (Symbolbild): Die schlechte Konsumstimmung in Deutschland lässt den Gewinn der Parfümeriekette einbrechen. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Douglas hat Umsatz- und Gewinnprognose gesenkt – das Vertrauen der Anleger ist erschüttert. Die Aktie verliert zweistellig, obwohl der Cashflow stabil bleibt.

Die Parfümeriekette Douglas bekommt die Konsumzurückhaltung in Europa deutlich zu spüren. Nach einem enttäuschenden Weihnachtsgeschäft und anhaltender politischer Unsicherheit zieht das Unternehmen die Reißleine: Umsatz- und Gewinnerwartungen werden deutlich nach unten korrigiert. Die Folge: Die Aktie stürzt massiv ab. Doch ein Blick in die Finanzdaten zeigt: So schlecht steht Douglas gar nicht da. Täuscht der Kursrutsch über das wahre Potenzial des Beauty-Konzerns hinweg?

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Konsumflaute in Europa

Douglas macht keinen Hehl daraus: Die Konsumstimmung in Europa ist im Keller. Vor allem in Deutschland und Frankreich – den wichtigsten Märkten des Konzerns – ist die Kundenfrequenz in den Filialen und Onlineshops zuletzt spürbar zurückgegangen. "Ich habe das Gefühl, dass die Deutschen ein bisschen pessimistisch sind", sagte Konzernchef Sander van der Laan bereits Ende Februar. Die wirtschaftliche Unsicherheit und politische Spannungen hätten die Stimmung weiter gedrückt.

Bereits im wichtigen Weihnachtsgeschäft hatte Douglas an Schwung verloren. Nun zog der Vorstand die Konsequenzen und kappte die Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25. Der Umsatz soll nur noch bei rund 4,5 Milliarden Euro liegen – deutlich weniger als die ursprünglich angekündigten 4,7 bis 4,8 Milliarden Euro. Auch beim Gewinn rechnet das Management nun mit lediglich 175 Millionen statt bis zu 265 Millionen Euro. Der Blick auf die mittelfristigen Ziele? Auch hier ist man vorsichtiger geworden.

Positive Signale beim Cashflow

Trotz der reduzierten Erwartungen zeigt ein Blick auf die Finanzkennzahlen: Douglas steht operativ besser da, als es der gesenkte Ausblick vermuten lässt. Zwar soll die operative Marge nun bei 17 Prozent liegen – zuvor hatte das Unternehmen ein bereinigtes Ebitda von bis zu 885 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Doch beim freien Cashflow gibt es positive Signale.

Besonders auffällig ist die sogenannte Accrual Ratio, ein Verhältnis, das zeigt, wie gut der ausgewiesene Gewinn eines Unternehmens durch echte Zahlungsmittel unterlegt ist. Je negativer dieser Wert, desto besser – dann übersteigt der Free Cashflow den bilanziellen Gewinn. Bei Douglas liegt dieser Wert bei -0,26. Das heißt konkret: Der Konzern erwirtschaftete im vergangenen Jahr 568 Millionen Euro an freiem Cashflow – bei einem ausgewiesenen Gewinn von 121,8 Millionen Euro. Ein solides Zeichen dafür, dass das operative Geschäft deutlich stärker ist, als es auf den ersten Blick scheint.

Douglas selbst will nun auf die Kostenbremse treten. In Verwaltung und Vertrieb soll gespart werden. Ein umfassender Stellenabbau ist laut Unternehmen derzeit nicht geplant – man prüfe jedoch genau, ob offene Stellen überhaupt noch besetzt werden.

Douglas-Aktie erreicht Rekordtief

An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an: Die Douglas-Aktie verlor am Freitagmorgen zeitweise über 23 Prozent und fiel auf ein Rekordtief von elf Euro. Damit notiert das Papier deutlich unter dem Ausgabepreis von 26 Euro, zu dem Douglas erst Ende März vergangenen Jahres wieder an die Börse zurückgekehrt war. Für Anleger, die beim Börsengang zugegriffen haben, ist das ein herber Rückschlag.

Trotz des Kurssturzes bleibt das Analysehaus Jefferies bei seiner optimistischen Einschätzung. Analyst Henrik Paganetty bestätigte seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 28 Euro. Zwar wirke sich die Konsumflaute in Deutschland und Frankreich derzeit negativ auf die Verkäufe aus, langfristig sieht er jedoch weiterhin Potenzial bei der Parfümeriekette.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis

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