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US-Notenbank will Leitzins in 2022 bis zu drei Mal anheben


Kampf gegen Inflation
US-Notenbank will Leitzins in 2022 bis zu drei Mal anheben

Von dpa, afp
Aktualisiert am 15.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Fed-Chef Jerome Powell: Die US-Notenbank hat Zinserhöhungen für nächstes Jahr angekündigt.Vergrößern des Bildes
Fed-Chef Jerome Powell: Die US-Notenbank hat Zinserhöhungen für nächstes Jahr angekündigt. (Quelle: Kevin Dietsch/Reuters-bilder)

Die US-Notenbank Fed hat ihre Zinsen vorerst nicht verändert. Das wird in den kommenden Monaten aber voraussichtlich geschehen, teilte die Federal Reserve nach ihrer Zinssitzung mit.

Die US-Notenbank Fed beschleunigt angesichts der hohen Inflation das Zurückfahren ihrer Anleihenkäufe und erwartet für das kommende Jahr bis zu drei Erhöhungen der Leitzinsen.

Die Federal Reserve (Fed) kündigte am Mittwoch eine weitere Reduzierung ihrer konjunkturstützenden Wertpapierkäufe an. Im November waren noch Papiere im Wert von 105 Milliarden US-Dollar (rund 93 Mrd Euro) angekauft worden. Im Dezember soll das Niveau um 30 Milliarden Dollar reduziert werden. Im Januar sollen es nur noch 60 Milliarden Dollar sein. Damit könnte das Programm bereits im Frühjahr auslaufen.

Mit den Wertpapierkäufen pumpt die Fed zusätzliches Geld in die Finanzmärkte, um die Kreditzinsen niedrig zu halten und die Wirtschaft anzukurbeln. Vom Beginn der Corona-Krise bis zum Oktober hatte die Fed monatlich Papiere im Wert von 120 Milliarden Dollar gekauft.

Leitzins könnte auf 0,9 Prozent steigen

Die US-Notenbank signalisiert für das kommende Jahr außerdem eine stärkere Straffung der Geldpolitik als zuletzt erwartet. Wie aus Prognosen der Federal Reserve vom Mittwoch hervorging, könnte der Leitzins, der aktuell in der extrem niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent liegt, im Jahr 2022 auf 0,9 Prozent steigen. In der vorigen Prognose vom September war die Fed noch von einem Niveau von 0,3 Prozent ausgegangen. Für 2023 wird nun ein Zinsniveau von 1,6 Prozent angepeilt. Das wären 0,6 Prozentpunkte mehr als noch bei der letzten Prognose.

Die Fed steht wegen der anhaltend hohen Inflationsrate unter Druck, die Zügel der Geldpolitik anzuziehen. Die Zinsprognosen der Fed repräsentieren die im Mittel von den Mitgliedern des Zentralbankrats erwarteten Zinsschritte. Sie sind für die Notenbanker nicht bindend. Sie können die Geldpolitik stets angesichts der Entwicklung von Konjunktur und Arbeitsmarkt anpassen.

Auch EZB diskutiert über Zinsen

Die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve dürften auch im EZB-Rat am Donnerstag diskutiert werden. Vor dem Hintergrund der zuletzt hohen Inflation und der Ausbreitung der Omikron-Variante berät die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag über ihre künftige Geldpolitik.

Vorerst wird erwartet, dass die EZB den Leitzins weiter bei historisch niedrigen null Prozent belässt und das planmäßige Ende des Anleihekaufprogramms PEPP im kommenden Jahr verkünden wird. Genauere Angaben zum Zeitplan des Ausstiegs aus der expansiven Geldpolitik der EZB werden mit Spannung erwartet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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