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Bewerbungsunterlagen: So sieht die perfekte Bewerbung aus


Punkten Sie beim ersten Eindruck
So sieht die perfekte Bewerbung aus

Von t-online, dpa-tmn, dpa
Aktualisiert am 16.08.2018Lesedauer: 5 Min.
Bewerbung: Für den ersten Eindruck gibt es – gerade bei der Jobsuche – keine zweite ChanceVergrößern des Bildes
Bewerbung: Für den ersten Eindruck gibt es – gerade bei der Jobsuche – keine zweite Chance (Quelle: AndreyPopov/getty-images-bilder)

Die meisten Mitarbeiter würden derzeit im verarbeitenden Gewerbe, im Handel, in qualifizierten Unternehmensdienstleistungen sowie im Baugewerbe und der Zeitarbeit gesucht. Wir erklären Ihnen, wie eine Bewerbung aussehen sollte.

Die perfekte Bewerbung ist gar nicht so schwer. Wer sich um einen neuen Job bewirbt, zerbricht sich oft den Kopf: Sollten alle bisherigen Jobs in der Bewerbung erwähnt werden, ist ein Foto unbedingtes Muss? Und wie stark darf ein Bewerber seine Daten aufhübschen – wenn überhaupt? Wir verraten Ihnen, wie Sie mit einer perfekten Bewerbung glänzen.

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Für den ersten Eindruck gibt es – gerade bei der Jobsuche – keine zweite Chance. Liegt die Bewerbung einmal auf dem Tisch des Personalchefs, zählt nur noch das gedruckte Wort. Wer sich gut vorbereitet und in seinen Unterlagen zeigt, dass er die Anforderungen des Unternehmens erfüllt, ist auf dem richtigen Weg. Das klingt einfach, ist aber wirksam, sagt Karriereberaterin Sabine Kanzler aus Ingelheim am Rhein.

Passende Vorlagen aus dem Netz nutzen

Bei der Bewerbung könnten Unerfahrene von den unzähligen Vorlagen im Netz profitieren, sollten diese aber nur als Gerüst sehen und nie eins zu eins übernehmen, rät Bewerbungsexpertin Sabine Neumaier aus Berlin. "Die Bewerbung muss zur Person passen", bestätigt Kanzler.

"Erstmal sollte man sich über den eigenen Stand bewusst werden. Welche Qualifikationen, welche Stärken habe ich?", erklärt die Fachfrau. Bewerber sollten das Stellenprofil ihres Traumjobs gut kennen und prüfen, welche eigenen Erfahrungen und Fähigkeiten sich in den Erwartungen des Unternehmens widerspiegeln. Die sollten in der Bewerbung hervorgehoben werden. Wer dabei aber übertreibt oder gar schummelt, kann böse auf die Nase fallen.

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Ehrlich währt am längsten

Ein wenig aufpolieren ist erlaubt, Jobsuchende sollten aber bei der Wahrheit bleiben – sonst kann es im Bewerbungsgespräch schnell unangenehm werden. Clevere Jobkandidaten informieren sich dafür außerdem über das den Job anbietende Unternehmen und die Branche – beispielsweise durch den Internetauftritt der Firma.

Doch nicht nur der Inhalt, auch die Optik der Bewerbung zählt. Bei der Auswahl Bewerbungsmappe ist weniger mehr. Sabine Kanzler rät etwa von mehrseitigen Mappen ab. Diese könnten vielen Personalchefs missfallen, weil sie aufgeklappt den halben Schreibtisch einnehmen. Besser sei eine leichte, gut handhabbare und stabile Klemmmappe.

Eselsohren sind tabu

Auf der sicheren Seite lägen Bewerber mit Farben wie dunkelblau oder dunkelgrün. Das verwendete Papier brauche nicht höherwertiger als normales Druckerpapier zu sein. Auch beim Layout müssten Jobkandidaten nicht um jeden Preis auffallen, betont die Expertin. "Wenn die Bewerber die gleiche Energie in den Inhalt investieren würden, wären alle glücklich." Qualität schade dennoch nicht, findet Neumaier. Die Bewerbung dürfe keinesfalls verschmutzt sein oder Eselsohren haben. Bei Führungskräften sollten Mappe und Papier edel sein.

Unsicher sind Bewerber auch oft bei der Frage: Deckblatt – ja oder nein? Zumindest bei einer Bewerbung per E-Mail kann es ganz weggelassen werden. "Da muss der Empfänger nur noch mehr scrollen", sagt Kanzler. Ein Deckblatt sei aber sinnvoll, wenn im Lebenslauf kein Platz mehr für die Kontaktdaten ist.

Fotos vom Profi machen lassen

Muss ein Foto wirklich sein? Ein Bild des Jobkandidaten darf in Deutschland nicht mehr verlangt werden. Dennoch ist es üblich, eins mitzuschicken, und die Investition in ein professionelles Foto lohnt sich auf jeden Fall. "Ziemlich albern kommen Bilder aber in Denkerposen herüber", warnt Kanzler. "Und darauf achten, dass die Haare sitzen und die Kleidung stimmt", rät Neumaier.

Stimmen muss auch das Anschreiben: "Es soll keine Nacherzählung des Lebenslaufes sein", erläutert Karrierespezialistin Kanzler. Das Anschreiben – idealerweise nicht länger als eine Seite - ist demnach eine gute Gelegenheit, zu glänzen – mit den eigenen Erfahrungen. Floskeln wie "mit großer Begeisterung habe ich von der Stelle erfahren" oder "in mir finden Sie eine flexible und motivierte Mitarbeiterin" seien hingegen verzichtbar.

Konkrete Beispiele statt Floskeln im Anschreiben

Aufschlussreicher sei es, etwa von konkreten Aufgaben oder Projekten zu erfahren, die der Bewerber bisher bewältigt hat. "Beschreiben Sie praktische Beispiele aus der Vergangenheit, in denen bestimmte Eigenschaften sichtbar werden", rät Kanzler. Bewerber sollten laut Neumaier keine Schleimspur hinterlassen, aber in einem Nebensatz erwähnen, warum sie gerade in dieses Unternehmen wollen.

Im Anschreiben haben Jobkandidaten Gelegenheit, im Lebenslauf aufgeführte Aktivitäten zu erläutert, die ihnen wichtig erscheinen – etwa ehrenamtliche Tätigkeiten. Auch etwa erklärungsbedürftige Lücken im Lebenslauf lassen sich darin erläutern. "Es ist besser, damit offen umzugehen", empfiehlt Kanzler. Hat ein Schulabgänger etwa schlechte Noten, sich aber zum Beispiel über ein Freiwilliges Soziales Jahr weiterentwickelt, sollte er seine dazugewonnenen Erfahrungen an der Stelle erwähnen.

Lebenslauf muss nicht chronologisch sein

Eine entscheidende Rolle in den Unterlagen spielt der Lebenslauf. Er muss laut Sabine Neumaier sämtliche Berufserfahrungen und Qualifikationen beinhalten. Immer mehr durchgesetzt hat sich dabei der anti-chronologische Lebenslauf, der mit der Gegenwart beginnt. Diese Übersicht sollte klar strukturiert sein. Bei den Angaben von Zeiträumen genügt es, Monat und Jahr anzugeben. Datum und Unterschrift sind unbedingt erforderlich.

Grundsätzlich können im Lebenslauf alle Berufserfahrungen aufgeführt werden, langjährig Berufstätige müssen darin aber nicht alle Aushilfstätigkeiten und Nebenjobs angeben. "Wenn es sich nur um eine Station in ihrem Leben handelt, dann nicht", empfiehlt Bewerbungsexpertin Kanzler.

Die für den ausgeschriebenen Job wichtigen Positionen können mit mehr als zwei Stichworten ergänzt werden. Schulabgänger sollten beispielsweise erwähnen, wenn sie einmal Zeitungen ausgetragen haben. "Das zeigt, dass sie Disziplin haben und morgens aufstehen, um den Job durchzuziehen", sagt Neumaier.

Vorsicht bei der Angabe von Hobbys

Hobbys und Interessen gehören nur dann in den Lebenslauf, wenn sie etwas über die Qualifikation des Bewerbers für die gewünschte Arbeitsstelle aussagen. "Wenn jemand im Sportverein ist, kann man daraus ablesen, dass er Teamplayer ist", erklärt Neumaier. Auch Sabine Kanzler rät zu Vorsicht bei den Hobbys: "Man will bestimmte Impulse und Informationen geben, aber es ist nicht gesagt, dass der Empfänger das genau so interpretiert, wie Sie gedacht haben."

Experten uneinig über "Seite drei"

Bei der sogenannten Seite drei – eine Art "Über mich"-Seite – gehen die Meinungen auseinander. "Sie ist meistens überflüssig", findet Expertin Neumaier. Bei der Bewerbung eines Mechatronikers zum Beispiel wirke das lächerlich. Anders sei es bei Führungskräften, die könnten dort über ihre Einstellungen und Projekte erzählen.

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Nach Ansicht von Karriereberater Jürgen Hesse hingegen bietet die "Seite drei" die Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben. Der Vorteil sei, dass Bewerber dem Personaler dort zusätzliche Informationen über sich geben könnten. Das dürfe aber nicht ausufern. Hesse empfiehlt, in weniger als zehn Zeilen zu erklären, warum man der oder die Richtige sei.

Was in die Anlagen gehört

Zu einer perfekten Bewerbung gehören außerdem vollständige Anlagen. Grundsätzlich zählen dazu alle Arbeitszeugnisse, auch die nicht so positiven. "Bloß keine Auswahl treffen, die Lücken fallen auf", warnt Kanzler. Beigelegt werden sollte zudem das Zeugnis über den höchsten Bildungsabschluss sowie Zertifikate und auf Wunsch auch Arbeitsbelege.

Verwendete Quellen
  • dpa-tmn
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