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Landwirtschaft: DMK und Arla planen Europas größte Genossenschaft


Folgen für Landwirte
Molkereikonzerne planen Großfusion

Von dpa
Aktualisiert am 08.04.2025Lesedauer: 2 Min.
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Eine Kuh frisst Gras (Symbolbild): Die größte Molkereigenossenschaft Europas soll entstehen. (Quelle: IMAGO/imago)
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Zwei große Molkereiunternehmen aus Deutschland und Dänemark planen den Schulterschluss. Landwirte und Angestellte sehen das kritisch.

Die deutsche Molkereigenossenschaft DMK Group strebt eine Fusion mit dem dänisch-schwedischen Branchenriesen Arla Foods an. Der Zusammenschluss soll mehr als 12.000 Milchbauern zusammenbringen und "die leistungsstärkste Molkereigenossenschaft Europas" schaffen, wie die beiden Unternehmen ankündigten. Sie wollen damit nicht nur die Marktstellung stärken, sondern auch hochwertige Milchproduktion fördern und das Produktangebot für Verbraucher verbessern.

Mitte Juni sollen die Vertreterversammlungen der beiden Genossenschaften über die beabsichtigte Fusion abstimmen. Außerdem steht die kartellrechtliche Genehmigung durch die Behörden aus, auf die die Unternehmen bis Ende 2025 hoffen. Als fusioniertes Unternehmen würden sie dann den Namen Arla tragen.

Das Deutsche Milchkontor (DMK) hat seinen Sitz im niedersächsischen Zeven und seine Verwaltung in Bremen. Arla ist im dänischen Viby zu Hause, dort soll auch der künftige Hauptsitz des fusionierten Unternehmens sein. Zusammen kommen die beiden Genossenschaften auf knapp 19 Milliarden Euro Jahresumsatz und rund 28.700 Mitarbeiter. Einer Übersicht der niederländischen Bank Rabobank zufolge war Arla zuletzt das siebtgrößte Molkereiunternehmen der Welt, DMK landete in der Auflistung auf Rang 18.

Welche Folgen hat die Fusion für Landwirte und Angestellte?

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) appelliert an die zuständigen Behörden, die geplante Fusion kritisch zu prüfen. "Was hier als Vereinigung gemeinsamer Werte und Stärken verkauft wird, ist in Wahrheit eine Machtkonzentration, die den Wettbewerb um Rohmilch weiter einschränkt und die Abhängigkeit der Milchviehhalter von wenigen Großkonzernen verstärkt", befürchtet BDM-Vorsitzender Karsten Hansen. "Die Macht der Molkereien wird damit weiter ausgebaut, wenige große Unternehmen können die Bedingungen diktieren – zum Nachteil der Erzeuger."

Welche Auswirkungen die geplante Fusion auf die Standorte und die Angestellten in Deutschland haben wird, ist noch unklar. "Kurzfristig wird es für unsere Landwirte und Mitarbeiter keine Änderungen geben – es wird alles wie bisher gewohnt weiterlaufen", versichert eine DMK-Sprecherin.

Die meisten DMK-Standorte sind bisher in Niedersachsen, weitere Betriebe unter anderem in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Baden-Württemberg. Zu den DMK-Marken zählen neben Milram auch Humana, Oldenburger, Osterland und die Babynahrungsmarke Alete.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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