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Preise für Diamanten stark gefallen


Konkurrenz aus dem Labor
Preise für Diamanten sind stark gefallen

Von t-online, wan

Aktualisiert am 26.01.2025 - 10:23 UhrLesedauer: 2 Min.
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Kim Kardashian mit einer Kette von Gucci, die mit Perlen und Diamanten besetzt ist (Symbolbild). Die Preise für die Edelsteine sinken weiter. (Quelle: IMAGO/CraSH/imageSPACE /MediaPunch/imago)
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Durch den Aufstieg preiswerter Labordiamanten sind die Preise für natürliche Diamanten stark gesunken. DeBeers hat die Produktion reduziert.

Die Preise für natürliche Diamanten sind in den vergangenen zwei Jahren um 26 Prozent gesunken, während die für im Labor hergestellten Diamanten um 74 Prozent gefallen sind. Hauptursache ist der Aufstieg von Labordiamanten, die günstiger, schneller herstellbar und bei jüngeren Verbrauchern als ethischer gelten. Diese synthetischen Steine machen nun 45 Prozent des Marktes für Brautschmuck aus, berichtet der britische "The Guardian".

DeBeers, der größte Name in der Diamantbranche, habe daraufhin die Produktion um 20 Prozent reduziert. Das Unternehmen sitze auf Steinen im Milliardenwert, so der Bericht. Anglo American, Eigentümer von DeBeers, erwägt sogar einen Verkauf, berichtete "Forbes". Weitere Faktoren für den Preisverfall sind die sinkende Nachfrage in China, die globale wirtschaftliche Abschwächung und auch weniger Eheschließungen.

Labordiamanten verändern den Markt

Labordiamanten sind chemisch und physikalisch nahezu identisch mit natürlichen Diamanten, jedoch deutlich preiswerter. Ihre Herstellung ist schneller und ihre Herkunft leichter nachvollziehbar – was Kunden mit hohen moralischen und Umweltansprüchen schätzen.

In den vergangenen Jahren waren "Blutdiamanten" verurteilt worden. Sie werden in Regionen abgebaut, in denen der Verkaufserlös zur Finanzierung von bewaffneten Konflikten, Rebellionen oder Bürgerkriegen verwendet wird. Diese Diamanten stehen oft in Verbindung mit schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen, wie Zwangsarbeit, Kinderarbeit und Gewalt gegen Arbeiter.

Juwelier über Labore: "Sie produzieren sie kübelweise"

Tenoris, ein Unternehmen, das auf Marktanalysen für Diamanten spezialisiert ist, verfolgt die Diamantpreise in über 2.000 Geschäften in den USA. Der Durchschnittspreis für einen einkarätigen natürlichen Diamanten erreichte im Mai 2022 einen Höchststand von 6.819 Dollar (etwa 6.250 Euro) und fiel bis Dezember 2024 auf 4.997 Dollar (rund 4.580 Euro), was einem Rückgang von 26,7 Prozent entspricht, so der "Guardian". Der Preis für einen im Labor gezüchteten Diamanten sank im selben Zeitraum von 3.410 Dollar (etwa 3.120 Euro) im Januar 2020 auf nur 892 Dollar (etwa 820 Euro) im Dezember, was einem Rückgang von 73,8 Prozent entspricht.

Dennoch kaufen Kunden noch gern natürliche Diamanten. Die Kunden geben immer noch viel Geld aus, so der Londoner Juwelier Robert Willis zum "Guardian", zwischen 6.000 und 9.500 Euro für einen Ring, fast doppelt so viel wie vor 10 Jahren, und viele entscheiden sich weiterhin für natürliche Diamanten. Geoffrey Farrow vom Juwelier Raphael hat gerade begonnen, Labordiamanten zu verwenden. "Sie sind synthetisch", sagte er. "Labor klingt exotisch, aber sie werden hergestellt – sie produzieren sie kübelweise. Es gibt keine Geschichte dazu. Der Preis wird weiter und weiter sinken. Das macht den Stein viel billiger, und die Leute haben die Illusion, dass Größe etwas Besonderes ist. Das ist sie nicht. Es kommt auf die Qualität an."

Die Juweliere setzen auf die Geschichten, die sich um Diamanten ranken. Marilyn Monroe nannte sie einst den besten Freund einer Frau, sie gelten als ein Muss bei Verlobungsringen. DeBeers versucht, mit einer Marketingkampagne wieder die natürlichen Diamanten ins Gespräch zu bringen. Bei den vergangenen Emmy-Verleihungen will der Tenoris-Co-Chef Edahn Golan bereits eine Trendwende gesehen haben. "Anders als im letzten Jahr gab es viel weniger Prominente mit Steinen, die im Labor gezüchtet wurden", sagte er.

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