Einbruch nach Jahresbeginn Erdgaspreis zieht wieder an
Der Sturzflug des Erdgaspreises ist vorerst gestoppt. Das liegt nicht nur an der aktuellen Kälteperiode.
Der seit Jahresbeginn anhaltende Abwärtstrend beim Preis für europäisches Erdgas ist vorerst gestoppt. Am Montagvormittag wurde der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas zeitweise bei 47,49 Euro je Megawattstunde und damit deutlich im Plus gehandelt. Zuletzt notierte er etwas darunter.
Beobachter nannten als Gründe für den Preisanstieg beim Erdgas Unsicherheiten mit Blick auf das Angebot und die Aussicht auf eine höhere Nachfrage angesichts der aktuellen Kälteperiode. So deuten die Wettervorhersagen für Europa darauf hin, dass die Temperaturen für den größten Teil des Januars unter dem Durchschnitt für diese Jahreszeit liegen dürften.
Schwankungen durch USA und Russland ausgelöst
Zudem drohen neue US-Sanktionen gegen die russische Energiewirtschaft die Gasmärkte zu verknappen. Die USA hatten am Freitag ihre bisher aggressivsten und ehrgeizigsten Sanktionen gegen die russische Ölindustrie verhängt, die sich gegen große Exporteure richten. Die Maßnahmen führten auch zu einem Anstieg der Ölpreise, an die einige Gasverträge gebunden sind. Zwei Flüssiggasanlagen an der Ostseeküste wurden ebenfalls in die Liste der sanktionierten Einrichtungen aufgenommen.
Zur Unsicherheit am Erdgasmarkt trugen zudem Aussagen Russlands bei. Die Ukraine habe demnach versucht, eine russische Verdichterstation anzugreifen, die Europa über die Turkstream-Pipeline mit Gas versorgt.
Der europäische Erdgaspreis schwankt seit Dezember letzten Jahres spürbar, ist aber immer noch deutlich von seinem Rekordpreis von mehr als 300 Euro je MWh entfernt. Dieser wurde 2022 infolge des Kriegs in der Ukraine erreicht.
- Nachrichtenagentur dpa