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Lufthansa: Chef Carsten Spohr prophezeit weiteren Wegfall von Flügen


Luftverkehr in Deutschland
Verbandschef kritisiert Ampel scharf: "Wann wacht Berlin auf?"

Von t-online, mak

Aktualisiert am 13.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Eurowings-Maschine: Statt ab Hamburg will das Unternehmen künftig von anderen Flughäfen aus fliegen.Vergrößern des Bildes
Eine Eurowings-Maschine: Statt ab Hamburg will das Unternehmen künftig von anderen Flughäfen aus fliegen. (Quelle: dieBildmanufaktur/imago-images-bilder)
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Wegen hoher Gebühren und Steuern ist Fliegen hierzulande besonders teuer. Airlines weichen daher zunehmend aus. Die Branche fürchtet Schlimmes.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet mit weiteren Einschnitten in die Flugpläne der Luftfahrtindustrie in Deutschland. "Ich mache mir große Sorgen um die Anbindung unseres Wirtschaftsstandorts", sagte Spohr der "Bild am Sonntag". "Die extrem gestiegenen staatlichen Kosten im Luftverkehr führen zu einem weiter schrumpfenden Angebot. Immer mehr Airlines meiden deutsche Flughäfen oder streichen wichtige Verbindungen."

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch der Chef des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel. Er sagte t-online: "Das Prinzip Hoffnung funktioniert nicht mehr." Der Luftverkehrsstandort Deutschland läge in seiner Entwicklung unter dem Niveau von 2013. "Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig. Wann wacht Berlin auf?"

Der Luftverkehr müsse "auf breiter Front" gestärkt werden, fordert der Verbandschef. Stattdessen stiegen Steuern und Gebühren unaufhaltsam. "Irgendwann ist das Fass einfach voll", beklagt Beisel.

Kritik an staatlichen Regulierungen

Zuletzt hatten der irische Billigflieger Ryanair und die Lufthansa-Tochter Eurowings zahlreiche Flüge gestrichen. Beide Airlines nennen die hohe Kostenbelastung an deutschen Flughäfen als Grund für die Streichungen. Seit Monaten beklagt die Luftfahrtbranche hohe Kosten wie Fluggebühren und die zum Mai erhöhte Luftverkehrssteuer sowie Gebühren für Sicherheitskontrollen und Flugsicherung.

Lufthansa-Chef Spohr kritisierte indes, dass bereits zusätzliche staatliche Regulierungen geplant seien: "Für die nächsten Jahre sind bereits weitere nationale Alleingänge beschlossen – zum Beispiel eine Beimischungsquote für E-Fuels, die es jedoch in ausreichender Menge noch gar nicht gibt. In der Folge sinkt im internationalen Vergleich die Anbindungsqualität vieler wichtiger Wirtschaftsregionen."

E-Fuels sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe auf Kohlenstoffbasis, die den klimaschädlichen CO2-Ausstoß der Flugzeuge reduzieren sollen.

Verwendete Quellen
  • Statement von ADV-Chef Ralph Beisel
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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