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Russland: Notenbank hebt Leitzins überraschend auf 19 Prozent an


Hohe Nachfrage treibt Preise
Inflation: Russlands Notenbank hebt Leitzins überraschend an

Von dpa
13.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Notenbankchefin Elvira Nabiullina: Experten hatten nicht mit einem Zinsanstieg gerechnet. (Quelle: IMAGO/Sergei Savostyanov/imago)
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Die Inflation in Russland verharrt auf hohem Niveau. Die Notenbank versucht, mit Zinssteigerungen gegenzusteuern.

Die russische Notenbank hat ihren Leitzins angesichts wachsender Inflationsgefahren überraschend erneut angehoben. Der Leitzins steige um 1,0 Prozentpunkte auf 19,0 Prozent, teilte die Bank of Russia am Freitag mit. Volkswirte hatten mit einem unveränderten Leitzins gerechnet. Zuletzt hatte die Notenbank Ende Juli die Zinsen um zwei Punkte erhöht. Die Notenbank stellte nun weitere Erhöhungen in Aussicht. "Die Bank von Russland hält sich die Möglichkeit offen, den Leitzins auf ihrer nächsten Sitzung zu erhöhen", heißt es in der Mitteilung.

Die Notenbank sieht wachsende Inflationsgefahren. Sie geht davon aus, dass die Inflation am Ende des Jahres höher liegt als noch im Juli prognostiziert. Damals wurde eine Inflationsrate von 6,5 bis 7,0 Prozent erwartet. Die Zentralbank strebt eine Rate von vier Prozent an. "Das Wachstum der Binnennachfrage übersteigt nach wie vor deutlich die Möglichkeiten zur Ausweitung des Angebots an Waren und Dienstleistungen", beschreibt sie die Ursachen für die Preisentwicklung.

Inflation ist hoch

Im August hatte die Inflationsrate bei 9 Prozent gelegen. Der unterliegende Preisdruck bleibe hoch und es gebe keine Anzeichen für eine Abschwächung, schreibt die Notenbank. Das Wirtschaftswachstum habe sich zuletzt etwas abgeschwächt. "Diese Verlangsamung war wahrscheinlich nicht in erster Linie auf eine Abkühlung der Inlandsnachfrage zurückzuführen, sondern auf zunehmende angebotsseitige Engpässe und eine nachlassende Auslandsnachfrage", schreibt die Notenbank. Der Konsum bleibe trotz einer leichten Abschwächung stark.

Die russische Wirtschaft wird laut Ökonomen vor allem durch die Rüstungsproduktion gestützt, die im Krieg gegen die Ukraine massiv ausgeweitet wurde. Zudem treibt der Mangel an Arbeitskräften die Löhne. Dies stützt die Konsumnachfrage. Allerdings wird so auch eine Ausweitung der Produktion verhindert, was die Preise treibt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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