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Inflation: Trotz schwacher Ernte kein Anstieg der Lebensmittel-Preise erwartet


Enttäuschung über Ernte
Bauern kritisieren Politik: "Können Pflanzen nicht schützen"

Von dpa
Aktualisiert am 22.08.2024Lesedauer: 2 Min.
451919503Vergrößern des BildesEin Bauer schließt einen Schlauch an einen Gülletank an: Der Bauernpräsident kritisiert die Vorgaben der Politik beim Düngen. (Quelle: Countrypixel/FRP/dpa)

Zunächst hatten die Bauern einen durchschnittlichen Sommer erwartet, doch die Ernte enttäuschte. Und auch an anderer Stelle ist der Frust bei den Bauern groß.

Der Deutsche Bauernverband zieht eine negative Bilanz der Ernte in diesem Jahr. "Die Landwirte sind enttäuscht. Die Erträge liegen unter denen der Vorjahre", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied im ZDF-Morgenmagazin. Er sprach von einer doppelten Enttäuschung, da das Preisniveau auch deutlich unter dem der Vorjahre liege. "Die Frustration in der Landwirtschaft ist nach dieser Ernte, die dann auch noch durch immer wiederkehrende Niederschläge unterbrochen wurde, doch stark."

Es gebe seit zehn Jahren rückläufige Erträge bei Getreide und bei Raps, sagte Rukwied. Die Qualitäten seien rückläufig. Dies hänge zum einen mit dem Klimawandel zusammen und zum anderen auch mit politischen Vorgaben. "Wir dürfen in manchen Gebieten nicht mehr bedarfsgerecht düngen, können die Pflanzen vor Schädlingen und Infektionen nicht mehr so schützen", sagte der Bauernpräsident.

Kein Preisanstieg für Verbraucher erwartet

Trotz der schlechteren Ernte erwartet Rukwied keinen Preisanstieg für Verbraucher. "Davon gehe ich im Moment nicht aus." Die Lebensmittelpreise seien über Jahrzehnte der Stabilisator bei der Inflation gewesen. Zwischen 2022 und 2023 habe es einen deutlichen Preisanstieg bei Lebensmitteln gegeben. "Unsere Preise sind mittlerweile wieder auf einem nicht zufriedenstellenden Niveau angelangt, und unser Anteil am Endpreis nimmt ständig ab", sagte Rukwied.

In den vergangenen Wochen hatte Regen die Mähdrescher in vielen Regionen Deutschlands immer wieder ausgebremst. Zum Ernteauftakt Anfang Juli waren knapp durchschnittliche Getreidemengen erwartet worden. Die Erwartungen trübten sich dann aber ein.

Mit Blick auf die Proteste der Landwirte in Deutschland und Europa vor einigen Monaten sagte Rukwied, es seien "ungerechtfertigte Steuererhöhungen" verhindert worden. "Wir haben in Europa die agrarpolitische Agenda gedreht." In Deutschland aber würden ständig neue Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht, die nicht praktikabel und praxisfremd seien. Die Frustration sei groß: "Da müssen wir nachjustieren."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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