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Europäische Union: Deutschland zahlt am meisten in den EU-Topf


17 Milliarden Euro
Studie: Deutschland zahlt mit Abstand am meisten in EU-Topf

Von reuters
12.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0752050027Vergrößern des Bildes
Wirtschaft in der EU (Symbolbild): In den Jahren zuvor zahlte Deutschland noch mehr. (Quelle: IMAGO/Udo Herrmann/imago)

Einer Studie zufolge zahlt Deutschland mit Abstand am meisten in den gemeinsamen Haushalt der Europäischen Union. Der Zweitplatzierte zahlt gerade mal halb so viel.

Deutschland bleibt einer Studie zufolge der mit Abstand größte Nettozahler der Europäischen Union (EU). Im vergangenen Jahr zahlte Europas größte Volkswirtschaft 17,4 Milliarden Euro mehr in den EU-Topf ein als es daraus erhielt, wie eine am Montag veröffentlichte Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) zeigt.

"Der deutsche Nettobeitrag ist beinahe doppelt so hoch wie der Beitrag der Franzosen, die nach Deutschland am zweitmeisten beitragen", sagte Studienautorin und IW-Ökonomin Samina Sultan der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Nettoposition des westlichen Nachbarn lag demnach bei knapp neun Milliarden Euro. "Der größte Profiteur ist hingegen Polen", sagte Sultan. "2023 bekam das Land rund acht Milliarden Euro mehr als es beigetragen hat." Mit einigem Abstand dahinter folgen Rumänien mit 6,0 Milliarden und Ungarn mit 4,6 Milliarden Euro.

Im Jahr 2022 zahlte Deutschland noch mehr

Wegen der schwachen wirtschaftlichen Lage ist Deutschlands Nettoposition den Angaben zufolge im Vergleich zu 2022 zurückgegangen. Damals lag sie noch bei 19,7 Milliarden Euro. "Und für das laufende Jahr dürfte der Beitrag erneut schrumpfen, eine konjunkturelle Erholung ist nicht zu erkennen", sagte die IW-Expertin. "Während der deutsche Beitrag schrumpft, steigt der Nettobeitrag der Spanier und Portugiesen, weil die Wirtschaft in diesen Ländern wächst – die finanziellen Lasten verschieben sich."

Infolge des russischen Angriffskrieges wird derzeit über einen Beitritt der Ukraine und weiterer Staaten diskutiert. "Unsere Studie und Ergebnisse der Vergangenheit zeigen allerdings, dass eine solche Erweiterung auch Reformen aufseiten der EU notwendig macht", sagte IW-Ökonomin Sultan. "Neben Reformen bei den Entscheidungsprozessen der EU müsste auch der Haushalt der EU darauf vorbereitet werden."

Demnach zeigt die Studie, dass die Gelder aus der Staatengemeinschaft oft verspätet abgerufen werden. Hier scheint unter anderem eine Vereinfachung der Vergaberegeln notwendig zu sein. "Zudem sollten diese Mittel bei einer möglichen Erweiterung wieder verstärkt auf die ärmsten Mitgliedstaaten konzentriert werden", so die Expertin des IW.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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