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Konzern aus Abu Dhabi bietet zwölf Milliarden Euro für Chemiefirma Covestro


"Konkrete Verhandlungen"
Abu-Dhabi-Konzern will Ex-Bayer-Tochter für zwölf Milliarden kaufen

Von reuters
Aktualisiert am 24.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Logo des Kunststoffkonzern Covestro vor der Unternehmenszentrale am Chempark Leverkusen, Leverkusen, Nordrhein-WestfalenVergrößern des Bildes
Logo des Kunststoffkonzerns Covestro vor der Unternehmenszentrale in Leverkusen (Symbolbild): Ein Konzern aus Abu Dhabi will die Firma übernehmen. (Quelle: Hans-Peter Marschall/imago-images-bilder)
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Zwölf Milliarden Euro soll ein Energiekonzern aus Abu Dhabi für das deutsche Chemieunternehmen Covestro bieten. Die Aktionäre profitieren schon vor dem Kauf.

Der Ölriese Adnoc aus Abu Dhabi stößt nach monatelangem Werben um Covestro auf offene Türen bei dem Leverkusener Kunststoffkonzern. "Wir haben in unseren Gesprächen mit Adnoc gute Fortschritte erzielt. Daher haben wir beschlossen, in konkrete Transaktionsverhandlungen mit Adnoc einzutreten", erklärte Covestro-Chef Markus Steilemann am Montag. Der Ölkonzern habe nun eine mögliche Offerte über 62 Euro je Aktie in Aussicht gestellt, vorbehaltlich der Ergebnisse der Bücherprüfung bei Covestro.

Voraussetzung dafür sei auch die Einigung über eine Investitionsvereinbarung. Die Gespräche sollen nun zügig vorangetrieben werden. Die Aktien von Covestro zogen am Montag um bis zu 7,3 Prozent auf 55 Euro an. Damit standen sie so hoch wie seit knapp zweieinhalb Jahren nicht mehr.

Unternehmen beraten über Wachstumsstrategie

Mit einer Offerte über 62 Euro je Aktie wird Covestro mit gut 11,7 Milliarden Euro bewertet. Der Dax-Konzern wird bereits seit Sommer vergangenen Jahres von Adnoc umgarnt und hatte im September die Aufnahme von ergebnisoffenen Gesprächen bestätigt. Laut Insidern hatte der Ölkonzern im Dezember seine informelle unverbindliche Offerte auf rund 60 Euro je Aktie erhöht, damit aber keinen Durchbruch erzielt. Der Kunststoffkonzern bekräftigte seitdem immer wieder nur, dass man sich in ergebnisoffenen Gesprächen mit Adnoc befinde.

Der Vorstand geht nun davon aus, dass mit Adnoc ein "gemeinsames Grundverständnis" über die Kernthemen einer möglichen Transaktion einschließlich der Wachstumsstrategie des Unternehmens erzielt werden könne. Derzeit bestehe aber keine Gewissheit darüber, ob es am Ende tatsächlich zu einer Vereinbarung kommt. Seinen für Donnerstag geplanten Kapitalmarkttag verschob Covestro.

Covestro gehörte zu Bayer

Covestro ist die ehemalige Kunststofftochter von Bayer, die der Pharma- und Agrarkonzern 2015 an die Börse gebracht hatte. Die knapp 7.000 Beschäftigten von Covestro in Deutschland sind bis Ende 2028 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Weltweit sind es rund 17.500 Mitarbeiter. Der Vorstand von Covestro hatte im vergangenen September betont, in den Gesprächen mit Adnoc vor allem die weitere Umsetzung seiner Strategie einschließlich entsprechender Regelungen zur Corporate Governance thematisieren zu wollen.

Eine Übernahme von Covestro würde dem Ölkonzern Adnoc, der auch Raffinerieprodukte und petrochemische Erzeugnisse herstellt, Zugang zu fortschrittlicheren Materialien verschaffen, die in Elektrofahrzeugen, Wärmedämmung für Gebäude sowie Beschichtungen, Klebstoffen und technischen Kunststoffen zum Einsatz kommen. Unter Vorstandschef Sultan Al Jaber will Adnoc in neue Energien, kohlenstoffarme Brennstoffe wie Ammoniak und Wasserstoff sowie Flüssigerdgas und Chemikalien vorstoßen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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