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Russland findet großes Ölvorkommen: Streit in der Antarktis


Kampf um die Antarktis
Russland findet riesige Menge Öl – doch es gibt ein Problem

Von t-online, jaf

Aktualisiert am 16.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein Pinguin steht in der Antarktis neben alten Öltanks (Archivbild): Der Kampf um das Öl in der Antarktis ist neu entfacht. (Quelle: via www.imago-images.de/imago)

Obwohl Russland ein großes Ölvorkommen entdeckt hat, ist es fraglich, ob das Land von dem Fund profitiert. Denn die Reserven befinden sich in der Antarktis – auf britischem Gebiet.

Russland hat große Ölreserven in der Antarktis entdeckt. Allerdings befindet sich das Vorkommen in britischem Territorium. Für den Fund seien dem Umweltprüfausschuss des britischen Unterhauses Beweise vorgelegt worden, berichtet das Nachrichtenmagazin "Newsweek".

Demnach sollen die Reserven 511 Milliarden Barrel Öl umfassen. Das entspricht dem Zehnfachen der Menge, die in den vergangenen 50 Jahren in der Nordsee gefördert wurde.

Der Fund soll sich im Weddellmeer befinden, das unter britischen Anspruch fällt. Allerdings überschneidet sich das Gebiet auch mit chilenischen und argentinischen Territorien. Russland selbst hat keine Gebietsansprüche in der Antarktis.

Russland darf nicht nach Öl suchen – Zweifel an Absichten

Das hält das Land allerdings nicht davon ab, die Präsenz dort immer weiter zu erhöhen. Etwa durch wissenschaftliche Forschung versucht Russland, den Einfluss in der Region zu steigern. Experten gehen allerdings auch davon aus, dass Russland aktiv nach Öl- und Gasvorkommen sucht und seismische Daten sammelt. Das ist durch den Antarktisvertrag von 1959 verboten.

Der britische Juniorminister im Außenministerium erklärte allerdings, dass Russlands Vorgehen den Vertrag nicht verletze. So habe er dem Umweltprüfausschuss mitgeteilt, Russland habe wiederholt versichert, die Messungen vor Ort dienten "rein wissenschaftlichen Zwecken".

Streit um die Antarktis

So habe sich Russland erst kürzlich zu den Kernelementen des Antarktisvertrags bekannt. Daher gibt es aktuell keine Beweise für ein Fehlverhalten Russlands. Dennoch bringt das russische Vorgehen Unruhe in die Region. Auch China hat seine Aktivitäten zuletzt ausgeweitet, zudem wachsen die Spannungen zwischen Großbritannien und Argentinien.

Durch den Ukraine-Krieg und die sich verschlechternden internationalen Beziehungen habe man die Sorge vor einem "strategischen Wettbewerb" in der Antarktis, erklärt Klaus Dodds, Professor für Geopolitik an der Royal Holloway University of London, in einer Stellungnahme den britischen Abgeordneten. Der Antarktisvertrag hat in seiner aktuellen Form zwar bis 2048 Bestand, allerdings kann jede Nation jederzeit austreten. Es wird befürchtet, dass Argentinien die russischen Vorstöße unterstützen könnte.

Die Entdeckungen sind darüber hinaus keine ganz neue Erkenntnis, wie der "Telegraph" berichtet. So wurden die Ölfelder bereits 2020 entdeckt und 2022 in der Öffentlichkeit verbreitet. Erst jetzt schaffen die Entdeckungen wegen des Ukraine-Kriegs neue Brisanz.

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