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Griechenland führt Sechs-Tage-Woche ab Juli ein


Bis zu 115 Prozent mehr Gehalt
Griechenland führt Sechstagewoche ein

Von t-online, fho

Aktualisiert am 07.06.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0446716568Vergrößern des Bildes
Proteste in Griechenland (Archivbild): In Griechenland kommt die Sechstagewoche. (Quelle: IMAGO/Aristidis Vafeiadakis/imago)

In Deutschland geht die Arbeitszeit in den meisten Branchen eher zurück, in Griechenland steigt sie – zumindest teilweise. Dort ist jetzt die Sechstagewoche möglich.

Wie in Deutschland herrscht auch in Griechenland akuter Fachkräftemangel. Um diesen zu bekämpfen, plant die Regierung nun eine Maßnahme: Die Sechstagewoche kommt – allerdings nur für Freiwillige.

So sollen sich die Arbeitnehmer ab dem 1. Juli entscheiden können, ob sie bei fünf Tagen bleiben oder ihre Arbeitszeit um einen zusätzlichen Tag in der Woche erhöhen. Dafür gibt es auch finanzielle Anreize. So sind für den sechsten Tag 40 Prozent mehr Gehalt vorgesehen, an Sonn- und Feiertagen wären es insgesamt 115 Prozent zusätzliches Salär.

Sechstagewoche ausdrücklich nicht für Beamte

Allerdings sind nicht alle Branchen betroffen, Beamte etwa sind ausdrücklich ausgenommen. Grundsätzlich ist die Sechstagewoche aber im öffentlichen ebenso wie im privaten Sektor möglich, vor allem in Banken, Versorgungsunternehmen und in der Landwirtschaft.

Bereits jetzt arbeiten Griechen europaweit am meisten. So kommt ein griechischer Arbeitnehmer laut einer Studie von Professor Robert Inklaar von der Universität Groningen durchschnittlich auf 2.036 Arbeitsstunden im Jahr. In Deutschland sind es dagegen 1.386 Stunden. Grund dafür: Die Löhne sind in vielen Jobs in Griechenland niedrig, viele Arbeitnehmer brauchen daher einen zweiten Job, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Kritische Stimmen befürchten, dass die Sechstagewoche daran nur wenig ändern könnte. "In Griechenland haben wir immer noch eine steuerliche Situation und Sozialversicherungsabgaben, die den Arbeitgebern wie den Beschäftigten zu viel vom Lohn abzieht", zitiert das Magazin "Business Punk" den Griechenland-Experten Jens Bastian.

Zudem ist unklar, ob durch die neue Regelung überhaupt mehr Stunden gearbeitet werden, denn die Wochenarbeitszeit von 48 Stunden darf laut EU-Kommission weiterhin nicht überschritten werden.

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