Nach Gerichtsurteil in Delaware Elon Musk verlegt Sitz von SpaceX nach Texas
Elon Musk hat sein Raumfahrtunternehmen SpaceX von Delaware nach Texas umgemeldet. Hintergrund ist ein Gerichtsurteil zu seinem Gehalt als Tesla-Geschäftsführer.
Tech-Milliardär Elon Musk hat den offiziellen Sitz seiner Raumfahrt-Firma SpaceX vom US-Bundesstaat Delaware nach Texas verlegt. Eine Richterin in Delaware hatte ihm ein Aktienpaket als Gehalt verwehrt, womit sie den 52-Jährigen in Rage versetzte. Das Paket hat einen Wert von 56 Milliarden Dollar (52,1 Milliarden Euro) und umfasst Aktien von Musks Elektroauto-Unternehmen Tesla. Musk kündigte an, noch weitere seiner Unternehmen aus Delaware abzuziehen, das in den USA äußerst populär ist als Unternehmenssitz.
Musk und die Behörden in Texas veröffentlichten nun Unterlagen, laut denen SpaceX seit Mittwoch offiziell dort angesiedelt ist. SpaceX hat schon lange eine starke Präsenz in dem Bundesstaat: Dort baut die Firma an mehreren Standorten die Rakete Starship und Satelliten des Kommunikations-Systems Starlink, zudem testet und entwickelt Space X in Texas Triebwerke. Auf der Social-Media-Plattform X rief Musk andere Unternehmer mit Sitz in Delaware auf, es ihm gleichzutun.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Auch Neuralink, sein Unternehmen für Gehirn-Implantate, hatte Musk verlegt, bereits vergangene Woche wechselte der offizielle Sitz von Delaware nach Nevada. Bei Tesla ist das schwieriger: Anders als SpaceX und Neuralink ist der Autobauer an der Börse notiert und ein Umzug braucht die Zustimmung der Aktionäre. Musk kündigte einen entsprechenden Antrag an, bisher blieb es jedoch dabei.
Musk reagiert mit dem Abzug seiner Unternehmen aus Delaware auf die Gerichtsentscheidung zu einer Aktionärsklage Ende Januar. Tesla hatte ihm 2018 als Gehalt Aktienoptionen im Wert von bis zu 56 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt, wenn Tesla ambitionierte Zielmarken bei Börsenwert und Geschäftszahlen erreicht. Ein Aktionär klagte dagegen. Musk wurden die Optionen zwar schon zugeteilt, er konnte sie wegen des Rechtsstreits aber noch nicht einlösen.
Gericht in Delaware kostet Musk Spitzenplatz im "Forbes"-Ranking
Richterin Kathaleen McCormick in Delaware befand, dass Musk bei Vereinbarung des Vergütungsplans zu viel Einfluss im Hintergrund gehabt habe, als dass man von einem fairen Verfahren sprechen könne. Aktionären sei vorenthalten worden, dass einige Verantwortliche für die Entscheidung bei Tesla enge Verbindungen zu Musk gehabt hätten. Durch die Entscheidung verlor Musk seine Spitzenposition im "Forbes"-Ranking der reichsten Menschen und gilt seitdem nicht mehr als reichster Mensch der Welt. Lesen Sie hier mehr dazu.
Die Richterin gab in dem Prozess dem Kläger recht, der die Vereinbarung mit Musk annullieren will. Sie schränkte zwar ein, eine Aufhebung des Mega-Deals folge nicht automatisch aus der Feststellung, dass die Vereinbarung unter unfairen Umständen entstanden sei. Eine Annullierung sei jedoch die in Delaware bevorzugte Lösung. "Der Kläger hat ein Anrecht auf die Annullierung", schrieb sie in ihrem 200-seitigen Urteil. Musk wetterte daraufhin, alle Unternehmen sollten den Bundesstaat verlassen.
Delaware ist in den USA ein sehr beliebter Firmensitz wegen günstiger Steuerkonditionen und einer unternehmerfreundlichen Rechtsprechung, die über Jahrzehnte gewachsen ist.
- Nachrichtenagentur dpa
- forbes.com: "Elon Musk No Longer World’s Richest After Judge Voids $51 Billion Pay Package" (englisch)