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Europäischer Gaspreis auf tiefstem Stand seit Juli


Zwei Gründe ausschlaggebend
Europäischer Gaspreis auf tiefstem Stand seit Monaten

Von dpa
Aktualisiert am 12.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Industriegelände der PCK-Raffinerie: Überschüssiges Gas wird auf hier verbrannt.Vergrößern des Bildes
Industriegelände der PCK-Raffinerie (Symbolbild): Überschüssiges Gas wird verbrannt. (Quelle: Patrick Pleul/dpa)

Der Preisschock auf dem Gasmarkt ist vorbei. Ausschlaggebend sind vor allem zwei Gründe.

Der Preis für europäisches Erdgas ist auf den tiefsten Stand seit über einem halben Jahr gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam rutschte unter 26 Euro je Megawattstunde. Am Morgen kostete der Kontrakt 25,82 Euro und war damit so günstig wie seit Juli nicht mehr.

Der Krieg im Nahen Osten hatte den Preis im Oktober über 50 Euro steigen lassen. Dann setzte im November eine Trendwende ein. Seit Beginn des Jahres hat sich der Rohstoff um etwa 20 Prozent verbilligt. Am Markt wird der Rückgang mit der eher schwachen Konjunktur in der EU erklärt. Diese bremse die Gasnachfrage auch in Deutschland.

Versorgung in Europa gesichert

Nach jüngsten Angaben der Bundesnetzagentur vom Januar sparte Deutschland Ende 2023 viel Gas. Demnach lag der Gasverbrauch in den Monaten Oktober bis Dezember in der Industrie 16 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021. Haushalte und Gewerbetreibende verbrauchten 16,7 Prozent weniger. Die Netzagentur verweist auf das Wetter: Die Temperaturen hätten 2023 über dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2022 gelegen, was einen großen Einfluss auf den Verbrauch gehabt habe.

Zwar ist der Gesamtfüllstand der Erdgasspeicher in Deutschland seit Beginn des Jahres kontinuierlich gesunken. Für die Jahreszeit ist er aber vergleichsweise hoch. Am Samstag lag der Gesamtfüllstand bei 72,59 Prozent, wie aus Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorgeht.

Preisniveau deutlich unter Höchstständen nach Russlands Angriff

Auch die Angriffe von Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer machten das Gas nur wenig teurer. Rohstoffexperten gehen davon aus, dass die Angriffe Europas Gasversorgung nicht beeinträchtigen.

Das Preisniveau liegt zudem deutlich unter den Höchstständen, auf welche die Preise im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine gestiegen waren. 2022 waren zeitweise mehr als 300 Euro je Megawattstunde fällig, nachdem Russland seine Gaslieferungen nach Europa stark gedrosselt hatte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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