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Überschuldung der Bürger in Deutschland: In diesen Ländern am stärksten


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Lagebild der Unterschiede
Hier leben die überschuldeten Deutschen


Aktualisiert am 02.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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In Deutschland ist im Jahr 2023 die Überschuldungsquote der Bürger zurückgegangen (Symbolbild). (Quelle: Udo Herrmann via www.imago-images.de)
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Deutschland erlebt einen Rückgang der Überschuldungsquote bei den Verbrauchern. Es gibt jedoch Herausforderungen in Nordrhein-Westfalen und Bremen.

Die Schuldensituation der Bürger in Deutschland zeigt 2023 eine ambivalente Entwicklung. Das geht aus einer Analyse der privaten Wirtschaftsauskunftei und des Inkassodienstleisters Creditreform im Jahresbericht "Schuldenatlas 2023" hervor.

Überschuldung

In Deutschland gilt ein Bürger als überschuldet, wenn er dauerhaft nicht in der Lage ist, seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen, und seine Einnahmen nicht ausreichen, um seine laufenden finanziellen Verpflichtungen zu decken. Das schließt auch die Schuldentilgung ein. Diese Situation entsteht, wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen und keine Aussicht auf Verbesserung der finanziellen Lage besteht.

Insgesamt ist die Zahl der überschuldeten Personen in Deutschland laut "Schuldenatlas 2023" auf 5,65 Millionen gesunken. Diese Änderung ist durch einen Rückgang der Überschuldungsquote auf 8,15 Prozent markiert. Diese Prozentzahl der Verbraucher in Deutschland kann ihre Zahlungsverpflichtungen langfristig nicht erfüllen und die Summe ihrer Schulden übersteigt ihre Zahlungsfähigkeit.

Trotz dieses positiven Trends gibt es Anzeichen für eine "verdeckte Trendumkehr" mit steigender "weicher" Überschuldung. Das wird durch erhöhte Lebenshaltungs- und Energiekosten verursacht.

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Bei der "weichen" Überschuldung handelt es sich um eine Form der finanziellen Belastung, bei der Personen nachhaltige Zahlungsstörungen erleben. Dies geschieht, ohne dass es bereits zu harten Konsequenzen wie Gerichtsverfahren, Zwangsvollstreckungen oder Privatinsolvenzen gekommen ist.

Davon sind vor allem jüngere Menschen unter 30 Jahre sowie Frauen – insbesondere alleinerziehende Mütter – betroffen, bei denen die "weiche" Überschuldung ansteigt. Das wird teilweise auf den Zuwachs von Buy-Now-Pay-Later-Angeboten zurückgeführt. Bei diesen Angeboten wird die Bezahlung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Trotzdem stellen Männer weiterhin die Mehrheit der überschuldeten Personen.

Die höchsten Überschuldungsquoten

Bremerhaven in Bremen führt mit einer Überschuldungsquote von 19,02 Prozent, fast jeder fünfte Haushalt kann seine Schulden hier nicht begleichen. Es folgen Pirmasens (16,72 Prozent) in Rheinland-Pfalz, Gelsenkirchen (16,62 Prozent), Neumünster (16,02 Prozent) und Duisburg (15,89 Prozent) mit den nächsthöchsten Quoten.

In Nordrhein-Westfalen finden sich fünf der zehn Städte mit den höchsten Überschuldungsquoten: Gelsenkirchen, Duisburg, Herne (15,63 Prozent), Hagen (14,98 Prozent) und Wuppertal (14,54 Prozent). Auch Wilhelmshaven (14,75 Prozent) in Niedersachsen und Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt (14,34 Prozent) weisen sehr hohe Überschuldungsquoten auf.

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Die niedrigsten Überschuldungsquoten

Bayern behält die niedrigste Überschuldungsquote bei, während Bremen, Sachsen-Anhalt und Berlin die höchsten Quoten aufweisen: In bayerischen Regionen wie Eichstätt (3,54 Prozent), Erlangen-Höchstadt (3,90 Prozent), Schweinfurt (4,09 Prozent), Aichach-Friedberg (4,16 Prozent) und Neumark in der Oberpfalz (4,17 Prozent) finden sich die geringsten Überschuldungsquoten in Deutschland.

Die Analyse zeigt, dass die wirtschaftliche Lage und die damit verbundenen höheren Einkommen in Bayern zu einer besseren finanziellen Stabilität der Haushalte beitragen.

Die Entwicklung der Überschuldung ist in den 16 Bundesländern auch altersabhängig ambivalent. Bei den unter 30-Jährigen ist ein Anstieg zu verzeichnen, bei Personen ab 70 Jahren nur eine unterdurchschnittliche Abnahme.

Gründe für Überschuldung - nötige Maßnahmen

Die Hauptgründe für Überschuldung sind dem "Schuldenatlas 2023" zufolge Arbeitslosigkeit, geringes Einkommen, unwirtschaftliche Haushaltsführung, Scheidung oder Trennung, Krankheit und gescheiterte Selbstständigkeit. Diese Faktoren führen dazu, dass Personen ihre finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen können.

 
 
 
 
 
 
 

Die Analyse verdeutlicht außerdem, dass trotz der rückläufigen Überschuldungszahlen spezifische Gruppen zunehmend mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sind. Dazu gehören laut "Schuldenatlas 2023" die einkommensschwachen Haushalte, die normalerweise über weniger als etwa 15.719 Euro Netto-Einkommen im Jahr verfügen.

Auch wenn die Überschuldung in Deutschland mit regionalen Unterschieden und einer Zunahme bei jüngeren Menschen insgesamt rückläufig ist, bleibt die Überschuldung, besonders die "weiche" Form, eine Herausforderung, die gezielte Unterstützung und Präventionsmaßnahmen erfordert.

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