E-Auto-Verkauf Volkswagen überholt Tesla
Durch den Wegfall der Förderungen für Elektroautos sinkt auch das Kaufinteresse in Deutschland. Dennoch erzielten deutsche Autokonzerne ein deutliches Wachstum.
Das Absatzwachstum bei Elektroautos in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr stark verlangsamt. Insgesamt 524.219 neue batterieelektrische Fahrzeuge kamen auf die Straße. Das war ein Zuwachs von 11,4 Prozent, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Neuzulassungen noch um 30 Prozent gestiegen.
Ein wichtiger Faktor war dabei der staatliche Zuschuss zum E-Autokauf. Die Kaufprämie wurde kürzlich gestrichen. Der Marktanteil reiner E-Autos kletterte bloß von 17,7 auf 18,4 Prozent. "Der Hochlauf der Elektromobilität stockt, viele potenzielle Kunden warten erst einmal ab", erklärte Constantin Gall, Autoexperte der Unternehmensberatung EY.
Nachdem das Wachstum im vergangenen Jahr schwächer gewesen sei als in der Branche erwartet, seien auch die Aussichten für 2024 "eher mau", ergänzte Gall. Neben der Zurückhaltung der Kunden angesichts hoher Autopreise und mangelnder Lademöglichkeiten erschwere das plötzliche Aus der E-Auto-Subvention zusätzlich die Lage. "Der Wegfall der Förderung wird zu einem deutlich sinkenden Kaufinteresse und zu insgesamt sinkenden Absatzzahlen bei Elektroautos im Jahr 2024 führen", so Gall.
Deutsche Autokonzerne erzielten deutliches Wachstum
Volkswagen überholte 2023 den US-Autobauer Tesla als führende E-Auto-Marke mit 70.628 Neuwagen, ein Plus von fast zwölf Prozent. Tesla büßte mit 63.685 Neuzulassungen hingegen neun Prozent ein, wenngleich das Model Y der Amerikaner immer noch das beliebteste Modell vor den IDs von VW war. Die drei deutschen Autokonzerne VW, BMW und Mercedes-Benz erzielten überdurchschnittliches Wachstum von 32 Prozent, sodass ihr Marktanteil von 38 Prozent auf 46 kletterte.
Auf Anbieter aus China, denen starkes Wachstum zugetraut wird, entfielen 5,5 Prozent der E-Autos und knapp acht Prozent einschließlich Hybridmodellen. Ihr Anteil hat sich EY zufolge damit gegenüber 2022 verdoppelt. Als Preisbrecher seien die Chinesen bisher nicht aufgetreten, sie setzten die etablierten Hersteller aber zunehmend unter Druck. Am erfolgreichsten von ihnen war die zum VW-Partner SAIC gehörende Marke MG Roewe, von der 18.526 neue Autos auf die Straße kamen.
- Nachrichtenagentur Reuters