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Deutsche Bahn: Jeder dritte Fernzug war 2023 verspätet


Deutsche Bahn
Jeder dritte Fernzug kam 2023 zu spät

Von dpa
Aktualisiert am 12.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein ICE der Deutschen Bahn am Hauptbahnhof Hamburg: Es wird wieder gestreikt. Millionen Reisende sind betroffen.Vergrößern des Bildes
Ein ICE der Deutschen Bahn fährt am Hauptbahnhof Hamburg ein: Im vergangenen Jahr waren mehr als ein Drittel der Fernzüge verspätet. (Quelle: Hanno Bode/imago-images-bilder)

Die Deutsche Bahn hat ein Problem mit der Pünktlichkeit. Im vergangenen Jahr kamen Fernzüge in 36 Prozent der Fälle unpünktlich an.

Rund jeder dritte Fernzug der Deutschen Bahn (DB) war im vergangenen Jahr unpünktlich. Wie ein DB-Sprecher am Freitag in Berlin mitteilte, wurden 36 Prozent der Halte mit einer Verspätung von mehr als 5:59 Minuten erreicht. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr lag damit bei 64 Prozent nach 65,2 Prozent im Jahr 2022.

Zur Begründung nannte ein DB-Sprecher vor allem die vielen Baustellen. Die Schienen-Infrastruktur in Deutschland gilt als marode, viele Strecken sind dringend sanierungsbedürftig und entsprechend störanfällig.

Deutsche Bahn macht Baustellen verantwortlich

"Rund 75 Prozent der Fernverkehrszüge wurden Ende des Jahres auf ihrer Fahrt durch mindestens eine Baustelle ausgebremst", teilte die DB mit. Das zunächst ausgegebene Pünktlichkeitsziel von mehr als 70 Prozent im Fernverkehr hatte der Konzern schon vor einigen Monaten einkassiert.

Ein Halt wird laut Definition pünktlich erreicht, wenn der Zug weniger als 6:00 Minuten Verspätung hat. Im Regionalverkehr war das bei 91,0 Prozent der Züge der Fall – im Vergleich zu 91,8 Prozent im Jahr 2022. Im Jahr 2020 wurden noch 95,6 Prozent der Halte im Regionalverkehr und 81,8 Prozent im Fernverkehr rechtzeitig angefahren.

Sturmtief Zoltan war Anlass für den unpünktlichsten Tag

Aufgrund des Zustands des Streckennetzes ist es unwahrscheinlich, dass die Pünktlichkeitsquote schon in den nächsten Monaten wieder deutlich steigen wird. Bis 2030 will die Bahn Dutzende Strecken per sogenannter Generalsanierung zu Hochleistungskorridoren machen. Bevor es so weit ist, sind aber erneut viele Baustellen nötig. Bei einer Generalsanierung wird die jeweilige Strecke in der Regel monatelang komplett gesperrt.

Nach Angaben der Bahn war der 22. Dezember der unpünktlichste Tag des Jahres – mitten im Weihnachtsverkehr brachte Sturmtief Zoltan den Verkehr in Deutschland insgesamt und damit auch den Bahnverkehr durcheinander. Die Pünktlichkeitsquote der Bahn lag im Fernverkehr an diesem Tag laut Konzern bei 35,6 Prozent. Die beste Bilanz fuhr die Bahn am Silvestertag ein – 84,2 Prozent der Fernverkehrshalte wurden am 31. Dezember pünktlich erreicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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