Geheime Dokumente enthüllt Bericht: So sollen die Gehälter der Bahn-Bosse weiter steigen
Laut bisher geheimen Dokumenten der Deutschen Bahn könnten die Gehälter der Bahnchefs künftig weiter steigen. Das Verkehrsministerium verspricht hingegen, dass die Bahn sich am Gemeinwohl orientiere.
Künftig werden Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit bei der Deutschen Bahn noch weniger eine Rolle für die Gehälter ihrer Vorstände spielen. Das berichten NDR und WDR und berufen sich auf interne Unterlagen der Bahn.
Das Gehalt der Vorstände gliedert sich wie bei vielen großen Konzernen in einen fixen und einen variablen Teil. Der Umfang des variablen Teils hängt bei der Bahn davon ab, wie gut die Chefs kurzfristige und langfristige Ziele erfüllen. Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit zählten aber dem Bericht zufolge nur zu den kurzfristigen Zielen. Das im September beschlossene neue Vergütungsmodell belohne hingegen vor allem die Erfüllung von langfristigen Zielen.
Dieses Modell kritisierten nicht nur Gewerkschaftsvertreter, sondern auch eine ehemalige Konzernführungskraft, heißt es in dem Bericht: "Pünktlichkeit ist ein Qualitätsmerkmal und wahrscheinlich das Wichtigste in einem Bahn-System. Das heißt, wenn man dieses Unternehmen langfristig steuern will, ist dies der Kernfaktor zur Unternehmenssteuerung."
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Verkehrsministerium: Pläne haben Gemeinwohl zum Ziel
Ein Sprecher des Verkehrsministeriums habe das neue Modell erst am Montag verteidigt. Bei der Bahn werde das Gemeinwohl wieder mehr in den Vordergrund rücken: "Das tun wir, indem wir auch die Vergütungssystematik der DB AG anpassen und in diesem Zusammenhang auch die individuellen Ziele der Vorstände wieder stärker am Gemeinwohl orientieren."
Die Vorstände der Deutschen Bahn stehen seit Jahren für ihre hohen Gehälter in der Kritik. Den letzten Aufschrei hatte es am Dienstag gegeben, als NDR, WDR und die "Süddeutsche" davon berichteten, dass die Bahnchefs hohe Boni zum Jahresende erhalten werden. Zuletzt kamen allerdings so viele Züge wie seit acht Jahren zu spät und die Kunden sind dementsprechend unzufrieden. Um der Kritik entgegenzuwirken, hatte der Aufsichtsrat des Staatsunternehmens bereits im September ein neues Bonussystem beschlossen.
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