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EU-Pestizidplan: Bauernverband warnt vor Ruin von Obstbauern


"Bis zum Totalausfall"
Bauernverband warnt EU in Brandbrief vor Ruin von Obstbauern

Von t-online, mam

Aktualisiert am 20.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (Archivbild): Er stellt sich gegen die geplante Verorodnung der EU.Vergrößern des Bildes
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (Archivbild): Er stellt sich gegen die geplante Verorodnung der EU. (Quelle: Sascha Fromm/imago-images-bilder)
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Die EU will schon bald über eine neue Pestizidverorodnung abstimmen. Der Deutsche Bauernverband aber sieht in dem Plan eine Gefahr für Landwirtschaftsbetriebe.

Kurz vor der Abstimmung des Europaparlamentes über die neue EU-Pestizidverordnung hat sich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, in einem Brandbrief an die Europa-Abgeordneten gewandt. Das berichtet die "Rheinische Post". Demnach warnt Rukwied in seinem Schreiben vor schwerwiegenden Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelsicherheit, sollten die Abgeordneten der geplanten Verordnung zustimmen.

Die Bäuerinnen und Bauern hätten in Deutschland in den letzten Jahrzehnten eine erhebliche Anpassungsleistung erbracht, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gesenkt und gleichzeitig die Qualität der Ernten bei zunehmenden Erträgen gesteigert, heißt es nach Angaben der "Rheinischen Post" in dem ihr vorliegenden Schreiben des Deutschen Bauernverbandes. Dies werde von der neuen Richtlinie in keiner Weise honoriert, schreibt Rukwied demnach.

Stattdessen sollten "pauschale Verbote und starre, unrealistische Zielvorgaben verordnet" und diese durch einen "völlig unverhältnismäßigen Dokumentationsaufwand" ergänzt werden, wirft Rukwied der EU vor.

"Wirtschaftlich nicht mehr tragfähig"

Die EU sieht zum Schutz der Umwelt vor, den Pestizideinsatz bis Ende des Jahrzehntes zu halbieren und in sensiblen Gebieten noch mehr einzuschränken. Der Obst-, Gemüse- und Weinanbau wäre in den in Deutschland besonders umfangreich ausgewiesenen sensiblen Gebieten "faktisch nicht mehr möglich", so Rukwied.

Die Ertragsverluste summierten sich nach Expertenberechnungen auf 30 bis 40 Prozent, in sämtlichen sensiblen Gebieten stünde der Wein- und Obstbau vor dem wirtschaftlichen Ruin, so Rukwied. "Das Anbaurisiko ohne chemischen Pflanzenschutz ist sehr hoch; je nach Infektionsdruck, Witterung und Schädlingsaufkommen gehen die Szenarien bis zum Totalausfall", unterstreicht er. Viele Betriebe würden den Anbau bestimmter Gemüsearten in der Folge aufgeben, weil dieser "wirtschaftlich nicht mehr tragfähig wäre".

Verwendete Quellen
  • Vorabmeldung der Rheinischen Post vom 19. November 2023
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