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Trigema-Chef Wolfgang Grupp in Rente: Seine Meinung zu Homeoffice & Ukraine


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Trigema-Chef geht in Rente
Ein Patriarch dankt ab

Von Laura Mielke

Aktualisiert am 08.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Wolfgang Grupp ist einer der profiliertesten und schillerndsten deutschen Mittelständler. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/dpa-bilder)
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Wolfgang Grupp übergibt sein Unternehmen Trigema an seine Kinder. Der 81-Jährige sorgte immer wieder mit polarisierenden Aussagen für Aufregung.

Der Trigema-Chef Wolfgang Grupp ist einer der bekanntesten deutschen Geschäftsmänner. Grupps Erfolgsrezept: Haftung, Verantwortung, Anstand. In der Arbeit und im Privatleben. Mit diesem Grundsatz führte er das Familienunternehmen zu neuem Glanz. Als er 1969 die von seinem Großvater gegründete Firma im schwäbischen Burladingen übernahm, war sie hoch verschuldet. Mit eiserner Hand führt Grupp Trigema aus den roten Zahlen und macht den Betrieb zu Deutschlands größtem T-Shirt- und Tennisbekleidungs-Hersteller. Nun gibt er das Unternehmen an seine Kinder Wolfgang junior und Bonita ab.

Der Produktionsumsatz lag 2022 bei 127,2 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter bei rund 1.160. Wie gut es dem Textilunternehmen geht, das nach eigenen Angaben ausschließlich in Deutschland produziert, zeigt die Familie Grupp gerne nach außen. Der Senior immer fein gekleidet im schicken Anzug samt Einstecktuch. Zu Terminen kommt er am liebsten mit seinem eigenen Hubschrauber, der vom bekannten Affen der Trigema-Werbespots geprägt ist. Auf einem 25.000 Quadratmeter großen Grundstück thront das Familienanwesen samt Pool in der Kleinstadt Burladingen.

Grupp senior ist, wenn man so will, der Richard David Precht der Industrie. Zu jedem Thema hat er etwas zu sagen und äußert sich in den Medien – ob es ihn und die Textilindustrie betrifft oder nicht. So wetterte er über Amerikaner, von denen er nichts hält, und über deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine, von denen er ebenfalls nichts hält. Von Homeoffice und flexiblen Arbeitsmodellen ist er nicht überzeugt. Zuletzt sagte er in einem Interview mit dem "Tagesspiegel": "Wenn einer zu Hause arbeiten kann, ist er unwichtig."

Auch mit fragwürdigen Aussagen zur angeblich natürlichen Arbeitsverteilung der Geschlechter eckt er regelmäßig an. "Die Männer sind zuständig für das Einkommen, die Mütter sind verantwortlich für die Kinder. Wenn heute Frauen die Jobs wollen und die Männer sollen den Haushalt machen, dann ist die Welt verkehrt geworden", sagte er beispielsweise in einem RTL-Podcast. Vielleicht bewog diese Ansicht Grupp letztlich, statt der angedachten Doppelspitze doch seinem Sohn den Vorzug zu geben.

Im Oktober verkündete Grupp, seine Kinder würden das Unternehmen gleichberechtigt weiterführen. Nun allerdings ist klar, dass Wolfgang Grupp junior (32) zum 1. Januar 2024 persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer wird. Tochter Bonita Grupp (34) wird lediglich Mitglied der Geschäftsführung.

Die beiden wurden streng erzogen, mussten wie ihr Vater auf ein Internat. Liebevolle Worte dürfte es nur selten gegeben haben: "Wenn meine Kinder früher wegen kleiner Wehwehchen zu mir gekommen wären, dann hätte ich mich gefragt: Was ist mit meiner Frau los, warum gehen die nicht zu ihrer Mutter?", sagte er im Podcast "Biz & Beyond". Schon während der Schulzeit halfen sie im Unternehmen aus. 2013 und 2014 stiegen sie direkt nach dem Studium ein. Wolfgang junior führte bislang den Geschäftskunden-Bereich und digitalisierte die Produktion, seine Schwester war als Personalchefin für die Mitarbeiter zuständig und betreute den Internethandel.

Verwendete Quellen
  • wiwo.de: "Wolfgang Grupp tritt ab: So endete das Rennen um die Nachfolge"
  • tagesspiegel.de: "Wenn einer im Homeoffice arbeiten kann, ist er unwichtig"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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