Bundesnetzagentur Massiver Ausbau von "Stromautobahnen" angekündigt
Lange Zeit wurde der schleppende Ausbau von Hochspannungsleitungen kritisiert. Nun sollen mehrere Tausend Kilometer sogenannter Stromautobahnen genehmigt werden.
Beim Ausbau von Stromautobahnen quer durch Deutschland wird es der Bundesnetzagentur zufolge in den kommenden Jahren Fortschritte geben. Bis Ende 2024 werde man 2.800 Kilometer und ein Jahr später 4.400 Kilometer Hochspannungsleitungen genehmigt haben, teilte die Bundesbehörde am Montag in Bonn mit. Derzeit seien es 440 Kilometer.
"Wir kommen gut voran und nutzen alle Möglichkeiten, die Verfahren zu beschleunigen", sagte Netzagentur-Chef Klaus Müller. Die Stromautobahnen sollen den windreichen Norden mit dem industriestarken Westen und Süden Deutschlands verbinden und dadurch die Verteilung von Ökostrom im ganzen Bundesgebiet gewährleisten.
Bisher würden Fortschritte zwar nur "in einzelnen Leitungsabschnitten sichtbar", räumte Müller mit Blick auf die zurzeit noch niedrige Zahl genehmigter Strecken ein. "Aber ab nächstem Jahr werden wir in großem Umfang Baugenehmigungen erteilen."
Kritik und Bedenken von Bürgerinitiativen
Nach den Genehmigungen folgen Bau und Inbetriebnahme – bis es so weit ist, dauert es allerdings noch. Es geht insgesamt um rund 14.000 Kilometer Hochspannungsleitungen, die in den kommenden Jahren in Deutschland gebaut werden sollen. Für die größeren Vorhaben, die über mehrere Bundesländer verlaufen, ist die Bundesnetzagentur zuständig. Die anderen Strecken sind Sache der Länderbehörden.
Die meisten Stromautobahnen sollen unterirdisch verlaufen. Dennoch gibt es mancherorts Kritik und Bedenken von Bürgerinitiativen, die Klagen angedroht haben. Dies ist einer der Gründe dafür, dass der von Bundespolitik und Wirtschaft schon seit Langem geforderte Ausbau von Hochspannungsleitungen in Deutschland bisher eher schleppend vorankommt. Mit den nun publizierten Zahlen will die Bundesnetzagentur untermauern, dass die Genehmigungen bald Tempo aufnehmen werden.
- Nachrichtenagentur dpa