Widerstand gegen Null-Covid-Politik Proteste in China schicken Ölpreise auf Talfahrt
Die Covid-Protestwelle in China drückt zum Wochenstart auf die Ölpreise. US-Rohöl war am Morgen so günstig wie seit Monaten nicht mehr.
Die Ölpreise sind am Montag stark gefallen und setzen damit den Verlusttrend der vergangenen Woche fort. Zum Wochenauftakt habe die Sorge vor der weiteren Entwicklung in China die Notierungen unter Druck gesetzt, hieß es von Marktbeobachtern. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) des Nordsee-Öls Brent 81,41 US-Dollar. Das waren 2,22 Dollar weniger als noch am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,03 Dollar auf 74,25 Dollar.
Aufgrund des wachsenden Widerstands gegen die Null-Covid-Politik der Regierung erlebt China derzeit die größte Protestwelle seit Jahrzehnten. Die Demonstrationen vom Wochenende dauerten in vielen Städten der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt bis in die Nacht zum Montag an. Dies dämpfte am Morgen die Risikofreude der Anleger an den Finanzmärkten und zog auch die Ölpreise mit nach unten. Der Unmut in der chinesischen Bevölkerung richtet sich gegen strikte Pandemie-Maßnahmen wie wiederholte Lockdowns, Massentests und Zwangsquarantäne.
Zuvor hatte bereits die Sorge vor einem Abflauen der Weltwirtschaft mit einer geringeren Nachfrage nach Rohöl die Notierungen am Ölmarkt stark belastet. Seit Mitte November ist der Preis für Rohöl aus der Nordsee um fast 15 Dollar eingebrochen. In dieser Zeit ging es mit dem Preis für US-Öl ebenfalls um etwa 15 Dollar nach unten, wobei der Preis für amerikanisches Rohöl am Morgen zeitweise unter 74 Dollar je Barrel rutschte – den tiefsten Stand seit Jahresbeginn.
- Nachrichtenagentur dpa