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Maskenpflicht im Flugzeug: "Kaum noch durchzusetzen"


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Flugbegleiter klagen
"Es ist kaum noch möglich, die Maskenpflicht durchzusetzen"


Aktualisiert am 23.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Maskenpflicht zum Schutz vor einer Corona-Infektion: Passagiere sitzen mit Mund-Nasen-Schutz im Flugzeug.Vergrößern des Bildes
Maskenpflicht zum Schutz vor einer Corona-Infektion: Immer häufiger reagieren Passagiere mit Unverständnis, berichten Flugbegleiter und Airlines. (Quelle: Mohamed Abd El Ghany/File Photo/reuters)
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Der maskenlose Flug von Scholz, Habeck und Co erregt Deutschland. Einmal mehr klagen jetzt Airline-Vertreter und Flugbegleiter: Die Maskenpflicht an Bord bereitet Probleme.

Ein Foto sorgt für Wirbel: Auf dem Flug der Regierungsdelegation nach Kanada sieht man viele Regierungsvertreter und Journalisten – alle ohne Maske. Die Empörung auf den sozialen Netzwerken und in der Opposition ist groß. "Auf den Flügen der Luftwaffe gibt es keine Maskenpflicht“, begründete ein Regierungssprecher das Vorgehen, zudem seien alle Passagiere getestet gewesen.

Doch ist es so einfach? Im Infektionsschutzgesetz ist eine Maskenpflicht in den Verkehrsmitteln des Luftverkehrs und des öffentlichen Personenfernverkehrs festgeschrieben. Eine explizite Ausnahme von privaten Anbietern ist in dem Infektionsschutzgesetz im Absatz 28b, der die Maskenpflicht im Luftverkehr regelt, nicht zu finden. Die Verwirrung ist daher groß: Hätten die Regierungsvertreter nun nicht also eine Maske tragen müssen oder nicht?

Der Durchblick fehlt auch vielen Passagieren im Alltag. Und die Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen sorgt immer wieder für Probleme, nicht zuletzt bei internationalen Flügen. "Es braucht endlich klare EU-weite Regelungen und eine eindeutige Kommunikation der Bundesregierung zur Maskenpflicht", fordert Stefan Schwerthelm, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei der Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO), im Gespräch mit t-online.

Belastung für die Crew

Die intransparenten Regelungen führten dazu, dass immer mehr Passagiere mit Unverständnis auf die Maskenpflicht reagierten. Für die Belegschaft an Bord bedeute das vor allem Stress, denn sie ist verpflichtet, die Passagiere auf die Pflicht hinzuweisen. "Das Konfliktpotenzial wird immer größer", sagt Schwerthelm. "Es ist uns kaum noch möglich, an Bord die Maskenpflicht durchsetzen."

Auf t-online-Anfrage bestätigt das auch eine Sprecherin der Lufthansa: "Die unterschiedlichen Regelungen sind für Passagiere nicht nachvollziehbar. Das führt zu Konflikten an Bord, die eine Belastung für unsere Crews bedeuten."

Die Airline verweist zudem auf die verschiedenen Standards, die allein in Deutschland bei der Maskenpflicht gelten. "In vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens, etwa im Supermarkt oder im Restaurant, ist die Maskenpflicht längst abgeschafft", sagt die Sprecherin. "Dass ausgerechnet in Flugzeugen weiter Masken getragen werden sollen, ist schwer begründbar."

"Die Maskenpflicht ist ein deutscher Sonderweg"

Wer im Flughafen im Restaurant isst, braucht also keine Maske, sobald der Passagier aber im Flieger sitzt, muss er eine Maske aufsetzen. Besonders Ausländer dürften von diesen Regelungen verwirrt sein. "Bisher haben sich ausländische Gäste immer an die Bestimmungen des jeweiligen Landes gehalten. Mit steigendem Reiseaufkommen befürchte ich aber, dass es in Zukunft schwieriger werden könnte", so Gewerkschafter Schwerthelm.

Denn in vielen anderen Ländern gilt keine Maskenpflicht mehr. "Die Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen ist ein deutscher Sonderweg", kritisiert auch die Lufthansa. Ein Ende davon ist aber nicht in Sicht, im Gegenteil.

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Im Entwurf des neuen Infektionsschutzgesetzes ist die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Flugzeugen weiter enthalten. Mehr noch: In der aktuellen Version dürfen nur noch Mitarbeiter OP-Masken tragen, die Passagiere müssen in Zukunft eine FFP2-Maske aufsetzen. Bislang hatten sie auch die Möglichkeit, eine OP-Maske zu verwenden.

FFP2-Pflicht stößt auf Ablehnung

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) reagiert auf den Entwurf mit Unverständnis. "Der BDL hält eine nationale Verschärfung der Maskenpflicht, durch die Passagiere im Flugzeug künftig nur noch FFP2-Masken tragen dürfen, für nicht verhältnismäßig und nachvollziehbar", sagt eine Sprecherin t-online.

Die Entscheidung dürfte nicht zu einer Entlastung der Belegschaft an Bord führen, wenn Sie in Zukunft auf die FFP2-Pflicht hinweisen müssen. "Die Maskenpflicht ist schon heute vielen Passagieren nur schwer vermittelbar", heißt es seitens des Verbands.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Stefan Schwerthelm, UFO
  • Statement der Lufthansa
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