Kollaps der Silicon Valley Bank US-Behörden verkünden Schutz aller Kunden – und schließen weitere Bank
US-Regulierer haben am Sonntag eine weitere Bank geschlossen. Die Kunden sollen ihre Gelder in vollen Umfang wiederbekommen.
Nach der Schieflage des US-Start-Up-Finanzierers Silicon Valley Bank hat die US-Regierung eine Absicherung aller Einlagen bei dem Geldhaus angekündigt. Finanzministerin Janet Yellen, Notenbankchef Jerome Powell und die US-Einlagensicherung FDIC gaben am Sonntagabend (Ortszeit) in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt, alle Einleger würden vollständig geschützt und könnten ab Montag auf ihr gesamtes Geld zugreifen. "Der Steuerzahler wird keine Verluste im Zusammenhang mit der Abwicklung der Silicon Valley Bank tragen müssen", hieß es weiter.
Es handele sich um wichtige Maßnahmen zum Schutz der US-Wirtschaft, indem das öffentliche Vertrauen in das amerikanische Bankensystem gestärkt werde. Das US-Bankensystem sei nach wie vor widerstandsfähig und stehe auf soliden Füßen.
Am Freitag war die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte Silicon Valley Bank nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Das hatte weltweit für Unruhe gesorgt.
Signature Bank in New York wird geschlossen
Eine ähnliche Ausnahmeregelung gelte auch für die Signature Bank in New York, die am Sonntag von ihrer staatlichen Zulassungsbehörde geschlossen worden sei, teilten die Behörden nun mit. Auch hier sollen die Kunden ihre Gelder in vollen Umfang wiederbekommen. Signature ist eine der wichtigsten Banken für die Kryptobranche. Der US-Einlagensicherungsfonds FDIC solle als Verwalter des Geldhauses fungieren. Die Einlagen beliefen sich per 8. März auf rund 89 Milliarden Dollar.
Bei der Signature Bank war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Am Freitag hatte sie noch einen Marktwert von 4,4 Milliarden Dollar. Die Aktie war in diesem Jahr um fast vierzig Prozent gefallen, nachdem das Kryptobanken-Pendant Silvergate Capital seine Bank liquidiert hatte.
Keine Rettung der Banken
Eine hochrangige Mitarbeiterin des Finanzministeriums betonte, es gehe um Hilfe für die Einleger, nicht um eine Rettung der Banken. Es handele sich nicht um eine Situation wie in der Finanzkrise von 2008.
Yellen hatte zuvor eine staatliche Rettung der Silicon Valley Bank ausgeschlossen. In der Finanzkrise vor einigen Jahren sei die Regierung zwar auf diese Weise eingeschritten, sagte Yellen auf eine entsprechende Frage in einem Interview mit dem Fernsehsender CBS. Sie betonte aber: "Das machen wir nicht noch einmal."
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
- cnbc.com: "Regulators close New York’s Signature Bank, citing systemic risk"