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Bargeld-Abschaffung: Gewerkschaft fordert Maßnahme gegen Steuerhinterziehung


Massiver Steuerbetrug
Verband fordert: Bargeldloses Zahlen soll Pflicht werden

Von dpa, llb

Aktualisiert am 20.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Bargeld oder KreditkarteVergrößern des BildesBargeld im Portemonnaie: Bei vielen Einzelhändlern kann nur bar bezahlt werden. Die Steuergewerkschaft sieht darin ein enormes Betrugspotenzial. (Quelle: villiers)

Angesichts massiver Steuerhinterziehungen fordert die Deutsche Steuergewerkschaft eine Pflicht zur bargeldlosen Bezahlung. Dies soll vorwiegend Branchen mit hohen Barzahlungen betreffen.

Angesichts massiver Steuerhinterziehung hat die Deutsche Steuergewerkschaft (DSTG) gefordert, Gewerbetreibende zum Angebot bargeldloser Bezahlmethoden zu verpflichten. "Das wäre ein großer Schritt für mehr Steuerehrlichkeit in unserem Land", sagte der DSTG-Bundesvorsitzende Florian Köbler den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Dienstag. Die Pflicht solle für Unternehmen ab einem Jahresumsatz von 25.000 Euro gelten.

Strategiewechsel der Finanzämter gefordert

Die Deutsche Steuergewerkschaft schätzt, dass in Branchen mit vielen Bargeldzahlungen Steuern in zweistelliger Milliardenhöhe hinterzogen werden. Köbler fordert deshalb einen Strategiewechsel der Finanzämter. Die Ressourcen der Steuerfahnder müssten insbesondere bei denjenigen Unternehmen effektiver eingesetzt werden, bei denen vor allem mit Bargeld gezahlt wird, sagte Köbler weiter.

Nötig sei zum Beispiel eine vernünftige digitale Risikoanalyse durch das Finanzamt. "Hauptsächlich die Fälle, bei denen es im Risikosystem zu Auffälligkeiten kommt, werden dann genauer geprüft." So könnten sich die Finanzämter auf Fälle konzentrieren, bei denen auch wirklich betrogen werde.

Zur sogenannten Bargeldbranche zählen unter anderem Friseursalons, Bäckereien, Metzger, Einzelhandelsunternehmen, der Kfz-Handel, Eisdielen, aber auch Restaurants. Köbler zufolge ist das Entdeckungsrisiko für Steuerbetrug bei diesen Firmen nach wie vor zu gering. Ein Kleinstunternehmer werde durchschnittlich nur alle 80 Jahre geprüft.

Steuerhinterziehung in Milliardenhöhe

Der Schaden sei entsprechend hoch, sagte der DSTG-Chef. "Wir rechnen damit, dass es 16 Milliarden Euro an Steuern sind, die direkt in den bargeldintensiven Bereichen hinterzogen werden. Der gesamtwirtschaftliche Schaden, also auch zum Beispiel durch nicht gezahlte Renten- und Sozialbeiträge und unterschiedlichen Steuerarten, dürfte bei knapp 70 Milliarden Euro im Jahr liegen."

Dagegen sei das Potenzial des Steuerbetrugs bei Arbeitnehmern und Rentnern deutlich geringer, sagte Köbler. Finanzämter sollten sich deshalb nicht im Klein-Klein verlieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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