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Textil-Discounter: Dafür steht der Firmenname Kik


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Rätsel um Textil-Discounter
Dafür steht der Firmenname Kik


08.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Das Kik-Logo am Dach einer Filiale (Symbolbild): Der Textil-Discounter wirbt mit Mode-Schnäppchen für die gesamte Familie. (Quelle: IMAGO/Michael Gstettenbauer)
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Der Textil-Discounter Kik wirbt mit Mode zu günstigen Preisen. Doch wofür steht der Unternehmensname? Dieses Leitmotiv steckt dahinter.

Mode zu Schnäppchenpreisen: Dafür ist der Textil-Discounter Kik vor allem bekannt. Bekleidung, Accessoires und Schuhe für Frauen, Männer und Kinder bietet das Unternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Bönen an – aber auch Deko- und Haushaltsartikel umfasst das Sortiment. Doch wofür steht die Bezeichnung Kik überhaupt?

Der Firmenname steht für "Kunde ist König". So wirbt der Discounter etwa damit, dass sich Kunden bereits mit einem Budget von 30 Euro von Kopf bis Fuß bei dem Anbieter einkleiden könnten. Vor allem Familien, junge Mütter oder Väter sowie "preisorientierte" Kunden sollen sich von dem Konzept angesprochen fühlen.

"Kunde ist König" – um jeden Preis?

Aber die tiefen Preise haben eine Schattenseite, denn die Arbeiter sind bei Kik so ungefähr das Gegenteil von Königen. In der Vergangenheit sah sich Kik mit Vorwürfen konfrontiert, mitverantwortlich für mangelhafte Brandschutzvorkehrungen in einer pakistanischen Fabrik zu sein. An der Produktionsstätte von Kik in einem Vorort der pakistanischen Hafenstadt Karachi starben im Jahr 2012 mehr als 250 Menschen, nachdem Brandstifter dort offenbar ein Feuer gelegt hatten.

Der Discounter soll damals Hauptauftraggeber der Fabrik in dem Billiglohnland gewesen sein. Schmerzensgeldansprüche galten bei einem Gerichtsprozess als verjährt. Kik zahlte jedoch nach eigenen Angaben freiwillig 6,2 Millionen Dollar (heute 5,6 Millionen Euro) an die Opfer und ihre Angehörigen.

Es sind Katastrophen wie diese oder jenes Unglück in Bangladesch, bei dem der Gebäudekomplex Rana Plaza im Jahr 2013 eingestürzt war, welche die Debatten um Produktionsbedingungen in Billiglohnländern immer wieder entfachen.

Zwar sollen die Fabriken mittlerweile sicherer sein – aber immer noch zahlen viele Modefirmen den Fabrikbesitzern vor Ort nur Niedrigpreise. Hier lesen Sie mehr dazu. Von einem möglichen Motto, wonach nicht nur Kunden, sondern auch Arbeiter Könige sein könnten, ist das Unternehmen aber wohl noch weit entfernt.

Discounter gelobt Besserung

Kik selbst teilte zum zehnten Jahrestag des Unglücks von Rana Plaza kürzlich mit: "Der Jahrestag erinnert uns daran, dass sich ein solches Unglück nicht wiederholen darf." Das Unternehmen sei "fest entschlossen", sich "auch weiterhin für die Verbesserung des Brandschutzes, der Gebäudesicherheit und der Gesundheitsmaßnahmen für die Fabrikarbeiterinnen und -arbeiter in Bangladesch einzusetzen".

Kik ist in zwölf europäischen Ländern aktiv und beschäftigt über 29.000 Mitarbeiter, davon rund 19.000 in Deutschland. Hierzulande zählt der Discounter über 2.700 Filialen, in ganz Europa sind es über 4.000. Produziert wird die Ware überwiegend in China sowie in Bangladesch, Pakistan und weiteren Ländern im asiatischen Raum.

Verwendete Quellen
  • unternehmen.kik.de: Unternehmensprofil
  • unternehmen.kik.de: "10 Jahre Rana Plaza"
  • unternehmen.kik.de: Übersicht der Lieferanten
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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