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Betrüger missbrauchen Bezahldienst Lidl Pay


Geldabbuchungen bei Nutzern
Betrüger missbrauchen Bezahldienst Lidl Pay

Von t-online, avr

17.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Das Logo von Lidl: Unbekannte haben das Bezahlsystem Lidl Pay missbraucht.Vergrößern des Bildes
Das Logo von Lidl: Unbekannte haben das Bezahlsystem Lidl Pay missbraucht. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)

Mit Lidl Pay bietet Discounter Lidl ein eigenes Bezahlsystem an. Das soll den Einkauf erleichtern und Vorteile bieten.

Aktuell nutzen Betrüger das Bezahlsystem Lidl Pay des Discounters Lidl aus, um an das Geld von Nutzern zu kommen. Das berichtet der "Supermarktblog" am Donnerstag, der mit Betroffenen sprechen konnte. Dabei wurden den Opfern ohne ihre Zustimmung Geld von ihren Konten abgebucht.

Um Lidl Pay verwenden zu können, müssen Nutzer die Lidl-Plus-App installieren und sich entsprechend mit ihren persönlichen Daten anmelden. An der Kasse können Kunden dann per Smartphone zahlen, das Geld wird vom in der App hinterlegten Bankkonto abgebucht.

Daten stammen wohl aus Datenleck

Berichten von Nutzern, die "Supermarktblog" vorliegen, haben Unbekannte wohl Kontodaten der betroffenen Nutzer verwendet, um sich bei Lidl Pay anzumelden. Betroffenen zufolge nutzen viele von ihnen weder die Lidl-Plus-App, noch seien sie Kunden bei Lidl. Vermutlich stammen die Kontodaten aus vergangenen Datenbanklecks- und hacks. Kriminelle Hacker verwenden solche Daten entweder selbst oder verkaufen sie auf Handelsforen im Darknet.

Als Betroffene bemerkten, dass von ihrem Konto Geld für Einkäufe bei Lidl abgebucht wurden, ließen sie das Geld von ihrer Bank zurückholen. Als Folge melden sich Inkasso-Unternehmen wegen fehlender Zahlungen. Die abgebuchten Beträge belaufen sich meist auf 100 Euro oder mehr. Hier lesen Sie, wie Sie falsche Inkassoschreiben erkennen.

Der Polizei sind die Fälle bekannt

Auf Anfrage des "Supermarktblog" bestätigte die Polizei, dass ihnen die Fälle bekannt seien. Die Fälle werden "seit dem 1. Juni 2021 statistisch im Betrugsdezernat des Landeskriminalamtes erfasst", so die Polizei Berlin zu "Supermarktblog". "Aufgrund der Kürze des Erfassungszeitraums liegen jedoch noch keine validen Zahlen vor." Auf Anfrage von t-online bestätigte ein Sprecher der Poilzei Berlin den Fall ebenfalls.

Die Polizei rät Betroffenen, das Geld von der Bank zurückbuchen zu lassen und eine Anzeige zu erstatten. Das geht beispielsweise online über die sogenannten Internetwachen. Eine Liste mit den Internetwachen aller Bundesländer finden Sie hier.

Warum der Betrug möglich ist

Laut "Supermarktblog" ist der Betrug offenbar möglich, da Lidl nicht überprüfe, ob das eingetragene Konto tatsächlich dem angemeldeten Nutzer gehöre. Dienste wie PayPal schicken beispielsweise nach einer Anmeldung einen Cent-Betrag an Nutzer. In der Betreffzeile befindet sich ein Code, den Nutzer eingeben müssen. Erst dann ist die Anmeldung abgeschlossen.

Für eine Registrierung bei Lidl Pay müssen Nutzer "ihre E-Mail-Adresse verifizieren und ihre vollständige Adresse angeben", schreibt Lidl auf seiner Website. Eine Kontrollabbuchung wie bei PayPal findet laut "Supermarktblog" in Deutschland nicht statt.

Lidl rät zur Anzeige

Auf Anfrage von t-online schreibt ein Sprecher von Lidl, dass das Unternehmen "innerhalb unseres Risikomanagements verschiedene marktübliche Sicherheitsmaßnahmen für die Zahlung mit Lidl Pay eingeführt" habe.

Vollständig ausschließen lassen sich Betrugsfälle unabhängig von der Bezahlmethode jedoch nie. Zudem seien Lidl "ausschließlich Einzelfälle bekannt, in denen es zu Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung von Lidl Pay gekommen sein könnte".

Betroffenen rät Lidl, eine Anzeige zu erstatten. Bearbeitung durch Inkassopartner stoppe Lidl laut Aussage des Sprechers "sofort, sollte sich ein Betrugsverdacht nach einer Anzeige bestätigen". Zudem können sich Kunden den abgebuchten Betrag bei der Bank zurückgeben lassen.

Verwendete Quellen
  • Statement von Lidl
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