Verdächtige Details Finger weg vom Escobar-Smartphone

Roberto Escobar Gaviria, Bruder des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar, will ein eigenes faltbares Smartphone für 349 US-Dollar verkaufen. Doch nicht nur der niedrige Preis ist verdächtig.
Anfang Dezember startete eine PR-Kampagne für ein ganz besonderes Handy: das "Escobar Fold 1". Das faltbare Smartphone soll nicht nur für verdächtig günstige 349 US-Dollar verkauft werden, auch das Unternehmen hinter dem Gerät ist eher untypisch.
Mit Roberto Escobar Gaviria zeichnet nämlich der Bruder des legendären kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar für das faltbare Handy verantwortlich.
Escobar gibt sich geläutert und will nun Handys verkaufen
Roberto Escobar selbst saß zwölf Jahre wegen Verstrickung in die Drogen-Geschäfte seines Bruders im Gefängnis. Jetzt gibt er sich geläutert – und für Technik habe er sich schon immer interessiert, so der 72-Jährige in einem jetzt veröffentlichen Video. Gemeinsam mit Olof Kyros Gustafsson, einem 26-jährigen Schweden, will Escobar ein Handy mit flexiblem Display entwickelt haben.
Auf der Unternehmenswebsite kann das Gerät zu einem Preis von 349 US-Dollar gekauft werden. Schon der Preis macht nachdenklich, schließlich kosten alle übrigen bislang angekündigten Smartphones mit flexiblem Display ein Vielfaches.
Gerätepreis verdächtig niedrig
Zudem ähnelt das Escobar Fold 1 verdächtig dem Royole FlexPai, das in diesem Jahr als Entwicklerversion auf der CES in Las Vegas vorgestellt wurde. Auch dieses Gerät kostet mit einem Preis von 1300 US-Dollar erheblich mehr.
Wer versucht, ein Escobar Fold 1 im Online-Shop des Unternehmens zu bestellen, kann nicht auf Paypal oder Kreditkarte setzen. Die Summe muss händisch auf ein Firmenkonto überwiesen werden. Die Geräte würden erst nach Eingang der Summe verschickt.
Insgesamt kann von einem Kaufversuch nur abgeraten werden. Weder das Unternehmen, noch das Gerät oder die Abwicklung des Kaufs wirken seriös. Hier sollte man lieber auf etablierte Hersteller vertrauen.
- Escobarinc.com
- Video: Nachrichtenagentur Reuters