Google würdigt Spiele-Klassiker "Mensch ärgere dich nicht" – aber wir tun's doch gerne!
Kennen Sie die folgende Situation? Sie spielen "Mensch ärgere dich nicht", sind gerade siegessicher dabei, ihren Spielstein ins Ziel zu bringen – und dann werden sie von einem Mitspieler rausgeworfen. Wieso man sich ärgert und weshalb man trotzdem immer wieder spielt.
"Mensch ärgere dich nicht" ist eines der bekanntesten und beliebtesten Gesellschaftsspiele Deutschlands. Dabei ist schon allein der Name eine Provokation, denn ob man möchte oder nicht – man ärgert sich. Der Erfinder des Spiels, Josef Friedrich Schmidt, würde heute seinen 146. Geburtstag feiern. Ihm zu Ehren hat Google sein Doodle ausgerichtet.
Gezeigt wird der typische Ablauf des Spiels: Zu Beginn sind alle Mitspieler fröhlich und motiviert – bis der erste Spieler rausgeworfen wird. Das Blut fängt an zu kochen, der Puls rast, die nächsten Runden wird nur noch darauf gepocht, sich zu rächen.
Wenn es gerade besonders gut läuft, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Spielstein wieder zum Start zurück katapultiert wird. Die dringend benötigte Sechs bleibt beim Würfeln aus, andauernd wird nur eine zwei oder eine fünf gewürfelt!
Wenn der Spielstein dann aber ENDLICH kurz vor dem Ziel steht, bleibt die vorher so oft erschienene zwei natürlich aus. Zwischenrufe wie "Es brennt" und "Du schummelst!" sind normal. Scheinbar vom Pech verfolgt dauert es gefühlt Stunden, bis das Spiel vorbei ist – immer haben die anderen Glück!
Warum wird immer wieder zum Spielbrett gegriffen?
Selbst wenn das Spielbrett das eine oder andere Mal durch die Gegend geworfen wird – es wird immer wieder gespielt. Denn was beim Spielen wirklich zählt, ist die gemeinsame Zeit mit der Familie oder mit Freunden. Spielen reißt uns aus dem Alltag heraus und bringt uns auf andere Gedanken. Außerdem hat mindestens der Gewinner am Ende gute Laune! Wie wäre es, wenn Sie heute Abend ihre Liebsten zusammentrommeln und eine Runde "Mensch ärgere dich nicht" spielen?
Wie "Mensch ärgere dich nicht" erfunden wurde
Josef Friedrich Schmidt hat das Spiel zwischen 1907 und 1908 für seine Kinder entwickelt. Das Gesellschaftsspiel ist ein Mix aus dem indischen Spiel "Pachisi" und dem englischen "Ludo". Erzählungen zufolge bastelte Schmidt das erste Spiel aus einem Hutkarton und selbstgeschnitzten Figuren.
Zuerst als Beschäftigung für seine Kinder gedacht wuchs die Idee, das Spiel auch unter andere Menschen zu bringen. Schmidt spendete tausende Exemplare an Kriegslazarette und machte es damit zum Kassenschlager. Inzwischen wurde das Gesellschaftsspiel über 70 Millionen Mal verkauft. Schmidt ist außerdem der Gründer von "Schmidt Spiele", einem Spieleverlag. Gesellschaftsspiele wie "Carcassonne", "Dominion" und "Qwirkle" werden vom Verlag vertrieben.