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ARD schaltet SD-Sender ab; Über eine Million Haushalte betroffen


Per Satellit
Diese Sender können Sie ab 2025 nicht mehr empfangen

Von t-online, lhe

Aktualisiert am 21.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Satellitenschüsseln an einem Wohnhaus: Bei der ARD haben die SD-Sender bald ausgedient.

Die ARD plant, ihre SD-Sender über Satellit Anfang 2025 abzuschalten. Was bedeutet das für die 1,1 Millionen Haushalte, die die SD-Übertragung noch nutzen?

Laut Informationen des Newsletters "epd medien aktuell" plant die ARD, die Übertragung ihrer Sender in Standardauflösung (SD) über Satellit Anfang 2025 einzustellen. Bereits im November 2022 wurden die SD-Varianten von One, tagesschau24, Arte und Phoenix abgeschaltet und sind seither ausschließlich in hoher Auflösung (HD) empfangbar. Nun sollen auch die weiteren Sender folgen, darunter Das Erste und die Regionalprogramme.

Der Senderverbund begründet den Schritt damit, dass eine Doppelversorgung mit SD und HD bei der mittlerweile sehr geringen Nutzung von SD wirtschaftlich nicht mehr vertretbar sei. Von den 16,3 Millionen Haushalten, die in Deutschland Fernsehen über Satellit empfangen, nutzen nur noch 1,1 Millionen diese Sender in SD-Qualität. Das entspricht rund 7 Prozent. Die Zuschauer sollen über die bevorstehende Abschaltung rechtzeitig informiert werden, um ihnen den Umstieg auf HD zu erleichtern. Dafür ist gegebenenfalls eine Ausrüstung mit neuen Receivern nötig, die die Signale umwandeln können. Im Idealfall besitzen die betroffenen Haushalte einen Fernseher, der die hohe Auflösung darstellen kann.

Abschaltung schon länger gefordert

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte die Abschaltung der SD-Sender von ARD und ZDF über Satellit bereits für Mitte 2020 gefordert und die entsprechenden Mittel gestrichen – und das, obwohl der Satellitenbetreiber SES Astra den Öffentlich-Rechtlichen Sonderpreise unterbreitet hatte. Ursprünglich planten sowohl die ARD als auch das ZDF eine Abschaltung ihrer SD-Sender für Anfang 2021. Dann machten die Verantwortlichen jedoch einen Rückzieher, unter anderem aufgrund der Ausnahmesituation durch die Corona-Pandemie.

Zum damaligen Zeitpunkt empfingen noch etwa 3,5 Millionen Zuschauer die Programme in Deutschland ausschließlich über SD-Signale. Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten müssen den Weiterbetrieb der SD-Kanäle fortan selbst querfinanzieren – aus Rücklagen, durch Einsparungen und weniger Investitionen. Die ARD teilte "epd medien" mit, dass man für die neue Rundfunkbeitragsperiode keinen Finanzbedarf mehr angemeldet habe.

Anders sieht die Situation hingegen beim ZDF aus: Die Mainzer Rundfunkanstalt hat laut "epd medien" noch nicht darüber entschieden, ob und wann die Verbreitung der ZDF-Sender in SD eingestellt wird. Allerdings habe der Sender bereits Mittel für die Finanzierung der SD-Verbreitung über Satelliten betragt, heißt es laut heise.

Privatsender setzen weiter auf SD

Im Privatfernsehen wird das SD-Signal wohl noch länger Bestand haben. RTL Deutschland und Seven.One haben bereits vor längerer Zeit beschlossen, ihre SD-Signale fortzuführen – obwohl man sich einst zum Ziel gesetzt hatte, das SD-Signal nach 2022 abzuschalten. Die Gründe liegen auf der Hand: Im Gegensatz zu den Öffentlich-Rechtlichen sind die HD-Alternativen der Privatsender sowohl über Kabel als auch über Satellit nur gegen eine zusätzliche Gebühr zu entschlüsseln – und nach wie vor ist nur eine Minderheit der Deutschen bereit, dafür zusätzlich in die Tasche zu greifen.

Während also bei Streamingdiensten immer mehr Nutzer 4K-Qualität genießen, greifen viele Menschen bei linearem Privatfernsehen aus Kostengründen nach wie vor auf verwaschene SD-Qualität zurück. Gerade einmal knapp 3 der 16,3 Millionen Satellitenhaushalte haben sich bislang für ein HD+-Abo entschieden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material des evangelischen Pressediensts (epd)
  • heise.de
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