Internationale Raumstation ISS Vier Astronauten kehren nach fünfmonatiger Mission zur Erde zurück
Fünf Monate lang befanden sich die vier Astronauten im Weltall auf der Internationalen Raumstation. Nun sind sie wieder auf der Erde angekommen.
Nach fünf Monaten auf der Internationalen Raumstation ISS sind vier Raumfahrer zur Erde zurückgekehrt. Die Dragon-Raumkapsel "Endurance" des Raumfahrtunternehmens SpaceX mit der "Crew-5" landete am Samstagabend (Ortszeit) vor der Küste des US-Bundesstaats Florida, wie ein Livestream der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigte. Der mit Spannung erwartete Start der weltweit ersten Rakete aus dem 3D-Drucker wurde unterdessen wegen technischer Probleme verschoben.
An Bord der Dragon-Raumkapsel befanden sich die Russin Anna Kikina, die US-Astronauten Nicole Mann und Josh Cassada sowie der Japaner Koichi Wakata. Die "Crew-5" war Anfang Oktober 2022 von Cape Canaveral aus mit einer SpaceX-Rakete im Auftrag der Nasa ins All geschickt worden.
Sie wurde nun auf der ISS von der "Crew-6" abgelöst, die die die Raumstation vor rund zehn Tagen erreicht hatte. Die "Crew-6" besteht aus den Nasa-Astronauten Stephen Bowen und Warren Hoburg, dem russischen Kosmonauten Andrej Fedjajew und dem Raumfahrer Sultan al-Nejadi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Wegen Panne um sechs Monate verlängert
Außerdem befinden sich derzeit noch der US-Astronaut Frank Rubio und die russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin auf der ISS. Sie sollten ursprünglich Ende März mit einer russischen Sojus-Kapsel zur Erde zurückfliegen. Die Sojus MS-22 wurde aber an der ISS durch einen kleinen Meteoriten beschädigt.
Die Mission der drei Raumfahrer wurde wegen der Panne um sechs Monate verlängert. Sie sollen nun erst im September mit der Sojus MS-23 zur Erde zurückkehren.
Die Zusammenarbeit auf der ISS ist einer der wenigen verbleibenden Bereiche, in denen die USA und Russland auch nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor über einem Jahr noch kooperieren.
Erste Rakete aus dem 3D-Drucker
Der Start der weltweit ersten Rakete aus dem 3D-Drucker wurde am Samstag in Cape Canaveral nach mehreren Versuchen abgebrochen. Die Rakete Terran 1 sei aber in gutem Zustand, erklärte der Eigentümer, das kalifornische Raumfahrt-Startup Relativity Space, im Onlinedienst Twitter.
Die Triebwerke der unbemannten Rakete waren bereits gezündet worden, als ein Problem mit der "Automatisierung" auftrat. Kurz darauf stoppte die Betreiberfirma einen weiteren Startversuch wegen Druckproblemen. Das Team habe sich mächtig angestrengt und werde das auch beim nächsten Mal tun, schrieb Relativity Space auf Twitter: "Weitere Informationen zum neuen Starttermin folgen."
Wenn der nächste Startversuch glückt, soll Terran 1 nach acht Minuten eine niedrige Erdumlaufbahn erreichen. Das Ziel des ersten Testflugs ist es, Daten zu sammeln und zu zeigen, dass eine Rakete aus dem 3D-Drucker dem Druck des Starts und der Reise standhalten kann.
85 Prozent der Raketenmasse wurden mit dem 3D-Drucker aus Metalllegierungen hergestellt. Nach Angaben der Betreiberfirma ist die 33,5 Meter hohe Terran 1 das größte jemals mit einem 3D-Drucker produzierte Objekt. Langfristig werde der 3D-Druck die Raumfahrt "demokratisieren", weil er "unglaubliche Kosteneffektivität", "radikale Flexibilität" und eine schnelle Anpassung an Kundenwünsche ermögliche, erklärte Relativity Space. Eine Rakete aus dem 3D-Drucker kann demnach in nur 60 Tagen hergestellt werden.
- Nachrichtenagentur AFP