Russe, Amerikaner und Emirati an Bord Bemanntes Raumschiff erfolgreich zur ISS gestartet
Trotz Spannungen arbeiten die USA und Russland weiter zusammen – im All. Am Morgen ist eine Raumfähre mit einem Kosmonauten und drei Astronauten gestartet.
"3, 2, 1 and Liftoff": Nachdem ein Startversuch am vergangenen Montag wegen Problemen an der Zündanlage kurzfristig abgebrochen werden musste, sind seit heute Morgen vier Astronauten auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS.
Die zwei US-Amerikaner, ein Russe und ein Emirati starteten an Bord eines "Crew Dragon"-Raumschiffs der privaten Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus. Als Trägerrakete wurde eine Falcon 9 verwendet.
Wenige Minuten später landete der Booster der Rakete planmäßig wieder auf der Erde, wie SpaceX in einem Tweet mitteilte. Das Unternehmen versucht bei jedem Start, Teile seiner Raketen zur Erde zurückzubringen und wiederzuverwenden.
Mit dem heutigen Start fliegen zum wiederholten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vor rund einem Jahr und den daraus resultierenden immensen Spannungen zwischen den USA und Russland Raumfahrer beider Länder gemeinsam ins All.
Stephen Bowen, Warren Hoburg, Andrej Fedjajew und Sultan al-Nijadi sollen voraussichtlich rund sechs Monate lang an Bord der ISS bleiben. Hoburg, Fedjajew und Al-Nijadi fliegen zum ersten Mal ins All, für Bowen ist es der vierte Raumflug.
"Crew-5" soll am 9. März zurückfliegen
An Bord der ISS werden die vier Raumfahrer auf ihre Kollegen Sergej Prokopjew, Dmitri Petelin, Frank Rubio, Nicole Mann, Josh Cassada, Koichi Wakata und Anna Kikina treffen.
Die "Crew-5"-Raumfahrer Mann, Cassada, Wakata und Kikina sollen wenige Tage nach der Ankunft der "Crew-6" zurück zur Erde fliegen. Die Landung auf der Erde ist für den 9. März geplant.
Für Prokopjew, Petelin und Rubio verzögert sich die Rückkehr, weil an der Sojus-Kapsel, mit der sie im September zur ISS gekommen waren, ein Leck entdeckt worden war. Nach Einschätzung von Experten wurde es durch den Einschlag eines Mikrometeoriten verursacht.
Deswegen war am vergangenen Wochenende ein Ersatzraumschiff an der ISS angekommen, mit dem die drei nun wahrscheinlich im September zur Erde zurückkehren sollen – anstelle von März, wie es ursprünglich geplant war.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa