Daten für Rabatte Welche Daten die "Lidl Plus"-App sammelt
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Apps von Lebensmittelketten helfen dem Kunden beim Sparen. Sie helfen aber auch dem Händler. Die App von Lidl ist da keine Ausnahme.
Immer mehr Lebensmittelketten und Discounter bieten ihren Kunden eigene Apps an, die als Treue- oder Bonusprogramme funktionieren. Diese Anwendungen ermöglichen es Nutzern, digitale Prospekte zu durchstöbern, Filialen zu suchen und Sonderangebote zu finden. Zudem gibt es oft Rabatte, Bonuspunkte oder Cashback beim Bezahlen nach Vorzeigen der App an der Kasse.
Eine besonders populäre App ist, mit etwa 21 Millionen Nutzern in Deutschland, die des Discounters Lidl. Sie bietet zahlreiche Coupons und speziell für App-Nutzer stark reduzierte Artikel. Zusätzlich lockt Lidl mit Rabattsammler-Aktionen und gewinnspielartigen Pop-ups, die zeitlich begrenzte Angebote freischalten. In der App sind zudem Kochrezepte, Rabatte auf Reisen und Partnerangebote namhafter Unternehmen wie Apple verfügbar.
Allerdings sammelt die "Lidl Plus"-App auch umfangreiche Daten ihrer Nutzer, wie "Macwelt" berichtet. Bereits bei der Anmeldung werden Informationen wie Name, Adresse, Alter und Geschlecht erfasst. Diese Basisdaten dienen laut Lidl der "Kommunikation", der "Sicherstellung der Identität" und der "Zuordnung des Kauf- und Nutzungsverhaltens zum Kundenprofil".
Auch IP- und MAC-Adressen des Endgeräts werden erfasst
Die Datensammlung geht jedoch noch weiter: Filialeinkäufe werden getrackt, ebenso wie Rückgaben, eingelöste Coupons, Reservierungen sowie Nutzungsdaten der App-Funktionen. Auch IP- und MAC-Adressen des Endgeräts sowie Werbe-IDs von iOS-, Android- und Huawei-Geräten werden erfasst, so das Technikmagazin. Des Weiteren speichert Lidl Informationen über die Dauer und Häufigkeit der Nutzung sowie Details zur Interaktion in der App.
Lidl behält diese Daten auch sehr lange, "solange das Konto aktiv genutzt wird oder bis es 24 Monate inaktiv war bzw. gekündigt wurde", heißt es in dem Bericht.
Das Sammeln von Daten gegen attraktive Sonderangebote ist heutzutage üblich. Nutzer geben ihre Daten preis im Austausch für Rabatte – ein Modell, das sowohl von Online-Shops als auch von Plattformen wie Google oder Meta genutzt wird.
Die Vielzahl an Angeboten macht die "Lidl Plus"-App besonders attraktiv für preisbewusste Kunden. Doch während alternative Einkaufsmöglichkeiten existieren, sind Lebensmittel Grundbedürfnisse, "was den Druck auf Verbraucher erhöht, solche Apps zu nutzen", schlussfolgert das Magazin.
Um der umfangreichen Datensammlung entgegenzuwirken, können Nutzer ihr "Lidl Plus"-Konto in den Einstellungen löschen oder die App nur gezielt für bestimmte Einkäufe verwenden.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- macwelt.de: "Diese Daten sammelt Lidl Plus"
- statista.com: "Kundenkarten nach Anzahl der Nutzer in Deutschland" (kostenpflichtig)