In US-Firma 900 Mitarbeiter per Zoom-Meeting gefeuert

Der Vorgesetzte eines New Yorker Unternehmens hat 900 seiner Mitarbeiter in einem Online-Meeting entlassen. Ein Angestellter filmte die Konferenz.
"Wenn Sie bei diesem Anruf dabei sind, gehören Sie zu der unglücklichen Gruppe, die entlassen wird." Das sagte der Chef der Hypotheken-Firma Better.com, Vishal Garg, seinen Angestellten in einem Online-Meeting über die Videokonferenz-Anwendung Zoom.
Ein Mitarbeiter hatte die Konferenz gefilmt und später in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Die Reaktionen darauf seien eindeutig gewesen, berichtet die britische BBC. Als "kaltherzig" und "furchtbar" sei das Vorgehen des Vorgesetzten kritisiert worden.
Better.com will an die Börse
Besonders ungerecht seien die Entlassungen vor dem Hintergrund, dass Better.com vergangene Woche eine Finanzierung in Höhe von 750 Millionen US-Dollar erhalten habe, heißt es weiter.
Wie das Magazin "Fortune" berichtet, bereite das Unternehmen derzeit einen Börsengang über eine andere Firma – einen sogenannten SPAC – vor.
Obwohl Better.com mit rund 6,9 Milliarden US-Dollar bewertet werde, habe Garg seinen Mitarbeitern unter anderem wirtschaftliche Gründe für die Entlassungen genannt.
"Dumme Delfine"
Gargs Führungsstil sei laut Forbes bereits früher kritisiert worden. Im vergangenen Jahr war eine E-Mail an Mitarbeiter bekannt geworden, in der er seine Angestellten als "dumme Delfine" beschimpft habe, die ihn mit ihrer Arbeitsweise blamierten.
Better.com will mit seiner Plattform den Verkauf von Häusern vereinfachen. Das Unternehmen setzt dafür neue Technologien wie künstliche Intelligenz ein.
Laut der Fachzeitschrift "Housingwire" war das Unternehmen innerhalb eines Jahres von 1.000 auf über 6.000 Mitarbeiter gewachsen.
Der japanische Mischkonzern Softbank ist an Better.com beteiligt. Softbank finanziert auch deutsche Unternehmen.