"Ich will die Weltherrschaft" Gründer traut sich zum dritten Mal in die Löwenhöhle
Bratwürste, die sexy sein sollen und Gründer, die "aus Scheiße Gold machen". Folge fünf von "Die Höhle der Löwen" hat "ein bisschen was von Hamburger Fischmarkt".
"Wichtig ist, dass der Kühlschrank voll ist und man seine Miete zahlen kann", sagt der Gründer Marvin Kruse aus Bremen, der als Selbständiger schon alles Mögliche gemacht hat. Bei so manchem Job, so sagt er, wäre mit dem Gang zum Amt "unterm Strich mehr rausgesprungen". Aber Ideen entwickeln und dem Staat nicht auf der Tasche liegen, das ist erst einmal eine löbliche Einstellung – finden auch die Löwen, denen der Bremer nicht ganz unbekannt ist, denn Marvin Kruse hat sich bereits schon zweimal in "Die Höhle der Löwen" gewagt, allerdings ohne Deal.
Das soll sich nun ändern. Das Problem: Kruse ist schon wieder zu selbstbewusst. Es klingt auch nur wenig bescheiden, wenn man als Gründer nicht erst einmal kleine Brötchen backen, sondern gleich die "Weltherrschaft" an sich reißen will. Vor allem Kofler geht diese "Übertreibung" gehörig gegen den Strich. "Weltherrschaft, Weltherrschaft, ich kann das nicht mehr hören!" Kruse verkauft Würste, genauer gesagt, Bratwürste. Und zwar in großen Scheiben. Sein Slogan: "So sexy waren Bratwürste noch nie!" Darauf Wöhrl, die vor allem die Nürnberger Rostbratwürste kennt, während der Kostprobe: "Das ist keine Bratwurst!"
"Ein bisschen was von Hamburger Fischmarkt"
Maschmeyer sieht den Pitch des vermeintlichen Bratwurstrevolutionärs wie folgt: "Für mich sind Sie auf dem guten Weg zum Clown in der Höhle der Löwen zu werden!" Die Investoren wollen nicht anbeißen – kein Deal! Dabei hat der Brat-Gründer so gekämpft! Enttäuscht verkündet er, nicht mehr wiederzukommen. Die Löwen nehmen's gelassen. Der Auftritt des Wurst-Mannes, der "Gewinn mit Umsatz verwechselt", hatte "ein bisschen was von Hamburger Fischmarkt".
Ähnlich seltsam klingt auch der Pitch der Gründer von Protect Pads. Jill Audrit und Adel Adrovic haben Stoßschutzpolster für Staubsauger entwickelt, weil man ja andauernd besoffen staubsaugt und mit dem Sauger überall anstößt und sich so die Möbel ramponiert, dass man sich alle drei Wochen eine neue Kommode kaufen muss. "Also, ich würde dafür keinen Innovationspreis vergeben", so Kofler, der sich kaum vorstellen kann, dass es ein Produkt gibt, dass ihn "weniger interessiert".
Die Löwen wollen wissen, wie oft es denn so passiere, dass staubsaugende Menschen ihre Möbel ramponieren? Die Gründer haben "noch keine Markforschung betrieben", aber den Menschen aus ihrem Bekanntenkreis ginge es genauso. Kein Deal für Leute, die nicht staubsaugen können!
Bilder von oben und eine Zaubermaschine
Dafür hat Neu-Löwe Glagau in der fünften Folge allen Grund zur Freude. Er investiert in AER, ein junges Start-up, das einen 79 Euro teuren Wurfpfeil entwickelt hat, mit dem man filmreife Fotos und Videos aus der Vogelperspektive machen kann. Einfach die Kamera in den Wurfpfeil und schon kann's losgehen. An der Planung für einen Handy-Wurfpfeil arbeite man derzeit schon gezielt. Mithilfe Glagaus kann das Stuttgarter Start-up nun "die" Marke für innovatives Kamerazubehör werden. "Aber Patent anmelden", warnt Maschmeyer. Dies bei dem ersten Pfeil versäumt zu haben, "war ein großer Fehler!"
Leider konnte auch der Camping Butler die Löwen nicht überzeugen. Dafür ist die Idee der beiden Tüftler Dr. Simon Freutel und Ralf Winkelmann, "aus Scheiße Gold zu machen", wirklich genial.
Fäkalien - ist das ein boomendes Geschäft?
Viele Menschen campen gern. Der Markt ist riesig, allein in Deutschland gibt es 3.000 Campingplätze und 140 Millionen Übernachtungen in Camping-Mobilen. Aber wer übernimmt die Reinigung von Camping-Toiletten-Kassetten? Diese Aufgabe wird noch immer per Hand gemacht, und ist, wie Dümmel im "Putzdienst" am eigenen Leib erfährt, nach wie vor, "äußerst unangenehm!"
Doch hier kommt der Camping Butler ins Spiel, der Vollautomat, der die Reinigung übernimmt. 15.000 Euro kostet er und kann auch gemietet werden. Eine Reinigung kostet zwei Euro. Die Löwen sind erst begeistert, dann wieder nicht. Fäkalien - ist das ein boomendes Geschäft? Niemand will in die "Zaubermaschine" investieren.
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Vielleicht lag es auch ein Stück weit an der blonden Frau im engen Kleid, die mit Camping-Klo-Kassette in der Hand auf dem Automaten abgebildet ist. "Da ist jetzt kein Mann im Anzug! Das ist so Achtziger!", merkt Frank Thelen kritisch an und ein sehr "überholtes Frauenbild". Wir haben 2019. Frauen können mehr, als (Klos) putzen.
- "Die Höhle der Löwen"-Sendung vom 02. Oktober 2019