Krawalle in Frankreich ARD ändert kurzfristig das Programm am Abend

Eigentlich sollte am Montagabend um 22.30 Uhr eine Dokureihe über einen "eiskalten Szenewirt" laufen. Diese verschiebt sich aus aktuellem Anlass nach hinten.
Das Erste zeigt am Montag, dem 3. Juli, um 22.30 Uhr ein "Weltspiegel extra" zu den derzeitigen Krawallen in Frankreich. Dies teilt der Sender einige Stunden vorher offiziell mit. Die Sendung ist für 15 Minuten angesetzt. Das zunächst geplante Programm verschiebt sich entsprechend nach hinten.
Seitdem der 17-jährige Nahel am vergangenen Dienstag im Pariser Vorort Nanterre durch eine Polizeikugel bei einer Verkehrskontrolle starb, wird Frankreich insbesondere nachts von massiven Krawallen erschüttert. Es gab Plünderungen, Brandanschläge und gewaltsame Konfrontationen zwischen Polizei und Randalierenden.
Aufgrund der prekären Lage hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kürzlich seinen Deutschlandbesuch abgesagt, der eigentlich vom 2. bis 4. Juli hätte stattfinden sollen. Stattdessen hat er zu Krisensitzungen – etwa mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden – geladen. Inzwischen ebbt die Welle der Gewalt langsam ab.
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Redakteurinnen und Redakteure haben für das "Weltspiegel extra" Menschen in Nanterre gefragt, wie es sich dort lebt. Zudem kommen Fachleute zu Wort, die etwa diese Fragen beantworten sollen: "Woher kommt die Wut der Protestierenden und warum haben die verschiedenen Maßnahmen der französischen Regierungen bisher nichts bewirkt?" Immerhin ist Gewalt in den Vorstädten spätestens seit 2005 Thema in der Politik. Damals war es nach dem Tod zweier Jugendlicher ebenfalls zu Unruhen in Frankreich gekommen.
Im Anschluss an "Weltspiegel extra" geht das Programm wie geplant weiter. Nur eben um 15 Minuten nach hinten versetzt. Um 22.45 Uhr folgt die ARD-Crime-Time-Doku "Auf den Spuren des eiskalten Szenewirts".
- ARD: Pressemitteilung
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa