Biden, Trump und ihre treuesten Promis Diese US-Stars mischen im Wahlkampf mit
Das Duell von Joe Biden und Donald Trump um das US-Präsidentenamt spitzt sich zu. Dabei setzen die Politiker auch vermehrt auf prominente Unterstützung.
Diese Szene geht um die Welt: Der Ex-Wrestler Hulk Hogan hat am letzten Abend des Parteitags der Republikaner tosenden Jubel im Saal ausgelöst. "Donald Trump ist der stärkste von allen", heizte er die Menge in Milwaukee an, nachdem er zunächst sein Jackett ausgezogen und sich dann sein mit einer US-Flagge bedrucktes schwarzes T-Shirt vom Leib gerissen hatte – darunter trug er ein ärmelloses, knallrotes Shirt mit einem Trump-Spruch.
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Seit Jahrzehnten gehört es zum US-Wahlkampf dazu, dass Prominente sich für einen Kandidaten positionieren. Zuletzt hat sich vor allem Taylor Swift zu einem der einflussreichsten Stars entwickelt: Im Wahlkampf 2020 hatte sie sich deutlich gegen Donald Trump ausgesprochen. "Wir werden dich abwählen im November", schrieb die Sängerin damals auf der Plattform X.
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Seither hat sie sich mit einer klaren Positionierung zurückgehalten. Andere bekannte Namen waren da deutlich aktiver, rührten durch Wahlkampfauftritte, Spenden und Social-Media-Postings die Werbetrommel für den Präsidentschaftskandidaten ihres Vertrauens. Doch wer unterstützt Joe Biden und wer setzt Hoffnungen in Donald Trump?
Trumps Unterstützer
Neben Hulk Hogan fällt vor allem immer wieder ein Name: der von Musiker Kid Rock. Der 53-Jährige sprach sich bereits 2016 öffentlich für ihn aus. Der Rockstar ist oft Gast auf Trumps Anwesen in Mar-a-Lago. Er bezeichnet den Politiker als einen seiner besten Freunde.
Auch Schauspielerin Roseanne Barr unterstützt Donald Trump seit Jahren. Die 71-Jährige ließ sich im Mai eine ihrer Schusswaffen von dem Republikaner signieren. Im Anschluss schwärmte sie im Interview mit dem US-Sender Real America's Voice von der Begegnung: "Ich habe fast die Kontrolle verloren, als ich ihn getroffen habe. Er ist der einzige Politiker, der Eier hat!"
Rapper Kanye West pflegt ebenfalls engen Kontakt zu Donald Trump. Er wurde bereits öfter in der Villa des Unternehmers gesichtet. Ihre Freundschaft wurde jedoch strapaziert, als der Musiker 2023 verkündete, selbst als Präsidentschaftskandidat antreten zu wollen – Trump sollte sein Vize sein. Der 47-Jährige zog seine Kandidatur jedoch zurück und kündigte daraufhin an, Trump zu unterstützen.
Darüber hinaus gilt auch Countrystar Jason Aldean als langjähriger Unterstützer Donald Trumps. Nachdem der Republikaner im Schweigegeldprozess schuldig gesprochen worden war, rief der Sänger seine Fans auf, dem Ex-Präsidenten den Rücken zu stärken. Der US-Amerikaner positioniert sich auch mit seiner Musik politisch: Im Song "Try that in a small town" singt er von den aktuellen Zuständen in Großstädten, in denen Chaos und Ausschreitungen zur Tagesordnung gehören sollen – ein Narrativ, das auch Trump regelmäßig in die Welt setzt.
Die Kardashian-Verwandte Caitlyn Jenner ist dafür bekannt, ultrakonservative Ansichten zu vertreten. In Donald Trump sieht sie den richtigen Mann für das Amt des US-Präsidenten. Sie rief ihre Fans bereits dazu auf, Donald Trump zu wählen. Bei X sagte die 74-Jährige, seine erneute Präsidentschaft sei ein "sicherer Weg zu Weltfrieden".
Zwar ist die Liste der prominenten Unterstützer bei den Demokraten traditionell deutlich länger. Vor allem das eher liberale Lager Hollywoods trägt dazu bei, dass es viele Stars mit Joe Biden halten. Doch Donald Trump weiß, wie er sich und seine Supporter inszenieren muss, um möglichst großflächig in Erscheinung zu treten. Hier finden Sie eine Fotoshow mit den bekanntesten Trumpisten.
Bidens Unterstützer
Sängerin und Schauspielerin Barbra Streisand kämpft seit Jahrzehnten aktiv für die demokratische Partei. Daher nahm sie im Dezember an einem Wahlspenden-Event in Los Angeles teil, bei dem auch Julia Roberts und George Clooney anwesend waren. Bidens Team sprach von der "größten Spendensammelaktion in der Geschichte der Demokratischen Partei" – mehr als 28 Millionen US-Dollar sollen dabei zusammengekommen sein.
Auch Filmstar Robert De Niro nahm an einer Spendenaktion für Joe Bidens Wahlkampf teil, zudem ist er in einem Wahlwerbespot als Voiceover zu hören. Er führte bei dramatischer Musik Argumente an, warum die Menschen den Republikaner Trump nicht wählen sollten. "Wir wussten, dass er schon als Präsident außer Kontrolle war. Dann verlor er 2020 die Wahl – und ihm riss komplett die Kette", sagte die Hollywoodlegende darin.
De Niros Schauspielkollege Michael Douglas sprach sich ebenfalls öffentlich für Joe Biden aus. "Lassen Sie uns festhalten, dass sein gesamtes Kabinett, einschließlich seiner Vizepräsidentin, mehr als glücklich wäre, in der nächsten Amtszeit wieder mit ihm zu arbeiten", so Douglas in einem CNN-Interview Anfang des Jahres. "Das kann ich über die anderen Kandidaten nicht sagen, denn niemand aus seinem Kabinett von 2016 möchte noch mit ihm zusammenarbeiten", stichelte er zudem gegen Donald Trump.
Musiker Bruce Springsteen pflegt seit Jahren eine enge Beziehung zu Joe Biden. Der amtierende US-Präsident verlieh dem Sänger 2023 einen Verdienstorden im Weißen Haus und ehrte ihn damit für seinen Einsatz für die Kunst. Zudem spielt Biden bei seinen Wahlkampfauftritten gerne den Springsteen-Hit "Born to Run" – zu Deutsch "Geboren, um anzutreten".
Zudem gelten auch Oscargewinner Tom Hanks und seine Frau Rita Wilson als unerschütterliche Anhänger von Joe Biden. 2022 wurde der Schauspieler als Sprecher für ein offizielles Video des Weißen Hauses eingesetzt, in dem die Erfolge der Biden-Harris-Regierung aufgezählt wurden.
Wahlkampf findet auch auf Social Media statt
Nicht nur die Prominenten heizen den Wahlkampf an, auch auf Social Media wird der politische Showdown immer mehr zum Thema. Auf TikTok zeichnet sich dabei ein klarer Trend ab: Seit November wurden in der App fast doppelt so viele Pro-Trump-Posts publiziert wie Pro-Biden-Posts.
Wahlkampfforscherin Jennifer Stormer-Galley zeigt sich in der "New York Post" davon wenig überrascht. Zum einen würde sich Donald Trumps loyale Basis auf jeder Plattform lautstark äußern, zum anderen habe er die jüngsten Schlagzeilen für sich genutzt: "Trump profitiert von der Aufmerksamkeit und den Emotionen, die durch das Urteil im New Yorker Schweigegeldprozess entstanden sind."
Politikberater Jon Jones bekräftigt die wissenschaftliche Analyse über Trumps aktive Basis. Joe Bidens Unterstützer seien hingegen weniger aktiv im Netz: "Seien wir ehrlich, Biden ist nicht gerade für die sozialen Medien gemacht und wird das Kopf-an-Kopf-Rennen der Follower wahrscheinlich nie gewinnen", so der Experte. Ob das noch zu einem Problem werden könnte? Im US-Fernsehen lässt sich bereits eine Kehrtwende erkennen: "Joe Biden ist erledigt", urteilte zum Beispiel Bill Maher von "Real Time" auf HBO.
Und auch einige sonst treu ergebene Promis scheinen von Joe Biden abzurücken. So schlug die Nachricht, George Clooney rate dem US-Präsidenten von einer Kandidatur ab, ein wie eine Bombe. In einem Gastbeitrag für die "New York Times" schrieb Clooney unter anderem: "Es ist niederschmetternd, das zu sagen, aber der Joe Biden, mit dem ich vor drei Wochen auf der Benefizveranstaltung zusammen war, war nicht der Joe Biden des Jahres 2010, der eine große Sache war. Er war nicht einmal der Joe Biden von 2020." Seitdem gilt es als nicht ausgeschlossen, dass Biden Platz macht und seine Vize Kamala Harris ins Rennen schickt.
- Eigene Recherche
- nytimes.com: "The Increasing Trumpification of TikTok" (englisch, kostenpflichtig)
- Mit Material der Nachrichtenagentur spot on news