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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Trump-Team macht Kampfansage Wie ein Popstar die US-Wahl beeinflussen könnte
Ihr Einfluss könnte besonders auf jüngere Wähler eine größere Wirkung haben: Wird Popikone Taylor Swift sich in die kommende Präsidentschaftswahl einschalten?
Sie wurde vom "Time Magazine" zur Person des Jahres 2023 ernannt, hat mit ihrer jüngsten "Eras"-Tournee alle Rekorde geknackt und ihre Beziehung zum Footballstar Travis Kelce, der im Februar mit den Kansas City Chiefs im Superbowl antritt, ließ die Zuschauerzahlen bei dem populären Sport noch weiter in die Höhe schnellen. Taylor Swift ist derzeit wohl die berühmteste Person Amerikas.
Politischen Beobachtern stellt sich die Frage, ob der immense Ruhm der Popsängerin die Wahl des nächsten US-Präsidenten beeinflussen könnte. Eine aktuelle Umfrage des US-Nachrichtenmediums "Newsweek" gibt einen ersten Aufschluss darüber.
Demnach gaben 18 Prozent der US-Wähler an, dass sie "eher" oder "deutlich eher" für einen Kandidaten stimmen würden, der von Swift unterstützt wird. 17 Prozent gaben an, dass sie mit "geringer Wahrscheinlichkeit" für einen von Swift unterstützten Kandidaten stimmen würden, während 55 Prozent angaben, dass sie weder mehr noch weniger wahrscheinlich dazu bereit wären.
"Sie hat Popkultur, Sport und Wirtschaft beeinflusst"
"Sie hat die Popkultur, den Sport und die Wirtschaft ganzer Regionen der USA beeinflusst", sagte der Kommunikationsberater James Haggerty gegenüber "Newsweek". "Warum also nicht auch Politik und Wahlen?" Auch Donald Trump sei – vor seiner ersten Präsidentschaftskandidatur – vor allem durch die Reality-TV-Show "The Apprentice" bekannt geworden und habe dadurch an Einfluss gewonnen. "Medien und soziale Medien sind heute der zentrale Ordnungsrahmen für das Leben vieler Amerikaner. Und in einer Welt, die von Botschaften überschwemmt wird, sind es die Stimmen der Prominenten, die wirklich Gehör finden", so Haggerty.
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Swift hat zwar bislang keine Unterstützung für die Wahl 2024 bekannt gegeben, jedoch unterstützte sie bei den vergangenen Wahlen im Jahr 2020 den amtierenden Präsidenten Joe Biden im Rennen gegen den Republikaner Trump. Zudem setzt die 34-Jährige sich für politische Themen ein, die wohl eher im demokratischen Lager angesiedelt sind, darunter Frauenrechte und die Unterstützung für die LGBTQ+-Gemeinschaft.
Swift trug bereits im Jahr 2022 dazu bei, die Wahlbeteiligung zu erhöhen. Nachdem sie in einem Instagram-Post ihre Fans ermutigt hatte, bei den Zwischenwahlen ihre Stimme abzugeben, registrierten sich mehr als 30.000 Menschen zur Wahl. 2018 hatte sie zudem zwei Demokraten in ihrem Heimatstaat Tennessee unterstützt. "Ich mag ihre Musik jetzt um 25 Prozent weniger", wetterte Trump danach.
Trump-Team soll der Sängerin den "heiligen Krieg" erklärt haben
Einige Demokraten erhoffen sich nun, dass die Sängerin mit der riesigen Fangemeinde auch in diesem Jahr Biden unterstützt und ihn so im November über die Ziellinie ziehen kann.
Das Trump-Team soll der Sängerin laut US-Medien, die unter Berufung auf Insiderkreise berichten, den "heiligen Krieg" erklärt haben. Entsprechend heftig wird Swift während des Wahlkampfs von Unterstützern des rechten Lagers angefeindet und in Verschwörungserzählungen verunglimpft.
So behauptete der Ex-Republikaner-Kandidat Vivek Ramaswamy etwa, dass die Biden-Regierung die NFL unterwandert habe. Dadurch hätten die Demokraten einen Sieg des Football-Teams von Swifts Freund Kelce herbeigeführt, um von dem Rummel um das Paar beim Super Bowl zu profitieren.
Trump: Ich bin "berühmter" als Swift
Trump selbst zeigte sich zum Thema bisher jedoch gewohnt unbeeindruckt. In einem Interview mit "Rolling Stone" sagte er, er sei "berühmter" als Swift. Auch eine Armee von Stars könne den 81-jährigen Biden nicht vor einer Niederlage retten.
Die Umfrage von Newsweek ergab, dass eine Unterstützung von Swift den größten Einfluss auf jüngere Wähler hätte. Ungefähr drei von zehn Amerikanern unter 35 Jahren gaben an, dass sie eher für einen von Swift unterstützten Kandidaten stimmen würden. Nur 4 Prozent der Amerikaner, die 65 Jahre und älter sind, gaben an, dass sie sich von einer Unterstützung der Sängerin beeinflussen lassen würden.
Für die Umfrage, durchgeführt von "Redfield & Wilton Strategies", wurden am 18. Januar 1.500 Wahlberechtigte in den USA befragt. Die Fehlertoleranz wurde mit plus oder minus 2,53 Prozent angegeben.
- newsweek.com: Can Taylor Swift Sway the 2024 Election? (englisch)
- newsweek.com: Meghan McCain Calls Out 'Nutjob' Republican Taylor Swift Conspiracy Theory (englisch)
- rollingstone.com: Trump Allies Pledge ‘Holy War’ Against Taylor Swift (englisch)
- instagram.com: taylorswift