Mai Thi Nguyen-Kim Sie irritiert mit Ankündigung – nun folgt die Auflösung
Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim überraschte das Publikum mit der Andeutung, sie könne in die Politik gehen. Nun folgt die Auflösung.
Die Wissenschaftsjournalistin und Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim hat ihr Video-Statement mit der Andeutung eines politischen Engagements als Experiment gegen Populismus aufgelöst. In einem YouTube-Video hatte Nguyen-Kim vor ein paar Tagen den Eindruck erweckt, sie könnte politisch aktiv werden. Nun sagte die 36-Jährige in der neuen Ausgabe ihrer ZDFneo-Show: "Ich gehe nicht in die Politik." Für die kalkulierte Ambivalenz ihrer Worte wolle sie sich aufrichtig entschuldigen.
Die Auflösung der Andeutung erfolgte am Sonntagabend: Das Ganze war ein Experiment im Rahmen der ZDFneo-Sendung "Maithink X – Die Show". Zum Auftakt der neuen Staffel geht es in einer Ausgabe der Show um Populismus – Titel: "Wie populistische Politiker uns verarschen".
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Nguyen-Kim zeigt darin anschaulich rhetorische Tricks von Populisten, darunter das Scheinargument vom falschen Dilemma, das sogenannte Ad-hominem-Argument und das Strohmann-Argument. So zielt das Ad-hominem-Argument darauf ab, durch einen Angriff auf das Gegenüber von der Sachebene abzulenken, indem etwa die Glaubwürdigkeit des Sprechers in Zweifel gestellt wird. Beim Strohmann-Argument wird eine Position des Gegenübers bewusst übertrieben oder falsch dargestellt, um somit ebenfalls von der Sachebene abzulenken und den Sprecher zu diskreditieren.
Am Ende des Videos sagt Nguyen-Kim, sie habe einige dieser typischen rhetorischen Figuren, die oft von rechts kämen, auch deshalb benutzt, um damit zeigen zu wollen, wie anfällig "wir alle" für Populismus seien.
Nguyen-Kim: "Mache mir Sorgen"
In dem Video, über das viele Medien berichtet hatten, sagt Nguyen-Kim auch: "Ich mache mir Sorgen um die Zukunft unseres Landes und ich schaue mir das nicht mehr länger einfach nur an." Diesen Satz lässt die bekannte Moderatorin erst einmal so stehen und erzeugte damit bei einigen Beobachtern wohl den Eindruck, sie könnte selbst politisch aktiv werden.
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In dem fast neunminütigen Clip erklärt Nguyen-Kim außerdem, mit Wissenschaft alleine könne man zwar noch keine Politik machen, aber manchmal sei es gar nicht so verkehrt, "einen festgefahrenen Betrieb mit einem Außenseiterblick aufzuwirbeln".
Die preisgekrönte Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim wurde vor allem mit ihrem YouTube-Kanal "maiLab" bekannt, auf dem sie naturwissenschaftliche Themen für Laien prägnant erklärte.
- zdf.de: "Wie populistische Politiker uns verarschen"
- youtube.de: MaiLab. Statement
- Nachrichtenagentur dpa