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US Open: Drama im Fnale! Zverev verliert gegen Thiem nach 2:0-Führung


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Epischer Fünf-Satz-Krimi
Im Video: So dramatisch lief das US-Open-Finale für Zverev


Aktualisiert am 14.09.2020Lesedauer: 16 Min.
Nach dem Match: Alexander Zverev (l.) mit der Trophäe für Platz zwei neben Sieger Dominic Thiem.Vergrößern des Bildes
Nach dem Match: Alexander Zverev (l.) mit der Trophäe für Platz zwei neben Sieger Dominic Thiem. (Quelle: reuters)

In einem verrückten Endspiel hat Alexander Zverev seinen ersten Grand-Slam-Titel verpasst. Das Finale entwickelte sich zu einem Weltklasse-Spiel – mit mehr und mehr spektakulären Ballwechseln.

Alexander Zverev hat den ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere nach einem nervenaufreibenden Fünf-Satz-Match knapp verpasst. Der 23 Jahre alte Tennisprofi verlor am Sonntagabend in New York im Endspiel gegen den Österreicher Dominic Thiem trotz einer 2:0-Satzführung noch in fünf Durchgängen und vergab die große Chance auf den ersten deutschen Titel bei einem der vier wichtigsten Turniere seit Boris Becker 1996 bei den Australian Open.

Die Höhepunkt des Finals sehen Sie noch einmal oben in unserem Video – oder hier.

Zverev musste sich nach 4:01 Stunden mit 6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:7 (6:8) geschlagen geben. Für den 27 Jahre alten Thiem war es im vierten Anlauf der erste Grand-Slam-Sieg. Er ist der erste Spieler seit 16 Jahren, der in einem Endspiel nach einem 0:2-Satzrückstand noch den Titel holen konnte. Im Tiebreak nutzte der von Krämpfen geplagte Österreicher seinen dritten Matchball. Thiem ist der erste Grand-Slam-Champion seit dem Schweizer Stan Wawrinka bei den US Open 2016, der nicht Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Roger Federer heißt. Nadal und Federer hatten in diesem Jahr auf einen Start in Flushing Meadows verzichtet, Djokovic war im Achtelfinale disqualifiziert worden, weil er eine Linienrichterin im Frust mit dem Ball abgeschossen hatte. Damit war der Weg frei für einen Sieger außerhalb der Großen Drei. Zverev vergab die große Gelegenheit, während Thiem sich seinen großen Traum endlich erfüllte. Im zehnten Duell der Beiden war es Zverevs achte Niederlage.

Am Ende der mehrstündigen Achterbahn-Fahrt ließ sich Thiem rücklings auf den blauen Hartplatz fallen und schlug die Hände vors Gesicht. Zverev ging auf die andere Seite des Netzes, gratulierte seinem Kontrahenten fair und umarmte ihn nicht ganz Corona-kompatibel. "Ich wünschte, es könnte heute zwei Sieger geben", sagte Thiem und richtete sich an Zverev: "Du wirst es auch noch schaffen und deine Eltern und deine Familie stolz machen. Du wirst den Pokal irgendwann nach Hause bringen."

Zverev bestimmte das Geschehen anfangs nach Belieben

Zverev legte im wegen der strengen Hygienebedingungen fast menschenleeren Arthur Ashe Stadium einen fulminanten Start hin. Anders als noch in den beiden Partien zuvor, als die deutsche Nummer eins abwartend und zögerlich begann und den ersten Satz stets verlor, war Zverev von Beginn an voll da und überraschte seinen Kumpel Thiem mit aggressivem und mutigem Tennis. Zum 2:1 nahm Zverev dem sichtlich nervösen Österreicher den Aufschlag ab, zum 5:2 gelang ihm ein weiteres Break. Nach gerade einmal einer halben Stunde holte sich Zverev den ersten Satz mit 6:2.

Der gebürtige Hamburger nahm den Traumstart aber gelassen hin. Etwas ungläubig schaute er zu seinem vier Jahre älteren Gegner, den er im Vorfeld als "meinen besten Kumpel auf der Tour" bezeichnet hatte. Zverev blieb hochkonzentriert und ließ sich auch von der Tatsache, dass sich Thiem offenkundig nicht so gut bewegte wie normal, nicht aus der Ruhe bringen.

Auch zu Beginn des zweites Abschnitts gelang ihm zum 2:1 ein schnelles Break, Zverev bestimmte das Geschehen nach Belieben. Die deutsche Nummer eins zog auf 5:1 davon, bekam es dann aber offenkundig mit den Nerven zu tun. Die Nummer sieben der Welt ließ vier Satzbälle aus und verlor zum ersten Mal in diesem Match ebenfalls sein Service. Thiem witterte nun seine Chance, auch weil Zverev nun einige leichte Fehler unterliefen. Doch Zverev behielt die Nerven und holte sich mit dem fünften Satzball Durchgang Nummer zwei.

Im dritten Satz wurde Zverev immer nervöser

Doch nur noch einen Satz vom großen Traum entfernt, wurde Zverev immer nervöser. Aggressivität und Selbstverständlichkeit gingen verloren, die Fehlerquote stieg. Da auch Thiem weiter deutlich unter seinem Niveau blieb, entwickelte sich ein Endspiel auf phasenweise mäßigem Niveau. Thiem profitierte davon und holte sich den dritten Satz. Zverev wirkte aber zunächst nicht geschockt und hielt den vierten Durchgang offen. Beide Spieler steigerten sich nun wieder und lieferten sich jetzt endlich einen packenden Schlagabtausch.

Thiem schaffte den Satzausgleich und ging auch im entscheidenden Satz mit einem Break in Führung. Doch Zverev zeigte wie so oft ein großes Kämpferherz und nahm Thiem postwendend ebenfalls den Aufschlag ab. Lautstark pushte sich die deutsche Nummer eins nach vorne und ging wieder in Führung. Zum 5:3 schaffte er das Break, kassierte aber sofort wieder das Re-Break zum 5:4. Es war nun ein endlich ein hochklassiges Match, das im Tiebreak ein würdiges Ende fand - mit dem Finale furioso für den von Krämpfen geplagten Thiem.

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Die Partie zum Nachlesen im Ticker

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:7 (6:8) – Da ist es passiert! Dominic Thiem gewinnt die US Open 2020! Den Return von Thiems Aufschlag donnert Zverev ins Aus.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (6:7) – Ist Zverev da zu früh ans Netz gegangen? Thiem nutzt es aus – und hat erneut Matchball.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (6:6) – Zverev ist wieder drin! Ein Aufschlag mit 109 km/h – und Thiem haut wieder eine Vorhand ins Aus.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (5:6) – Und vergibt den ersten ins Netz.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (4:6) – Thiem hat jetzt zwei Matchbälle

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (4:5) – Thiem verschlägt erneut eine Vorhand.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (3:5) – Nächster Doppelfehler Zverev.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (3:4) – Ass Thiem. Fast wirkt es so, als würde Thiems Verletzung Zverev aus dem Konzept bringen. Thiem spielt nur noch aus dem Stand.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (3:3) – Da ist zu wenig Druck dahinter. Zverev spielt eine Vorhand zu lang.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (3:2) – Den nächsten bringt er dafür durch.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (2:2) – Doppelfehler Zverev!

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (2:1) – Der Österreicher flüchtet nach vorn, greift an, ist aber sichtlich gehandicapt. Trotzdem verkürzt er.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (2:0) – Thiem verzieht eine Vorhand, Zverev liegt schnell 2:0 vorn.

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6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 (1:0) – Thiem wirkt angeschlagen, Zverev lässt sich aber nichts anmerken.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:6 – Das Match geht in den Tie-Break – und das ist auch gut so für diesen Thriller! Zverev holt sich das direkte Re-Break, forciert Fehler bei Thiem, der aber auch etwas angeschlagen wirkt. Der Deutsche hat zwei Break-Bälle und sichert sich mit einem Vorhand-Winner den Punkt.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 5:6 – Stark! Zverev geht bei 15:30 ans Netz und forciert den Punkt. Aber dann liefern sich beide wieder eine Wahnsinns-Rally – mit besserem Ausgang für Thiem, nachdem Zverev eine Vorhand weit ins Aus schlägt. Thiem hat nach dem Break jetzt alle Trümpfe in der Hand und schlägt zum Matchgewinn auf. Danach muss sich Thiem kurz behandeln lassen, lässt sich massieren. Sind das die ersten Krämpfe? Nach 3:47 Stunden Spielzeit durchaus verständlich.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 5:5 – Den muss Zverev gleich am Anfang machen. Er geht ans Netz, ist in seinen Schlägen aber zu ungenau und vergibt bei 0:15 den sicheren Punkt. Dafür tut ihm Thiem den Gefallen und landet im Netz. Gleich zwei Mal. Er wirkt nervös! Legt dann aber ein Ass und einen Longline an die Linie und einen weiteren Longline-Winner zum Ausgleich nach. Es ist unglaublich.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 5:4 – Irre. Einfach nur irre. Thiem schafft das Re-Break und hält seine Siegchancen am Leben. Er returniert stark und zwingt Zverev wieder einmal zu Fehlern.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 5:3 – Lob-Bälle auf die Linie, Stopper – beide bieten aktuell Wahnsinnstennis. Und dann hat Zverev plötzlich Breakball zum 5:3! Thiem schlägt den Ball ins Aus – jetzt schlägt Zverev zum US-Open-Sieg auf.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 4:3 – Thiem hadert wieder mit sich selbst, als beide in einer starken Rally kurz und immer wieder mit viel Spin spielen – und sein zu kurzer Slice im Netz landet. Zverev attackiert wieder, geht ans Netz, legt auf 40:15 vor – und macht erneut am Netz den Punkt. Danach feuert er sich selbst wieder an, ruft wieder laut "Come on!". Es geht jetzt in die entscheidende Phase. Was für ein Krimi.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 3:3 – Stark gespielter Punkt von beiden. Zverev muss weite Wege gehen, hat Thiem kurzzeitig fast am Rande des wichtigen Breaks – aber der Österreicher kontert und gleicht mit einem Ass zum 3:3 aus.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 3:2 – Was für eine Rückhand von Zverev! Er setzt den Ball millimetergenau auf die Linie zum 40:15, spielt risikoreich, probiert vieles. Ein Ass besiegelt das 3:2. Aktuell hat keiner der beiden Finalteilnehmer einen deutlichen Vorteil, es geht weiter hin und her.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 2:2 – Thiem gleicht aus. 2:2 – es ist komplett unabsehbar, wie sich dieses Match in der entscheidenden Phase entwickeln wird.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 2:1 – Ist das ein Match! Jetzt ist Zverev wieder da, hat nun auch wieder das nötige Glück, als eine Challenge seinen Aufschlag hauchdünn noch im Feld sieht. Dann setzt er direkt nach, geht ans Netz und macht den Punkt fest.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 1:1 – "Come on!" ruft Zverev laut – er sichert sich direkt das Re-Break! Er macht genau das, was er jetzt machen muss: Attackieren, mutig spielen. Nach einem herrlichen Passierball führt er 40:30, dann unterläuft Thiem sein siebter Doppelfehler. .

6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 0:1 – Und wieder gibt Zverev sofort das Break ab. Immer wieder landen seine Schläge im Aus, er scheint langsam zu verzweifeln.

Zusammenfassung 4. Satz: Zeitweise erlebte das Match hier seine beste Phase mit hochklassigen Ballwechseln. Wesentlicher Unterschied zum Spielbeginn: Bei Zverev lief kaum noch was zusammen, Thiem spielte sich immer weiter frei und scheint jetzt auf dem Höhepunkt angekommen zu sein. Er ist aktuell klar im Vorteil.

6:2, 6:4, 4:6, 3:6 – Jetzt geht es ganz schnell: Thiem bringt sein Aufschlagspiel mit Power durch, Zverev winkt nur noch ab, haut eine Vorhand bei 0:40 ins Netz – und wir haben einen Entscheidungssatz!

6:2, 6:4, 4:6, 3:5 – Thiem übernimmt das Tempo. wenn Zverev es ihm überlässt. Der Deutsche diskutiert jetzt auch immer wieder mit der Schiedsrichterin, scheint verärgert – aber vielleicht braucht er das jetzt, um sich hochzuziehen. Dann rollt auch noch ein Thiem-Ball wieder knapp übers Netz, bei 40:40 leistet sich Zverev dazu einen Doppelfehler. Breakball Thiem! Nun serviert der Österreicher zum Satzausgleich.

6:2, 6:4, 4:6, 3:4 – Das sind jetzt packende Rallys zwischen den beiden. Thiem bringt sein Aufschlagspiel mit Mühe durch, am Ende challenged Zverev den Winner seines Gegners – der aber noch hauchdünn auf der Linie war. Auch hier: Jetzt hat Thiem Glück in den entscheidenden Situationen.

6:2, 6:4, 4:6, 3:3 – Zverev bietet Thiem immer mehr Chancen, ist bei seinen Angriffen zu unentschlossen – ganz anders der Österreicher. Toller Ballwechsel, Zverev geht ans Netz, und Thiem bekommt nach mehreren Versuchen dann doch noch die Vorhand Longline an ihm vorbei zum 40:15. Aber dann kann er den Sack nicht zumachen, kassiert das 40:40. Zverev forcert mit der Vorhand den Vorteil, ballt die Faust und zwingt Thiem zu einer zu langen Vorhand.

6:2, 6:4, 4:6, 2:3 – Zverev fehlt die Länge in den Schlägen, er ist anfälliger für Fehler – mittlerweile hat er Thiem bei den Fehlern ohne Not eingeholt (38 zu 37). Thiem sichert sich mit einem Ass das 3:2.

6:2, 6:4, 4:6, 2:2 – Thiem geht weite Wege bei den Aufschlägen von Zverev, lässt ihn aber auch arbeiten. Trotzdem bringt Zverev sein Spiel relativ souverän durch.

6:2, 6:4, 4:6, 1:2 – Zverev spielt momentan zu wechselhaft, starke Returns kommen auf verzogene Schläge und andersrum. So holt sich Thiem das 2:1.

6:2, 6:4, 4:6, 1:1 – Vielleicht geht es ja so! Zverev steht jetzt näher an der Grundlinie, versucht es wieder mit mehr Aggressivität, rückt vor ans Netz (im gesamten Spielverlauf bisher 38 Mal – doppelt so oft wie Thiem), hat dann auch mit einem Netzroller Glück und holt sich mit einem Ass den Punkt.

6:2, 6:4, 4:6, 0:1 – Und Thiem macht genauso weiter, bringt sein Aufschlagspiel schnell und kompromisslos durch.

Zusammenfassung 3. Satz: Von der Lockerheit der ersten beiden Sätze ist bei Zverev nichts mehr übrig. Thiem dominiert jetzt das Spiel, der Deutsche reagiert nur noch. Er lässt sich das Spiel diktieren, dazu kommen auch wieder mehr Doppelfehler – langsam, aber sicher gleitet ihm das Match aus der Hand.

6:2, 6:4, 4:6 – Bezeichnend für die letzten Spiele: Bei Aufschlag Zverev hat Thiem plötzlich zwei Satzbälle, weil dem Deutschen plötzlich die Länge in den Schlägen fehlt. Das waren wohl Wirkungstreffer in den letzten Punkten.

6:2, 6:4, 4:5 – Es geht hin und her. Zverev steht vor dem nächsten Breakball, hat dann aber Pech mit einer Challenge, die ihn ihn das 40:30 kostet und Thiem vor größten Nöten bewahrt. Am Ende bleibt der Österreicher vorne. Zverev serviert jetzt gegen den Satzverlust.

6:2, 6:4, 4:4 – Zverev muss härter um seine Punkte kämpfen als zuvor, aber sein Aufschlagspiel bringt er trotz seines neunten Doppelfehlers durch. Dabei hat er auch noch ein Mal Pech an der Netzkante, Thiem kann seine Rückhand an ihm vorbei ins Feld spielen – Gleichstand. Und dann packt Zverev bei Einstand und zweitem Aufschlag einen Hammer mit über 200 km/h aus – unglaublich.

6:2, 6:4, 3:4 – Thiem dominiert jetzt, erzwingt mit einem starken Inside-Out den 30:30-Gleichstand bei eigenem Aufschlag, legt einen Winner nach. Zverev ist in dieser Phase etwas zu passiv, schlägt eine Rückhand ins Aus und liegt weiter hinten.

6:2, 6:4, 3:3 – Das hat Zverev gebraucht! Ein brillianter Halbvolley-Stopp, bei dem der 1,98-Meter-Hüne gaaanz tief in die Knie geht, und dann ist das Aufschlagspiel auch schon sicher durch.

6:2, 6:4, 2:3 – Thiem geht das erste Mal in diesem Match in Führung – aber Zverevs aktuelles Spiel muss Anlass zur Sorge sein. Er lässt sich jetzt das Spiel von seinem Gegner diktieren, er leistet sich mehr Fehler (mittlerweile 24 Unforced Errors), wirkt auch nicht mehr so gedankenschnell wie zu Beginn. Er muss sich unbedingt wieder fangen.

6:2, 6:4, 2:2 – Das ist jetzt auch stark von Thiem, der nun alles versuchen muss und Zverev die Returns um die Ohren haut. Dann gibt's den nächsten Doppelfehler des Deutschen, und er hat plötzlich Breakball gegen sich. Aber: Thiem haut den Vorhand-Return ins Aus – wie oft passiert ihm das? Dann ist ein Schlag um Millimeter im Aus – es ist einfach nicht Thiems Tag. Verrückterweise sichert er sich trotzdem den Punkt, da sich auch Zverev immer mehr Unkonzentriertheiten leistet.

6:2, 6:4, 2:1 – Emotionswelten: Hier verzweifelt Thiem, als er einen sicheren Winner im Halbfeld ins Netz haut und sich danach verzweifelt an den Kopf fasst, hier Zverev, der das nächste Break cool zur Kenntnis nimmt und seinen Stiefel weiterspielt. Verschiebt sich das Momentum noch mal?

6:2, 6:4, 1:1 – Das ist wichtig für Zverev! Er bringt sein eigenes Aufschlagspiel zu Null durch, setzt den Punkt mit einem Ass.

6:2, 6:4, 0:1 – Wir haben ein Match! Thiem ist jetzt voll da, entfaltet endlich den Druck, den wir in den vergangenen Runden von ihm gesehen haben. Eine ganz gefährliche Phase für Zverev, der seine Linie nicht verlieren darf.

Zusammenfassung 2. Satz: Ein verrückter Durchgang. Zverev lag schon 5:1 vorne, schien Thiem weiter nach Belieben zu dominieren – wackelte dann aber plötzlich. Trotz des verlorenen 2. Satzes ist Thiem deutlich besser im Spiel, er agiert druckvoller und bringt Zverev zum Überlegen. Dieses Match ist noch lange nicht vorbei, Zverev muss aufpassen.

6:2, 6:4 – Zverev wirkt getroffen, leistet sich zu Beginn seines Aufschlagspiels den nächsten Doppelfehler, sucht nach der Sicherheit aus dem bisherigen Spielverlauf. Er macht den Platz mit einem Vorhand Cross auf zum 30:15, verlegt dann aber eine Rückhand. Trotzdem kommt er noch zum Satzball und sichert sich doch noch den 2. Satz, Thiem kann den starken Cross nicht returnieren.

6:2, 5:4 – Plötzlich findet der Österreicher besser ins Match. Mit 212 km/h schlägt er zum 40:0 auf und verkürzt dann auf 4:5.

6:2, 5:3 – Überlegt jetzt auch Zverev? Seine Aufschläge kommen nicht mehr so sicher, er leistet sich einen Doppelfehler. Dann aber kommt das nächste Ass, er hat Satzball, kommt ans Netz – und legt den Winner ins Aus! Dann leistet er sich gleich mal den nächsten Doppelfehler, Thiem bringt jetzt auch seine Returnschläge besser und sichert sich das Break. Zverev hat jetzt insgesamt vier Satzbälle nicht genutzt.

6:2, 5:2 – Was ist das nur für ein Match? Nach nur 61 Minuten hat Zverev Satzball – und das im Finale der US Open! Thiem steht weiter völlig neben sich, ihm fehlt die Explosivität, er wirkt verunsichert. Immer wieder fehlt ihm die richtige Länge in den Schlägen, er lässt sich Zverevs Spiel aufzwingen. Zverev selbst dagegen spielt klar, hat einen Plan, lässt sich nicht verunsichern, kontert eiskalt. Trotzdem rettet sich Thiem und wehrt drei Satzbälle ab, kommt über den Aufschlag. Jetzt hat Zverev die Chance, den Satz selbst zuzumachen.

6:2, 5:1 – Bezeichnend: Bei Zverev klappt momentan (fast) alles. Das nächste saubere Aufschlagspiel des Hamburgers, und bei 40:15 hat er dann auch noch das Glück, dass ein Netzroller noch ins Feld springt. Thiem serviert jetzt gegen den Verlust des 2. Satzes.

6:2, 4:1 – Unfassbar, was sich Thiem hier leistet. Bei 15:30 bei eigenem Aufschlag unterläuft ihm der nächste Doppelfehler, er hat zwei Breakbälle gegen sich. Thiem kommt noch mal auf 40:40 ran, lässt sich aber von Zverev locken und schlägt erneut eine viel zu lange Vorhand.

6:2, 3:1 – Zverev zieht davon. 13 Fehler ohne Not hat sich Thiem mittlerweile geleistet, der Deutsche dagegen spielt mutig, bringt auch mal einen zweiten Aufschlag mit 210 km/h. Sein Risiko wird belohnt. Auf der anderen Seite hadert Thiem schon, redet mit sich selbst.

6:2, 2:1 – Wieder bärenstark von Zverev! Ein Vorhand-Winner bei 30:30, und schon hat er den nächsten Breakball! Thiem macht ihm dann das Geschenk, als seine Vorhand ins Aus geht. Was ist bloß los mit dem Österreicher?

6:2, 1:1 – Zverev dagegen spult sein Aufschlagspiel in einer knappen Minute runter, da kann Thiem nichts machen.

6:2, 0:1 – Thiem bringt sein Aufschlagspiel durch, aber mit viel, viel Mühe. Er ringt um mehr Kontrolle in den Ballwechseln, leistet sich seinen vierten Doppelfehler, profitiert von einem Netzroller, macht am Ende aber doch den Punkt. Beim Gang zur Bank ballt er die Faust – war das das Erfolgserlebnis, das er gebraucht hat?

Zusammenfassung 1. Satz: Zverev spielt konzentriert, fokussiert, leistet sich kaum Fehler, schlug 16 Winner (Thiem nur vier) – und gewinnt den 1. Satz auch in der Höhe verdient. Thiem konnte sein druckvolles Spiel noch nicht entfalten – auch, weil ihn Zverev einfach nicht lässt.

1. Satz, 6:2 – Das ist einfach stark von Zverev: Er setzt Thiem mit seinem Aufschlag unter Druck, setzt dann aber auch nach, geht vorn ans Netz und erzwingt die Punkte. Thiem steht mehrere Meter hinter der Grundlinie, kann sich nicht befreien. Dann bietet er ihm die Vorhandseite an – und Zverev holt sich den ersten Satz nach nur 30 Minuten.

1. Satz, 5:2 – Zverev hat sich auch gut auf den Longline-Schlag von Thiem eingestellt, bringt die Bälle gut zurück. Dann leistet sich Thiem noch einen Doppelfehler, legt aber gleich ein Ass hinterher. Zverev bleibt aber ruhig, kontet mit einem Vorhand-Winner. Und: Der nächste Doppelfehler von Thiem und eine verzogene Vorhand ins Aus. Das nächste Break für Zverev – jetzt schlägt er zum Satzgewinn auf.

1. Satz, 4:2 – Schnell und kompromisslos bringt Zverev sein Aufschlagspiel zu Null durch, Thiem hat schon Probleme, die harten Serves des Deutschen zurückzubringen. Sauber gespielt vom Deutschen.

1. Satz, 3:2 – Das ist noch nicht der Thiem aus dem bisherigen Turnierverlauf. Nur 25 Prozent seiner ersten Aufschläge kommen ins Feld, dazu leistet er sich ungewohnte Fehler. Bei 30:30 aber scheint er sich zu fassen, kommt mit seiner Vorhand – Zverev aber kontert mit einer eigenen Vorhand, hat dazu auch noch Glück mit der Netzkante und erzwingt den Gleichstand. Dann aber verzieht er eine Rückhand, lässt sich von Thiem unter Druck setzen.

1. Satz, 3:1 – Zverevs erster Aufschlag kommt mit 222 km/h. Thiem returniert, aber Zverev kommt ans Netz und erzwingt die Punkte. Und streut wieder eine Rückhand Longline zum 40:0 ein. Deutliches Zeichen Richtung Thiem.

1. Satz, 2:1 – Thiem wirkt beeindruckt, leistet sich bei 15:15 den ersten Doppelfehler, dann verzieht er eine Vorhand komplett. Den ersten Breakball vergibt Zverev noch, öffnet dann mit einer Rückhand Longline das Spiel, geht ans Netz und holt sich doch noch das Break.

1. Satz, 1:1 – Zverev beginnt sein erstes Aufschlagspiel mit einem Ass, will gleich mal ein Zeichen setzen. Ein Winner zum 30:15, dann direkt noch zwei Asse hinterher. Zverev ist direkt da, anders noch als im Halbfinale gegen Pablo Carreno Busta.

1. Satz, 0:1 – Zverev bewegt sich zu Beginn gut, ist in den Rallys drin, lässt sich auch von einem Thiem-Ass nicht beirren. Allerdings fehlt ihm zuweilen noch die Länge in den Schlägen, gleich zwei Mal landet eine Vorhand im Netz. Erster Punkt für den Österreicher.

Matchbeginn: Es geht los im Arthur Ashe Stadium!

Vor dem Match: Thiem führt im direkten Vergleich übrigens deutlich – von insgesamt neun Matches konnte der Österreicher sieben gewinnen, nur zwei Mal ging Zverev als Sieger vom Platz.

Vor dem Match: Zverev ist übrigens der erste Deutsche im Finale von New York seit Michael Stich 1994. Damals gewann allerdings Andre Agassi glatt in drei Sätzen mit 6:1, 7:6, 7:5. Thiem ist sogar der erste Österreicher im Endspiel in Flushing Meadows.

Vor dem Match: Zverev und Thiem kommen gerade auf den Platz im Arthur Ashe Stadium. In wenigen Minuten geht es los.

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Vor dem Match: "Sascha muss von Anfang an konstant spielen und darf sich keine Schwankungen erlauben", sagte Nicolas Kiefer im Vorfeld des Endspiels zu t-online. "Thiem ist ein Spieler, der keine Geschenke macht. Sascha muss die ganze Zeit am Limit spielen, nur dann hat er eine Chance."

Thiem gab im gesamten Turnierverlauf nur einen einzigen Satz ab, Zverev hatte deutlich häufiger hart zu kämpfen.

Vor dem Match: Zverev fasste zuvor schon in einem Instagram-Post sein bisheriges Turnier zusammen.

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Seit Jahren schon wird spekuliert, wann es denn mit dem ersten Grand-Slam-Titel für Zverev klappen könnte. Nun ist er so nah dran wie nie zuvor. Dazu kommt: Zverev wirkt aktuell so ausgeglichen und gleichzeitig fokussiert wie vielleicht nie zuvor. Gerade nach den Negativschlagzeilen, für die seine Teilnahme an der umstrittenen Adria-Tour von Novak Djokovic im Juni sorgte, bei der sich mehrere Spieler mit dem Coronavirus infizierten, ist der Hamburger offenbar auch erwachsener zurückgekommen.

Ironie: Auch Thiem nahm an den Veranstaltungen vor Publikum teil, beide mussten danach scharfe Kritik einstecken.

Vor dem Match: Der Turnierverlauf der beiden Finalteilnehmer im Direktvergleich. Deutlich wird: Zverev stand klar länger auf dem Platz, musste oft kämpfen. Ob sich das heute bemerkbar macht?

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Vor dem Match: Während es das erste große Finale für "Sascha" Zverev ist, stand Gegner Thiem bereits in mehreren Grand-Slam-Endspielen – doch weder im Endspiel der Australien Open 2020 (4:6, 6:4, 6:2, 3:6, 4:6 gegen Novak Djokovic) noch bei den French Open 2018 (4:6, 3:6, 2:6 gegen Rafael Nadal) und 2019 (3:6, 7:5, 1:6, 1:6 gegen Nadal) wollte es klappen.

Trotzdem meint der frühere deutsche Weltklassespieler Nicolas Kiefer im Interview mit t-online: "Thiem ist im Vorteil." Warum – und wie es Zverev doch schaffen könnte –, lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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