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US-Open-Finale – Nicolas Kiefer: "Nur dann hat Zverev eine Chance gegen Thiem"


Kiefer über US Open
So gewinnt Alexander Zverev das Finale in New York

  • David Digili
InterviewVon David Digili

Aktualisiert am 13.09.2020Lesedauer: 2 Min.
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Im Fokus: Alexander Zverev steht zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Finale.Vergrößern des Bildes
Im Fokus: Alexander Zverev steht zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Finale. (Quelle: Robert Deutsch/USA Today Sports/imago-images-bilder)

Alexander Zverev kann heute als erster Deutscher seit 24 Jahren ein Grand-Slam-Turnier gewinnen. Der langjährige Weltklassespieler Nicolas Kiefer erklärt, wie Zverevs Chancen im US-Open-Finale stehen.

Es ist das größte und wichtigste Match in der Karriere von Alexander Zverev: Der 23-Jährige steht zum ersten Mal im Finale eines Grand-Slam-Turniers – und trifft heute (ab 22 Uhr im Liveticker bei t-online.de) im Endspiel der US Open 2020 auf seinen guten Kumpel Dominic Thiem. Schafft Deutschlands bester Tennisspieler gegen den Österreicher die Sensation und holt den Titel von Flushing Meadows? Er wäre der erste deutsche Grand-Slam-Sieger seit Boris Becker, der 1996 die Australian Open gewann.

Aber Thiem ist in Topform, gab im ganzen Turnier nur einen einzigen Satz ab (in der 3. Runde beim 6:2, 6:2, 3:6, 6:3 gegen Marin Cilic, Anm. d. Red.). Zverev dagegen musste oft kämpfen, mühte sich zuletzt im Halbfinale gegen den Spanier Pablo Carreno Busta in 3:22 Stunden zu einem 3:6, 2:6, 6:3, 6:4, 6:3, machte in diesen US Open aber einen stabileren, fokussierteren und ausgeglicheneren Eindruck als noch bei früheren Grand-Slam-Auftritten.

Der frühere deutsche Weltklassespieler Nicolas Kiefer analysiert für t-online, wie Zverevs Chancen auf den Turniergewinn stehen.

t-online: Herr Kiefer, was muss Alexander "Sascha" Zverev im Vergleich zum Halbfinale gegen Pablo Carreno Busta verbessern?

Nicolas Kiefer (43): Er muss von Anfang an konstant spielen und darf sich keine Schwankungen erlauben. Thiem ist ein Spieler, der keine Geschenke macht. Sascha muss die ganze Zeit am Limit spielen, nur dann hat er eine Chance.

Wie sehen Sie die Ausgangssituation vor dem Endspiel?

Beide haben sich das Finale absolut verdient. Ich bin mir sicher, dass sie in den nächsten Jahren das Tennis mitbeherrschen werden, da werden noch viele Titel kommen. Der Vorteil liegt aber bei Thiem. Er hat schon drei Grand-Slam-Finals gespielt, für Zverev ist das eine ganz neue Situation, mit der er erst einmal zurechtkommen muss.

Wo hat Thiem Schwächen, die Zverev nutzen könnte?

Das ist eine gute Frage. Er hat das ganze Turnier über unglaublich konstant gespielt, aggressiv gespielt – einfach super. Wenn Thiem wirklich eine Schwäche hat, dann vielleicht am Netz beim Volley. Er spielt ja hauptsächlich von der Grundlinie und kommt eigentlich nur ans Netz, um den Volley abzulegen oder nach dem Match zum Handshake (lacht).

Was erwartet Zverev im Finale?

Sascha muss sich auf brutal harte Ballwechsel einstellen. Spielerisch sind aber beide gut drauf, beide sind topfit. Das wird ein verdammt spannendes Finale. Eigentlich hätten sie sich dafür ein volles Stadion mit 20.000 Zuschauern verdient.

Und wer gewinnt jetzt die US Open 2020?

Natürlich wünsche ich es Sascha sehr, aber ich sehe Thiem vorne. 55 Prozent Thiem, 45 Prozent Zverev. Er ist momentan wirklich in überragender Form und kann seine größere Erfahrung ausspielen.

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