t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportMehr SportTennis

Australian Open: Darum regt sich Zverev in dieser Szene mächtig auf


Australian Open
Dann ruft der Schiedsrichter plötzlich rein – Zverev ist entsetzt


Aktualisiert am 21.01.2025 - 09:34 UhrLesedauer: 3 Min.
Alexander Zverev bei den Australian Open.Vergrößern des Bildes
Alexander Zverev: Der deutsche Tennis-Star bei den Australian Open. (Quelle: IMAGO/LUKAS COCH)
News folgen

Gegen den US-Amerikaner Tommy Paul hatte Alexander Zverev mehr Mühe als erwartet. Am Ende setzte er sich durch. Besonders eine Szene im zweiten Satz brachte den Deutschen auf die Palme.

Bislang hatte Alexander "Sascha" Zverev bei den Australian Open mit seinen Gegnern nicht allzu große Schwierigkeiten. Der 27-jährige Hamburger dominierte die meisten seiner Duelle in Melbourne. Gegen Tommy Paul aus den USA sah das zwischenzeitlich anders aus. Doch am Ende gewann Zverev 7:6, 7:6, 2:6, 6:1 und steht nun im Halbfinale.

Der Weltranglisten-Elfte nötigte dem deutschen Tennisstar alles ab an diesem Dienstagnachmittag auf dem Centre Court. 35 Grad Außentemperatur zeigte das Thermometer im Süden Australiens. Zverev stand schon im ersten Satz unter Druck, lief Gefahr, den ersten Durchgang zu verlieren. Er kassierte ein frühes Break, kämpfte sich aber zurück und gewann schließlich den Tiebreak in Weltklasse-Manier.

Zverev: "Ist das dein Ernst?"

Der zweite Satz war fast eine Kopie des ersten. Wieder geriet Zverev in die Defensive, wieder musste er in den Tiebreak, wo er sich erneut mit bemerkenswerter Kontinuität und präzise getimten Grundlinienschlägen durchsetzte. Er fand in diesen kritischen Phasen auf fast alles, was Paul ihm entgegenschleuderte, eine Antwort. Nur einmal verlor der Deutsche die Nerven.

Da stand es 4:2 im zweiten Satz, Paul war beim 40:40 und eigenem Aufschlag in die Defensive geraten, Zverev, so sah es aus, würde gleich den Punkt machen. Plötzlich unterbrach der Stuhlschiedsrichter das Match. Aus heiterem Himmel. Denn von dort war eine Feder auf den Platz geflogen und hatte den Spielern die Sicht genommen. So sah es jedenfalls der Schiedsrichter.

Zverev regte sich fürchterlich auf. "Ist das dein Ernst?", fauchte er Richtung des Unparteiischen und breitete die Arme aus. "Da fliegen eine Million Federn auf dem Platz", schob der Weltranglistenzweite hinterher. Doch der Schiedsrichter blieb dabei. Zverev verstand die Welt nicht mehr. Schon im Ballwechsel zuvor hatte er sich beschwert, weil er angeblich ein "Aus" eines der Linienrichter gehört haben wollte. Doch es half nichts. Der Punkt war für Zverev verloren. Das Spiel ging später auch an Paul.

Paul versagen im entscheidenden Moment die Nerven

Tatsächlich finden bei geöffnetem Stadiondach der Rod Laver Arena viele Vögel ihren Weg in den Innenraum. Insbesondere in den Abendstunden herrscht reger Luftverkehr über dem Stadion. Da kommt es durchaus vor, dass es sich ein ganzer Schwarm Vögel auf den Holmen der Dachfirste bequem macht. Auch später flogen im Spiel zwischen Zverev und Paul noch Vogelfedern auf den blauen Hartplatz. Ein Eingreifen des Schiedsrichters blieb aber diesmal aus.

Zverev behielt bis auf das kleine Geplänkel mit dem Referee eine bemerkenswerte Ruhe. Dass Paul streckenweise hervorragend aufspielte und ihn immer wieder weit hinter die Grundlinie trieb, ärgerte den Deutschen zwar. Es brachte ihn aber nicht aus dem Konzept.

Allerdings gelang es Paul in den entscheidenden Momenten auch nicht, den Punkt zu machen. Sowohl beim 6:5 im ersten Satz, wo er eine gute Chance auf den Satzgewinn verstreichen ließ, als auch beim 5:4 im zweiten Satz, wo der US-Amerikaner erneut einen eigentlich sicheren Ball zum vorentscheidenden Break verschlug. Am Ende gewann Zverev.

Der Amerikaner zeigte sich im Anschluss an das Match frustriert über sein Spiel. "Es ist klar, wenn du die entscheidenden Punkte nicht machst, kannst du nicht gegen solche Spieler wie Zverev gewinnen". Er sei während des Matches schockiert gewesen, als er die Statistik der "unforced errors", also der nicht erzwungenen Fehler, auf der Anzeigetafel in der Rod Laver Arena gesehen habe. "Das war definitiv nicht die Zahl, die ich sehen wollte", so Paul.

Zverev: "Die ersten beiden Sätze habe ich gestohlen"

Der Unterschied an diesem Nachmittag war, dass Zverev seine enormen Qualitäten zeigte, als es wichtig war. In den entscheidenden Momenten punktete der Deutsche zuverlässig. Das sollte ihm Selbstvertrauen geben. Er sagte im Anschluss: "Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe. Ich hätte 2:0 hinten liegen müssen – da war er besser als ich. Der vierte Satz war dann definitiv mein bester und ich bin extrem happy, wieder im Halbfinale zu stehen."

Bei der anschließenden Pressekonferenz zeigte er sich selbstkritisch. "Ich habe die ersten beiden Sätze gestohlen", sagte er. Auch sei der ungewohnte Termin des Spiels am frühen Nachmittag nicht seine bevorzugte Tageszeit. "Abends fliegen die Bälle über den Court, mittags hüpfen sie". Zverev hatte bisher stets Abendspiele von der Turnierorganisation zugeteilt bekommen. Das Viertelfinale gegen Paul war sein erstes Match am frühen Nachmittag (Ortszeit).

Er trifft am Freitag auf den Weltranglistendritten Carlos Alcaraz oder Topstar Novak Djokovic. Bei t-online können Sie das Match im Liveticker verfolgen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtung vor Ort
  • Pressekonferenz mit Tommy Paul
  • Pressekonferenz mit Alexander Zverev
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom