Schwere Vorwürfe Zweifacher Olympiasieger wird lebenslang gesperrt
In den USA ist der zweimalige Olympiasieger Steven Lopez wegen Kindesmissbrauch lebenslang gesperrt worden. Der Taekwondo-Kämpfer soll eine 14-Jährige sexuell missbraucht haben.
Das teilten das US Center for SafeSport und der Verband USA Taekwondo am Wochenende mit. Der 39-Jährige soll laut Medienberichten im Jahr 2000 die damals 14 Jahre alte Taekwondo-Kämpferin Nina Zampetti sexuell missbraucht haben.
- Vorwürfe gegen Teamarzt Turn-Olympiasiegerin berichtet von sexuellem Missbrauch
- Missbrauch-Skandal Springreit-Bundestrainer fordert scharfe Konsequenzen
Zampetti sei "stolz und erleichtert", weil ihr nun endlich geglaubt werde. "Nach all den Jahren, in denen ich meiner Familie versucht habe zu erklären, dass er nicht der ist, der er vorgibt zu sein, ist die Wahrheit endlich ans Tageslicht gekommen", sagte die mittlerweile 32-Jährige im Gespräch mit der Tageszeitung USA Today.
Lopez bestreitet Vorwürfe
Der fünfmalige Weltmeister Lopez, der alle Vorwürfe bestreitet und nach Aussage seines Anwalts Howard Jacobs gegen die Sperre Einspruch einlegen wird, soll sich Zampetti erstmals angenähert haben, als sie zehn Jahre alt war. Im April war sein Bruder und Trainer Jean Lopez wegen ähnlicher Vorwürfe lebenslang gesperrt worden, die Sperre ist nach seinem Einspruch vorläufig ausgesetzt.
Mittlerweile haben vier weitere Frauen die Lopez-Brüder wegen sexueller Übergriffe beschuldigt. Steves Ex-Freundin Mandy Meloon, WM-Dritte 1997 und 2005, warf dem mittlerweile 39-Jährigen vor, nach der Trennung 2004 in ihre Wohnung eingebrochen zu sein und sie missbraucht zu haben. Zuvor sei es in ihrer sechsjährigen Beziehung mehrfach zu körperlicher Gewalt gekommen.
Lopez-Brüder seien "sexuelle Raubtiere"
Meloon und drei weitere Betroffene haben die Lopez-Brüder sowie das USOC, USA Taekwondo und das US Center for Safe Sport verklagt. All diese Organisationen, so heißt es in der Anklageschrift, hätten gewusst, dass die Lopez-Brüder "sexuelle Raubtiere" seien, dennoch hätten sie weiterhin junge Frauen und Mädchen mit ihnen zu Veranstaltungen und Trainingscamps in der ganzen Welt geschickt.
- SID
- Artikel in der "Washington Post" (englisch)