Nationalmannschaft in der Krise Vogts über Bundestrainer: "Flick trifft keine Schuld"
Nach dem vierten sieglosen Spiel der DFB-Elf in Folge steht Bundestrainer Hansi Flick in der Kritik. Berti Vogts gibt ihm jedoch Rückendeckung.
Berti Vogts hält eine Trennung von Bundestrainer Hansi Flick für falsch. Der Europameister-Coach von 1996 sieht stattdessen andere Gründe für die schwere Krise der Nationalmannschaft.
"Den Hansi Flick trifft gar keine Schuld", sagte Vogts am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "In der Trainerausbildung werden vonseiten des DFB Fehler gemacht, außerdem fehlt es in der Mannschaft an Qualität. Als der Hansi Flick das übernommen hat, hat er ja damit auch die Spieler übernommen, die vorher in den Klubs ausgebildet worden sind." Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler hatte nach dem 0:2 gegen Kolumbien in Gelsenkirchen die "Qualitätsfrage" aufgeworfen und Flick in Schutz genommen.
"Muss dem Trainer Zeit geben"
Nach der nächsten Niederlage ist Flick in der Bilanz der Bundestrainer auf den vorletzten Platz abgerutscht (alles zu der schlechten Bilanz und dem einzigen Trainer, der noch hinter ihm liegt, können Sie hier nachlesen). Solche Statistiken hält der 76-jährige Vogts, der punktetechnisch übrigens der erfolgreichste Bundestrainer ist, für "den größten Blödsinn". "In der Ausbildung, gerade beim DFB, werden Fehler gemacht. Aber man will es nicht wahrhaben. Man freut sich dann, wenn eine U17 einen Titel holt, aber das Wichtigste ist unsere A-Nationalmannschaft", sagte Vogts. "Jetzt muss man dem Trainer Zeit geben."
Ein Jahr vor Beginn der Europameisterschaft im eigenen Land würde Vogts gewisse Maßnahmen einleiten. "Ich würde sofort in den nächsten 14 Tagen eine Konferenz mit allen Bundesliga-Trainern initiieren. Da muss man als Bundestrainer mit den einzelnen Trainern sprechen, sagen, was fehlt, was besser werden kann", schlägt Vogts vor. "Wir haben jetzt noch ein Jahr Zeit und das kann reichen, eine starke Mannschaft zu formen."
- Nachrichtenagentur dpa