Partizan-Profi beleidigt Rassismus-Skandal im Belgrader Derby

Das Belgrader Derby zwischen Rad und Partizan (0:1) ist von einem Rassismus-Skandal überschattet worden. Wie der serbische Sender B82 berichtete, verließ Partizans brasilianischer Profi Everton Luiz nach Abpfiff unter Tränen das Feld, weil er während der Partie fortwährend mit Affenlauten von den Rängen verunglimpft worden war.
Als Rad-Anhänger gegen Ende des Spiels zudem ein an Luiz gerichtetes beleidigendes Banner ausrollten, wurde das Spiel zwischenzeitlich unterbrochen. Nach dem Abpfiff gestikulierte Luiz zunächst aufgebracht in Richtung der Heim-Fans. Als dann die Situation zu eskalieren drohte, schritten Polizeikräfte ein.
Luiz hatte den als traditionell extrem nationalistisch geltenden Rad-Zuschauern den Mittelfinger gezeigt. Nachdem es nach dem Spiel zu Rangeleien zwischen Spielern und Zuschauern gekommen war, brach Luiz in Tränen aus.
"Noch mehr von Spielern geschockt"
"Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, nachdem ich 90 Minuten lang rassistische Beleidigungen von den Tribünen ertragen musste", sagte Luiz anschließend und kritisierte auch seine Gegenspieler: "Ich war aber noch mehr geschockt von den Spielern, die das Verhalten unterstützt haben, anstatt die Situation zu beruhigen." Partizan-Trainer Marko Nikolic erklärte: "Es ist eine Rückkehr in die Realität des serbischen Fußballs."
Nach den Vorfällen wurde unterdessen das Stadion von Rad für weitere Spiele gesperrt. Bis zur endgültigen Entscheidung der Liga dürften dort keine Spiele mehr stattfinden, beschloss Liga-Direktor Vladimir Bulatovic am Montag in der serbischen Hauptstadt.